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08.06.02 / Der Memelländer Günter Rudat bekam für seine Verdienste die Bundesverdienstmedaille verliehen

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 08. Juni 2002


Ehrung für einen verdienten Mann
Der Memelländer Günter Rudat bekam für seine Verdienste die Bundesverdienstmedaille verliehen

Für seine Verdienste im Landesvorstand der Landsmannschaft Ostpreußen und der Landesvorstand Westpreußen, der Arbeitsgemeinschaft der Memelländer (AdM), der Gruppe Göppingen, dem Bund der Vertriebenen (Baden-Württemberg), als engagierter Gewerkschaftler und Betriebsrat sowie als ehrenamtlicher Sozialrichter, verlieh Bundespräsident Johannes Rau die Bundesverdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Günter Rudat. Die Ehrung fand im Rahmen einer Feierstunde durch Oberbürgermeister Reinhard Frank im Rathaus der Hohenstaufenstadt Göppingen statt.

In seiner Laudatio würdigte OB Frank das ehrenamtliche Lebenswerk des engagierten gebürtigen Memelländers, das er neben seiner beruflichen Tätigkeit ausübte:

Günter Rudat, vor fast 80 Jahren im Memelland in Ostpreußen geboren, hatte eine Lehre als Chemielaborwerker absolviert, als er mit 18 Jahren zur Wehrmacht einberufen wurde. Weihnachten 1945 traf der verwundete Leutnant in Göppingen ein. Die Hohenstaufenstadt wurde ihm wie vielen Flüchtlingen aus den Ostgebieten zur neuen Heimat.

Nachdem "Lohn und Brot" gesichert waren, nahm er seine ersten ehrenamtlichen Aktivitäten auf, zunächst im beruflichen Umfeld: 16 Jahre Betriebsrat , davon sechs Jahre als Vorsitzender, Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat, betriebsübergreifender Einsatz in der Gewerkschaft IG Chemie, und dazu 16 Jahre Sozialrichter beim Sozialgericht Ulm.

Nach dem Tode seines Vaters übernahm er dessen Erbe in den Vertriebenenverbänden. Es gelang ihm in der AdM, in den Landsmannschaften der Ost- und Westpreußen, in der Gruppe Göppingen und im BdV, die aus unterschiedlichen Vertreibungsgebieten stammenden Mitglieder zusammenzuführen und in "Konkurrenz" stehende Veranstaltungen und Feierlichkeiten gemeinsam abzuhalten. OB Frank unterstrich, "der BdV-Kreisverband Göppingen ist heute nicht zuletzt auf Grund Ihres außergewöhnlichen Engagements mitgliedstärkster Kreisverband im BdV Landes- verband".

Mit der Bundesverdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland solle, so betonte OB Frank, zum Ausdruck gebracht werden, daß Günter Rudat während der zurückliegenden Jahre ein großes Opfer an Zeit und Kraft gebracht hat, nicht zu seinem eigenem Wohl, sondern für das Wohl vieler Mitmenschen - in seinem Betrieb und seiner Branche, unter den Heimatvertriebenen in Stadt, Kreis und Land, in Wirtschaft und Gesellschaft.

Arnold Tölg, Landesvorsitzender des BdV Baden-Württemberg, konnte in seinem Grußwort mit Überzeugung und aus vollem Herzen unterstreichen, was Herr Frank über das weit über die Stadtgrenzen von Göppingen hinausgehende Engagement des überzeugten Memelländers und Ostpreußen Günter Rudat gesagt hatte. "Unermüdlich tätig für die Heimat", so ist sein Einsatz in den Vertriebenenverbänden zu würdigen, sei es als Vorsitzender der BdV-Kreisgruppe Göppingen und AdM-Gruppe Stuttgart.

Als Presse- und Kulturwart ist er allein verantwortlich für die Göppinger Kreisnachrichten (monatlich) mit Schreiben des Leitartikels, sowie Berichterstattung für "Das Ostpreussenblatt", das "Memeler Dampfboot", "Der Westpreuße" und die "Neue Württ. Zeitung". Als Organisationsleiter im Landesvorstand der Landesgruppe Baden-Württemberg führt er die jährliche Kulturspende Ostpreußen durch, auch hatte er wesentlichen Anteil an der Neufassung der Landessatzung. Darüber hinaus ist Günter Rudat Beisitzer der BdV-Kreisverbände im Landesvorstand Baden-Württembergs. Stets ist auf sein Wort Verlaß, seine Anregungen wertvoll und konnten umgesetzt werden, wie die Verbesserung der Goldenen BdV-Nadel, Schaffung der Urkunden, die auch im PC gedruckt werden können und vieles mehr. Dieses Engagement, der Tradition verbunden, der Gegenwart verpflichtet und der Zukunft zugewandt, wurde von den Landsmannschaften, besonders vom BdV in der Vergangenheit mit höchsten Auszeichnungen wie die BdV Ehrennadel in Gold und der BdV-Ernst-Moritz Arndt-Verdienstmedaille gewürdigt.

"Es war ein Geben und Nehmen" und "im Hinterstübchen war immer ein bißchen Ehrgeiz dabei", bedankte sich Günter Rudat, der trotz aller Ehrungen immer bescheiden geblieben ist, für die Verleihung und die Würdigung seiner Verdienste. "Da war der stets volle Terminkalender zu verschmerzen", meinte er schmunzelnd, "auch wenn ich noch auf vielen Hochzeiten tanze", so bilde die Ehrung nun den Abschluß seiner Laufbahn "da ich einfach keine Bäume mehr ausreißen kann". Utta Lüttich

Fototext: Ehre wem Ehre gebührt: Das Ehepaar Rudat bei der Verleihung des Verdienstordens an G. Rudat durch den Oberbürgermeister Frank.