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18.05.02 / Paul Scheffler gestorben

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 18. Mai 2002


Paul Scheffler gestorben

Paul Scheffler, geboren am 7. Dezember 1914 in Albertsdorf, Kreis Preußisch Eylau, verstarb in Heiligenhaus. Nach achtjährigem Volksschulbesuch in Albertsdorf trat er eine Maurerlehre bei Rudolf Meier in Bartenstein an, die er 1935 mit der Gesellenprüfung abschloß. Ab Oktober 1935 leistete er in Elbing bei den 21. Pionieren seinen Wehrdienst ab, aus dem er nach zwei Jahren als Unteroffizier entlassen wurde. Im September 1939 wurde er nach Pr. Eylau zur Infanterie als Ausbilder eingezogen, kam dann in den Kriegsjahren zur Marine.

Von Januar 1945 bis zum Kriegsende war er Flakeinsatzleiter auf dem Walfangschiff "Walter Rau". Verwundete Soldaten und Flüchtlinge brachte er von Gotenhafen und der Halbinsel Hela nach Kopenhagen und Swinemünde und von Swinemünde wieder zurück nach Eckernförde. In Schleswig-Holstein geriet er in englische Gefangenschaft. Aus dieser entlassen zog er mit seiner Frau und Tochter, die 1945 aus Ostpreußen vertrieben wurden, nach Heiligenhaus. Hier war Paul Scheffler als Bauführer tätig. Ab 1952 gehörte er der Gruppe Heiligenhaus an, deren Vorsitzender er von 1955 bis 2000 war. Zur gleichen Zeit war er auch Vorsitzender des Bundes der Vertriebenen in Heiligenhaus.

Er hat sich um alle in Heiligenhaus ankommenden Ansiedler aus Ostpreußen - Westpreußen, Pommern, Schlesien sowie um die Rußlanddeutschen gekümmert und um deren Belange verdient gemacht. Unermüdlich war er diesen Menschen ehrenamtlich bei Behördengängen, Arbeitsstellen und der Wohnungssuche behilflich. Für diesen Einsatz wurde Paul Scheffler das Bundesverdienstkreuz verliehen. Er hat nie seine ostpreußische Heimat und seine Herkunft - auch gegen den Zeitgeist - verleugnet. Kurt Wolter