26.04.2024

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11.05.02 / Blick nach Osten

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 11. Mai 2002


Blick nach Osten

Deutscher Marschall

Oppeln - Ryszard Galla, der bisherige deutsche Vizemarschall in der Wojewodschaft Oppeln, ist seit dem 19. April neuer Marschall (Ministerpräsident) des oberschlesischen Bezirks. Der Ämtersprung erfolgte nach der Aufkündigung der Zusammenarbeit der deutschen Volksgruppenvertretung mit der bürgerlichen AWS und der Abwahl des von dieser gestellten Ministerpräsidenten Jalowiecki. Statt dessen schlossen die deutschen Oberschlesier einen Koalitionsvertrag mit der postkommunistischen SLD. Galla will sich bis zu der noch dieses Jahr anstehenden Neuwahl des Regionalparlaments u.a. dafür einsetzen, daß die Fördermittel für deutsche Kulturarbeit im Etat des Kultusministeriums der Wojewodschaft Oppeln auf wenigstens zwölf Prozent (bisher 0,18 Prozent) aufgestockt werden.

 

Balten in Stettin

Stettin - Polens Verteidigungsminister Jerzy Szmajdzinski kündigte am 29. April die Bildung baltischer Verbindungsmissionen beim 1999 eingerichteten Hauptquartier des deutsch-dänisch-polnischen Korps Nordost in Stettin an. Die direkte Zusammenarbeit estnischer, lettischer und litauischer Militärs mit dem trinationalen Korps könne den NATO-Beitritt ihrer Länder in ähnlicher Weise vorbereiten helfen, wie dies im Falle Polens möglich war, erklärte Szmajdzinski.

 

Mächtige von morgen

Preßburg - Der Vorsitzende der slowakischen Partei "Smer" (Richtung), Robert Fico, äußerte sich Ende April in Brüssel positiv zu einer möglichen Koalition mit der linken Bewegung für eine Demokratische Slowakei (HZDS). Einer Zusammenarbeit mit deren Führer, Ex-Regierungschef Vladimír Meciar, erteilte er allerdings eine Absage. Nach einem Treffen mit EU-Erweiterungskommissar Verheugen betonte Fico, daß Meciar ein Mann der Vergangenheit sei, nicht der Zukunft. Die erst 2000 gegründete Smer-Partei verzeichnet ein halbes Jahr vor den Parlamentswahlen beste Umfrageergebnisse, während die seit Herbst 1998 amtierende bürgerliche Koalition von Ministerpräsident Dzurinda keine Chance haben dürfte, in dieser Form an der Macht zu bleiben. Der aus der postkommunistischen SDL ausgetretene Fico wirft ihr vor, den nationalen Interessen zu schaden, indem sie den Einfluß des Staates schwäche und beispielsweise ei-ner Privatisierung des Energiesektors zustimme.