20.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
25.05.02 / Nee danke für Backobst, ich ess' Pflaumen

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 25. Mai 2002


Nee danke für Backobst, ich ess' Pflaumen
oder Hildchen wehrt sich und fährt doch zum Deutschlandtreffen nach Leipzig

Hallo, hören Sie, sprech ich mit dem Ostpreußenblatt? In Hamburg, ja? Mit der Redaktion, bitte sehr? Nu, Madamche, jetzt muß ich Ihnen aber mal was sagen! Was denken Sie sich eigentlich? Da ist doch die Höhe! Wer da spricht? Na, die Hildchen. Sie kennen mich doch. Tuta und Malchen, die beiden ollen Schabberliesen, die reden doch immer über mich. Und Sie wissen nichts Besseres zu tun, als diesen Unfug zu veröffentlichen. Also, wissen Sie, ich lass' mich doch nicht uzen, von Ihnen schon gar nicht und von den beiden auch nicht. Die Tuta ist doch ein richtiger Speilzahn, und die Malchen ...

Augenblickchen man! Lassen Sie mich ausreden. Ich laß mich doch nicht bedeckeln von den beiden Schabberliesen! Jedesmal wenn ich Das Ostpreußenblatt aufschlag, bin ich wie vom Dämelsack geschlagen. Is doch fors de Düwel, denk ich mir, wenn ich die beiden seh. Die woll'n sich doch nur niedlich machen, sag ich Ihnen. Alles erstunken und erlogen. Nu lassen Sie mich doch mal ausreden, Madamche! Die Tuta und die Malchen, die reden doch wie e Endche Licht und plustern sich auf. Da muß ich mich doch selbst mal melden bei Ihnen und sagen, wie es wirklich ist.

Immer is es das gleiche, sag ich Ihnen - erst kommen sie angesockt und behucken mich, daß ich ihnen was erzähl, und dann ... Nee danke für Backobst, ich ess' lieber Pflaumen. Und daß ich dann später alles im Ostpreußenblatt lesen muß, das ist dann doch starker Tobak, Madamche.

Ich weiß wirklich nicht, ob ich tatsächlich nach Leipzig zum Treffen fahre. Die Leut werden mich doch ganz dreibastig angucken. Was soll'n die von mir denken? Aber der Harry hat gemeint, ich soll mir das noch mal durch den Kopf gehen lassen. Letztes Mal war's doch schön in Leipzig, meinte er. Und was haben wir nicht alles erlebt! Die Veranstaltungen in der Neuen Messe. Weißt noch, hat er gesagt, das Treffen der Ostpreußischen Familie mit Ruth Geede. So voll war das, daß viele Leut vor der Tür stehenbleiben mußten. Das soll jetzt viel besser werden, sagte der Harry. Der Raum ist sehr viel größer, so daß alle Platz haben werden. Ward all ware, hat er gesagt, nuscht is nu all.

Aber Madamche, eins ist klar wie Kloßbrühe: Wenn ich nach Leipzig fahr, dann werd ich mir auch anhören, was Hildegard Rauschenbach und Inta-Elisabeth Klingelhöller zu erzählen haben, die eine über ihre Verschleppung nach Sibirien und die andere über ihre Flucht aus der Heimat. Erbarmung, diese tapferen Frauen!

Na, ich denk, ich werd doch nach Leipzig zum Treffen fahren. Wann hat man sonst Gelegenheit, so viele interessante Menschen zu treffen und sich auszutauschen. Und all die Mühe, die Sie sich in der Geschäftsstelle der Landsmannschaft machen, daß alles gut läuft! Also nichts für ungut, Madamche, aber ich mußt mir mal Luft machen. Adjö! Os