25.04.2024

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25.05.02 / Die ostpreußische Familie

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 25. Mai 2002


Die ostpreußische Familie
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Ruth Geede

Lewe Landslied,

wenn auch manche Erinnerung aus Kindheit und Jugendzeit verblaßt ist, viele Begebenheiten vergessen scheinen - auf einmal ist wieder alles da, wenn jemand von der Heimat spricht oder wenn man sie noch einmal betritt. So war Gertrude Koskowski, geb. Ehlert, im vergangenen Jahr in ihrer Heimat im Kreis Schloßberg (Pillkallen), wo sie 1927 in Ebertann (Schilleningken) geboren wurde. Später hat sie in Birkenhof bei Adlerswalde (Groß Schorellen) gewohnt. Sie und ihre vier Landsleute, die gemeinsam die alten Stätten aufsuchten, fanden kaum noch Spuren von ihrer Kinderheimat, aber die Erinnerung war da, lebendiger als je zuvor. Und so kam auch bei Frau Koskowski der Wunsch auf, nach ihrer vermißten Tante Berta Tennigkeit geb. Ehlert zu suchen. Diese wohnte damals in Tilsit, Ragniter Straße 2. Ihr Mann Max Tennigkeit verstarb noch vor der Flucht. Das Ehepaar hatte vier Kinder: Gisela, Inge, Irmgard und Werner. Berta Tennigkeit müßte heute 87 Jahre alt sein. Wenn sie nicht mehr lebt, dann mit größter Wahrscheinlichkeit eines ihrer Kinder. Frau Koskowski hofft nun, daß sich diese Verwandten bei ihr melden. (Gertrud Koskowski, Krähenberg 18 in 24783 Osterrönfeld).

Viele junge Menschen betreiben jetzt Ahnenforschung, wie ich den Zuschriften und E-Mails an unsere Ostpreußische Familie entnehmen kann. So auch Klaudine Meyer, die in kurzer Zeit schon einige Verwandte gefunden hat, die ihr bei der weiteren Suche geholfen haben. Doch über den Verbleib ihrer Großtante Anna Haske, geb. Pakruhn, aus Königsberg weiß niemand etwas, obgleich schon lange nach ihr gesucht wurde. Obgleich alle Verwandten flüchteten, blieb sie in Königsberg. Vielleicht hatte sie keinen Mut mehr, denn ihr Sohn Walter war bereits gefallen. Von ihrem Schicksal weiß niemand etwas. Vielleicht erinnern sich noch Landsleute, die 1945 mit ihr zusammen waren, an die damals 54jährige. (Klaudine Meyer, Regensteinsweg 19 in 38889 Blankenburg.)

Viele Landsleute, die Krieg, Flucht und Aufbaujahre überlebt haben, können auf ein sehr langes Leben zurückblicken. Man staunt ja beim Lesen der Glückwünsche für betagte Landsleute im Ostpreußenblatt, welch ein stattliches Alter doch manche Ostpreußen erreichen. So dürfte auch Gerhard Köhler aus Stadt oder Kreis Bartenstein, der von Ursula Strahl-Pingel gesucht wird, heute über 90 Jahre alt sein. Als Soldat war Köhler bei den Pionieren. Bei einem Reitturnier 1928 oder 1929 in Insterburg stürzte er am Wassergraben. Ob er dabei verletzt wurde, ist Frau Strahl nicht bekannt, aber sie erwähnt diesen Vorfall als Gedächtnisstütze. In erster Linie möchte die aus Dittau bei Dittlacken, Kreis Insterburg, Stammende aber etwas über ihre Vorfahren Pingel/Scheffler aus Jänichen, Kreis Insterburg, wissen. Vielleicht erinnern sich ja Landsleute an diese Familie? Frau Strahl wäre für den kleinsten Hinweis dankbar. (Ursula Strahl, Chablis-Straße 136 in 55430 Oberwesel.)

Immer wieder werde ich danach gefragt, wo es graue Erbsen zu kaufen gibt. Als "Kapuzinererbsen" sind sie vor allem in türkischen Läden erhältlich. Aber auch in Schleswig-Holstein werden "grue Arfte" gerne gegessen, und es soll einen herrlich nostalgischen Lebensmittelladen an der Westküste (Marne?) geben, der die alte Sorte im Angebot hat und sie auch versenden soll. Wer weiß darüber Bescheid oder kann andere Adressen nennen? Nicht nur ich, sondern auch Albert Klein (Kopernikusallee 27 in 75175 Pforzheim), dessen Erbsen-Quelle leider erloschen ist, würde sich freuen.

Eure

Ruth Geede