25.04.2024

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13.07.02 / Grußwort zum Deutschlandtreffen: "Bewahrung der Freiheit"

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 13. Juli 2002


Grußwort zum Deutschlandtreffen: "Bewahrung der Freiheit"
von Christoph Böhr MdL, Vorsitzender der CDU Rheinland-Pfalz

Sehr geehrte Damen und Herren, zu diesem Deutschlandtreffen der Landsmannschaft Ostpreußen, zu dem Sie hier in Leipzig zusammengekommen sind, darf ich Ihnen auf diesem Wege die herzlichsten Grüße der rheinland-pfälzischen CDU und ihrer Landtagsfraktion übermitteln. Damit verbinde ich die herzliche Bitte um Verständnis dafür, daß ich aufgrund langfristig abgestimmter terminlicher Verpflichtungen im Ausland leider nicht persönlich anwesen sein kann.

Der Tagungsort könnte nicht besser gewählt sein. Sie verbringen ein Wochenende in einer Stadt, die wie kaum eine andere in unserer jüngeren Geschichte für Freiheitswillen und Freiheitsstreben steht. Wer an Leipzig denkt, denkt auch immer an das Jahr 1989 und an den Mut und die Entschlossenheit der vielen Menschen, die sich gerade hier um der Freiheit willen der SED-Diktatur entgegengestellt haben.

Freiheit ist einer der ganz zentralen Schlüsselbegriffe auch für die Arbeit der deutschen Heimatvertriebenen, ihrer Landsmannschaften und Vereinigun- gen. Gerade die Heimatvertriebenen wissen aus eigener überaus leidvoller Erfahrung, was Unfreiheit bedeutet. Sie haben sich deshalb von Anbeginn an der Bewahrung der Freiheit aller Menschen auf besondere Weise verpflichtet gesehen und waren mit die ersten, die sich nach den Schrecken des 2. Weltkrieges, nach Vertreibung, Not und Elend für ein Europa eingesetzt haben, in dem freie Völker in Freiheit und Frieden unter einem gemeinsamen Dach zusammenleben. Mit der Überwindung der Teilung Deutschlands, die gerade auch hier in Leipzig ihren Ausgang genommen hat, mit dem Fall des Eisernen Vorhangs und mit der Demokratisierung der mittelosteu-ropäischen Staaten ist die Verwirklichung der vor über fünf Jahrzehnten in der "Charta der Heimatvertriebenen" formulierten Visionen für unseren gesamten Kontinent in greifbare Nähe gerückt. Dies ist nicht zuletzt den Heimatvertriebenen zu verdanken, die sich immer als Brückenbauer verstanden haben und verstehen. Für alle Seiten muß klar sein, daß Zusammenleben unter einem gemeinsamen Dach bedeutet, die Vergangenheit ehrlich aufzuarbeiten, Unrecht als solches zu benennen, zumal dann, wenn die damit verbundenen Fragen in die Gegenwart und in die Zukunft hineinwirken.

Der Landmannschaft Ostpreußen wünsche ich für ihr weiteres Wirken allen Erfolg, diesem Deutschlandtreffen eine rege Beteiligung, gewinnbringende Vorträge und Diskussionen und Ihnen allen eine gute Zukunft und verbleibe mit herzlichen Grüßen, Ihr Christoph Böhr