26.04.2024

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01.06.02 / Leserbriefe:

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 01. Juni 2002


Leserbriefe:

Wegen U-Booten Risse im Eis

Betr.: Folge 19 - "Torpedoboote für das Reich"

Am 28. November 1944 gingen meine Mutter und ich, damals elfeinhalb Jahre alt, mit den Großeltern auf einem Pferdewagen auf die Flucht. Nach langen Fahrten und vielen Tagen gelangten wir eines Tages in der Nähe von Braunsberg an das Ufer vom Frischen Haff. Dort mußten zunächst die Wagen durch Abladen von vielen Gegenständen leichter gemacht werden. Erst mit Beginn der Dunkelheit wurden wir auf das Eis zur Überfahrt geleitet. Ich kann mich noch genau erinnern, daß etwa in der Mitte des frischen Haffs das Eis aufgebrochen war. Es waren Pontonbrücken errichtet.

Vor ungefähr fünfzehn Jahren gab mir ein inzwischen leider verstorbener Kollege, der bei der Marine gewesen war, verschiedene Bücher zum Lesen. In einem dieser Bücher wurde erwähnt, daß in der Werft in Elbing noch zwei U-Boote eilig fertiggestellt wurden, die dann durch das Frische Haff in die Ostsee geleitet wurden. Dafür soll mit Eisbrechern eine Fahrrinne durch das Frische Haff geschaffen worden sein. Daher also das aufgebrochene Eis mit den Pontonbrücken. Weiß jemand mehr über die U-Boote oder gar den Titel eines Buches mit diesen Informationen, denn ich wüßte gerne mehr zu dem Thema?

Erich Stanzick, Bad Rothenfelde

 

 

Bitte noch ein wenig Ehre für die Besatzung des U 31

Betr.: Folge 20 - "Feigheit vor dem Freund"

Seitdem ich den Artikel gelesen habe, kann ich mich nicht so recht beruhigen. Eine Abordnung von den Färöer Inseln möchte einen Kranz am Marineehrenmal von Laboe niederlegen, um damit ihre Dankbarkeit gegenüber den Männern des U 31 aus dem Zweiten Weltkrieg auszudrücken. Dieses Boot hat sich unter seinem Kommandanten Wilfried Prellberg durch (in der Kriegsmarine anfangs völlig normale) Menschlichkeit und Fairneß ausgezeichnet, indem es der Besatzung der von ihr versenkten "Union Jack" vermutlich das Leben rettete, und soll nun dafür geehrt werden. Von den Färöern wurde nun der Wunsch geäußert, nach eventuell lebenden Angehörigen des U 31 zu suchen, um diese in die Feierstunde einzubeziehen, was angeblich durch einen Oberleutnant zur See abgelehnt wurde.

Es ist unerträglich, wie unsere jüngere Geschichte immer mehr zu einem Verbrecheralbum umgeschrieben wird! Wenn nun sogar Dutzende ausländische, anerkannte Fachleute die Wehrmacht und Marine als tapferste und disziplinierteste Armee beider Weltkriege bezeichnen, so sollte das dankbar zur Kenntnis genommen werden. Statt dessen werden, vor allem von unseren durch die Bank ungedienten und unwissenden Präsidenten und Kanzler des letzten Jahrzehnts, längst als Greuelpropaganda entlarvte Lügen wiederholt und die Kriegsgeneration pauschal beleidigt.

Warten wir nicht auf ein Einsehen dieser Herren, sondern gewähren wir diesen tapferen älteren Kameraden jetzt noch das bißchen Ehre, das sie seit Jahrzehnten vermißt haben!

Walter Held, Traunstein

Deutsche Marine: Besonders bei der Besatzung auf U-Booten waren die personellen Verluste im Zweiten Weltkrieg erschreckend hoch. Von 41.000 U-Bootfahrern blieben 26.650 auf See. Foto: BMVg

 

 

Langwierig!

Betr.: Volksentscheid

Ein jeder Bürger, der auf Politiker schimpft, erhält in der Regel stets Zustimmung. Dies ist eine erstaunliche, aber auch erschreckende Tatsache. Die Beurteilung unserer Politiker aller Parteien reicht von unfähig bis korrupt. Dabei weiß jeder, daß es dem einzelnen Bürger nie besser gegangen ist als heute. Trotzdem kommt immer wieder der Gedanke auf, man könne durch Volksbefragung die Lebensverhältnisse verbessern. Dies ist meiner Meinung nach eine Utopie. Bei der Vielzahl der Themen wäre es schon aus zeitlichen Gründen gar nicht möglich, den Bürger ständig zu fragen. Zudem fehlt dem Durchschnittsbürger zu vielen Fragen der nötige Sachverstand.

Was wäre zu tun? Zunächst sollten alle Gruppen der Gesellschaft beginnen zusammenzuarbeiten. Das würde schon ein wenig helfen. 

Gustav Imhof, Essen

 

 

Zeit für Wahrheit

Betr.: Holocaust-Mahnmal

Seit drei Monaten erhalte ich zu meiner großen Freude Das Ostpreußenblatt. Als ich über den Plan, ein Holocaust-Mahnmal in Berlin zu errichten, las, mußte ich zur Feder greifen. Der Gedanke, ein Mahnmal ausschließlich im Gedenken an die jüdischen Opfer des Naziregimes zu bauen, betrübt mich. Warum kann es nicht für all die vielen Millionen Menschen, die in der Diktatur Hitlers ihr Leben verloren haben, stehen? Das Gefühl für Gerechtigkeit ist den meisten Menschen angeboren. Warum greift man dann aber eine einzelne Gruppe Menschen heraus und baut nur ihnen ein Denkmal? Ist jedes Menschenleben nicht gleich viel wert?

Ich hoffe, daß Ihre Leser daran interessiert sind, daß eine ausgewanderte Ostpreußin weiterhin die Geschehnisse in ihrer Heimat verfolgen und auch aktiv zu ihr Stellung nehmen muß. Ich stamme aus Rhein, Kreis Lötzen, und studierte bis Herbst 1944 an der Albertusuniversität in Königsberg.

Ich freue mich über viele Artikel und Ihre mutige Stellungnahme zu den Problemen der Zeit (Reemtsmaausstellung, Untergang der Wilhelm Gustloff, Behandlung der ostpreußischen Flüchtlinge in Dänemark). Es ist an der Zeit, daß die Wahrheit an den Tag gebracht wird.

Gisela Roth-Kimmich, Armonk, USA

 

 

Erinnerung an die Heimat im Briefkasten

Betr.: Liebe zur Heimat

Zwischen einem Berg von Reklame und Katalogen finde ich eine Kostbarkeit: eine Ansichtskarte aus dem Memelland - der ostpreußischen Heimat. Geschrieben von einer Landsmännin, die es immer wieder in das Land ihrer Ahnen zieht, gleich den Kranichen. Eine Karte mit Motiven, die Schönheit und Einzigartigkeit dieses Landstriches nur anreißen können: Das Memeler Tief wie das alte Fischerdorf Nidden und den unendlich langen Sandstrand an der See. Das ist wie ein stiller Zuruf, wie eine Hand, sie sich zu mir ausstreckt. Und mir wird bewußt, daß es dieses wunderbare Land der dunklen Wälder und kristall'nen Seen ja noch gibt. Jenes geliebte Stück Erde, das, so wahr wie ich selbst, immer noch vorhanden ist. Was bedeutet es da schon, daß dies eine litauische Ansichtskarte ist. Vorrangig ist es die Heimat, die sich mir in diesen Bildern schenkt.

57 Jahre sind nach Kriegsende vergangen. 57 Jahre vergeblicher Versuche aller politischen Machthaber, der deutschen Vertreter wie auch der neuen Landnehmer, dieses Land aus unseren Herzen zu reißen. 57 Jahre, in denen bewußt darauf gewartet wurde, daß die verwurzelten Alten absterben und die Jungen dann bindungslos dieser Scholle gegenüberstehen würden. Eine Rechnung, die auch nach mehr als einem halben Jahrhundert nicht aufgegangen ist, weil sich heimatliche Verbundenheit, Wille und Kraft der ostpreußischen Menschen und ihrer Nachfahren, die in diesem 700jährigen deutschen Grenzland zu Hause waren, als stärker erwiesen haben.

Und nun erreicht mich diese Karte in einer Zeit, wo Heimattreue mit dümmlichem Rechtsradikalismus gleichgesetzt, wo mit einem politisch-gigantischen Kraftakt versucht wird, uns die Heimat auszutreiben. Wider besseres Wissen und desinformativ, weil die Charta der Heimatvertriebenen mit ihrer Kernaussage auf jeglichen Gewaltverzicht ignoriert wird. Vielleicht ist dieses blindwütige Verhalten damit erklärbar, daß sich Allerwelts-menschen schwertun, den schollenverhafteten Ostpreußen in seiner Empfindungswelt zu ver- stehen.

Das Auge aber saugt sich an den Bildern fest. Der Blick wandert über die Weite der See hinaus bis hin zu dem Entrissenen, und die Gedanken tauchen ein in jene Zeit, aus der die kleinsten Dinge kostbar sind. Eindrücke und Gestalten der Kindheit werden lebendig, erhalten Farbe und Leben. All das Verlorene ist als Geschenk der Erinnerung plötzlich wieder da. So bin ich in der Heimat, weil diese in mir ist. Grad wie es Friedrich von Gagern einmal vertiefend ausgedrückt hat: "Wo eines Menschen unerlöste Seele weilt, da wird er unsterblich. Da hat er Leben und Geist weit über den Tod hinaus."

Ottokar Wagner, Greding

 

 

"Wanderschaft von Millionen!"

Betr.: Folge 18 - "Danken?"

Daß der polnische Geschichtsprofessor Wlodzimierz Stepinski "dankbar von der Gnade der deutschen Teilung" im Windschatten der "Integration der neuen Nord- und Westgebiete" spricht, ist aus seiner Sicht verständlich. Ist es für uns Deutsche auch verständlich, wenn der ehemalige deutsche Außenminister Hans Dietrich Genscher von dem Staat den Doktorhut annimmt, zu dessen Gunsten er auf Kosten seines von ihm zu vertretenden Landes per Vertrag auf ein Viertel des Staatsgebiets verzichtet hat?

Es war der damalige Bundesminister des Auswärtigen der Bun-desrepublik Deutschland, der am 12. September 1990 zur Unterzeichnung des Zwei-plus-vier-Vertrages in Moskau u. a. erklärte: "Dies ist eine historische Stunde für das ganze Europa. Es ist eine glückliche Stunde für uns Deutsche. Gemeinsam haben wir in kurzer Zeit einen weiten Weg zurückgelegt." Die Verleihung des Doktorhutes war gewiß noch einmal eine "glückliche Stunde" für Herrn Genscher.

Daß der Zwei-plus-vier-Vertrag nach dem Wortlaut des Artikels 47 der Haager Landkriegsordnung völkerrechtswidrig ist, wußten gewiß auch die vertragschließenden Parteien damals, die sich ansonsten bei der Ausübung ihres Berufs pflichtbewußt zu Recht auf geltende Gesetze berufen. Im vorgenannten Artikel heißt es u. a.: "Das Privateigentum darf nicht eingezogen werden." Nichts ist gerecht geregelt, was gegen geltendes Recht verstößt! Herr Genscher kannte gewiß auch die Feststellung des Bundesverfassungsgerichts vom 31. Juli 1973, nach der das Deutsche Reich noch in den Grenzen von 1937 juristisch fortbesteht, aber mangels Organisation, insbesondere mangels institutioneller Organe handlungsunfähig ist, und dies deshalb, weil die dort seit Jahrhunderten lebende deutsche Bevölkerung völkerrechtswidrig mit Duldung der Siegermächte brutal und rücksichtslos vertrieben worden ist, wobei etwa drei Millionen Menschen ihr Leben verloren. Armes Europa. Das war die vom Ex-Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker in seiner Ansprache zum 8. Mai 1945 bezeichnete erzwungene "Wanderschaft von Millionen Deutschen nach Westen". Es darf nachgedacht werden.

Hans Vollmer, Detmold

 

 

Die Entwicklung der Erde und Ahnenforschung

Betr.: Folge 15 - "Die Eiszeit geht zu Ende"

Ganz herzlichen Dank für diesen Artikel. Er ist so interessant, daß ich ihn in meine Ahnenforschung aufnehme. Meine Familie ist 1723 dem Aufruf des preußischen Königs gefolgt, in Ostpreußen zu siedeln. Ich gehöre einem Verein für Landeskunde an und habe dadurch zur Kenntnis genommen, daß ein evangelischer Pfarrer Schriften aus dem Griechischen übersetzt hat. Strabo, ein griechischer Geograph (von 63 v. Chr. bis 20 nach Chr.), verfaßte die ersten noch erhaltenen Erdbeschreibungen. So sei die große Flut, die 340 v. Chr. getobt hat, die durch ein Ozean-Beben entstanden sei, nach den Kimbern benannt. Die Flut soll bewirkt haben, daß England vom euro- päischen Festland getrennt wurde und die holländische Küste zerklüftet wurde. Das Wasser vom Ozean soll bis zum Teutoburger Wald heran gestanden haben. Zurück blieb dann das Hochmoor im Emsland, das man wohl nie trockenlegen kann. Diese Flut hat sich 1277 und 1287 wiederholt.

Mein Ahne Otto de Ringelo, Vogt zu Vörden, Vechta und Cloppenburg, hat vermutlich die Burg an der Straße von Bremen nach Holland, die die Lethe kreuzt, bauen lassen. Als diese Burg abgebaut wurde, hat man seitens der Technischen Universität Hannover Untersuchungen angestellt: Das Fundament stand auf Megalith-Blöcken, und diese lagen auf Eichenstämmen, die in den sumpfigen Boden gerammt waren. Dieser Boden wurde dann von der Uni untersucht, und man stellte fest, daß dieser geographische Flecken bereits viermal eine Eiszeit erlebt hat.

Elisabeth Ringlau, Kierspe-Rönsahl