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20.07.02 / Rumänien: Besorgte Ungarn

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 20. Juli 2002


Rumänien: Besorgte Ungarn
Erste Ergebnisse der März-Volkszählung

Rumäniens Ministerpräsident Adrian Nastase gab am 3. Juli wichtige Ergebnisse der Volkszählung vom März bekannt. Die endgültigen Resultate sollen im Dezember folgen.

Nach Angaben des Regierungschefs zählt das Land heute über eine Million Einwohner weniger als beim letzten Zensus vor zehn Jahren. 1992 belief sich die genaue Bevölkerungszahl auf 22 760 449, heute sind es nur noch 21 698 181.

Nastase zufolge liegen die Ursachen vor allem in der Auswanderung nach Westen. Hinzu kommt, daß die Sterbeziffer mittlerweile höher als die Geburtenrate ist, wie der Direktor des Nationalen Statistikinstitutes, Aurel Camara, betonte.

Ungewöhnlicherweise hat der Anteil der Landbevölkerung mit 47,3 Prozent gegenüber 45,7 Prozent leicht zugenommen. Ebenfalls gestiegen ist die Zahl der sich als Zigeuner bekennenden Roma, und zwar um 134 163 auf nahezu 545 000. Der tatsächliche Umfang

der mit einer Quote von offiziell durchschnittlich 5,1 Kindern pro Frau äußerst geburtenfreudigen Volksgruppe umfaßt wohl mindestens drei Millionen.

Ein Plus von 2764 gab es auch für die über 30 000 Türken. In ähnlichen Größenordnungen wuchsen die winzigen Minderheiten der Kroaten, Griechen und Italiener.

Zurückgegangen ist dagegen die Zahl der Serben. Von rund 29 000 im Jahre 1992 sind heute noch gut 22 000 übrig. Ähnlich erging es den Ukrainern, deren Anteil sich um 4411 von etwa 67 000 auf knapp 64 000 reduzierte.

Einen auffallend starken Schwund gab es bei den Ungarn und den Deutschen. Erstere zählen heute mit ungefähr 1,43 Millionen

Angehörigen satte 190 582 Personen weniger als vor einem Jahrzehnt.

In der Mehrheit sind die Madjaren nur noch in den Szekler-Landkreisen Harghita (84,6 Prozent) und Covasna (73,8 Prozent). Die wichtigste Erklärung für den alarmierenden Rückgang ist die Massenübersiedlung jüngerer Leute ins Mutterland Ungarn.

Bei den Deutschen, deren größte Aussiedlungswellen bereits 1990/91 stattfanden, liegt der Schwund bei 59 374 Personen. Ihre heutige Anzahl beläuft sich auf rund 60 000.

Alles in allem stellen die Minderheiten laut Volkszählung 10,5 Prozent der Gesamtbevölkerung Rumäniens. (MS)