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20.07.02 / Die ostpreußische Familie

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 20. Juli 2002


Die ostpreußische Familie
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Ruth Geede

Lewe Landslied,

wonach haben die Deutschen Sehnsucht, wenn sie im Ausland sind? Nach ihrem Brot - kein Wunder, denn kein anderes Land kann so viele Brotsorten aufweisen wie Deutschland. Aber auch wir Ostpreußen verstanden schon immer ein herrlich schmeckendes und gesundes Brot zu backen.

In Königsberg konnte man sogar ein ganz besonderes Brot kaufen: das Lehndorff-Brot! Entwickelt und gebacken von Margarete Baronesse von der Ropp, die 1920 als Flüchtling aus dem Baltikum zu dem Grafen von Lehndorff/Preyl kam. Sie war dort als Inspektorin tätig, und da sie sich auch vorzüglich mit der Küche auskannte - sie war in Riga schon Lehrerin an der dortigen Kochschule gewesen -, teigte sie ein ganz besonderes Brot an: aus Roggenschrot, Weizenkleie, eigenem Sauerteig, Hefe, Salz und ohne weitere Zusätze. Sie meldete "Das täglich Lehndorff-Brot" als Patent an, stellte es in vier Sorten her und belieferte damit nicht nur Königsberg und weite Teile Ostpreußens, sondern sogar Kunden im Ausland. Nach dem Krieg buk die Baronesse in Bremen durchaus nicht kleine Brötchen, sondern das "Lehndorff-Brot" weiter, das noch heute, 28 Jahre nach ihrem Tod, von der Bäckerei Tender in Bremen nach dem Originalrezept und mit dem alten Namen als Roggenflocken-Vollkorn-Keim-Brot gebacken wird.

Die Lebensgeschichte der Baronesse von der Ropp wäre schon mehr als diese Zeilen wert, und das wird sie uns auch sein - hier und heute geht es aber um Fragen, die das Lehndorff-Brot betreffen. Der Vorsitzende der Landsmannschaft Ostpreußen in Bremen, Heinrich Lohmann, möchte eine Schrift über Margarethe von der Ropp herausbringen und sucht Kontakt zu Landsleuten, die die Baronesse noch gekannt haben und sich an Begegnungen und Begebenheiten erinnern. Die Mühle, in der sie das erste Brot herstellte, soll eine Wassermühle gewesen sein (Wargen?). Wie war es mit dem gewerblichen Backen auf dem Gut, wie viele Leute waren damit beschäftigt, wie war der Vertrieb organisiert, leben noch Nachfahren des Müllers, die etwas über die Mühle aussagen können? Über Antworten zu diesen Fragen, auch über alle Informationen über Margarethe von der Ropp und Erinnerungen an das "Lehndorff-Brot" würde sich Herr Lohmann sehr freuen. Zuschriften an die Geschäftsstelle der LO Bremen, Parkstraße 4 in 28209 Bremen.

Und da wir schon beim "Eete" sind, will ich auf unsere geliebten grauen Erbsen zurückkommen. Es gibt sie auch hier und in der gewohnten Qualität. So in Wilster an der Westküste Schleswig-Holsteins. Wie uns Horst Tuchel aus Büdelsdorf mitteilt, verkauft sie dort Ralf Maron nicht nur in seinem Edeka-Markt, sondern bietet sie auch als "Graue Erbsen mit Speck" zweimal in der Woche als Mittagsgericht an. Versenden kann er sie leider nicht, höchstens als 20-Kilo-Sack! Als weitere Bezugsquelle wird uns von Frau Bade die Firma H. u. J. Brüggen, Gertrudenstraße 15 in 23568 Lübeck, genannt, wo man auch sicherlich noch weitere Adressen erfragen kann. Unsere treue Leserin Hanna Wenk, die wir alle als Versenderin der Katharinen-Förmchen kennen, bekommt graue Erbsen in ihrem Wohnort Norden - denn sie sind auch in Ostfriesland eine Art Nationalgericht. Frau Wenk wäre auch bereit, die "Peluschken" zu verschicken, allerdings gegen Vorkasse wie bei den Katharinchen, und sie würde sich freuen, wenn auch paar Dittchen für die "Ostdeutsche Heimatstube" in Norden übrigblieben. Allerdings muß man warten bis nach der Ernte! Aber dann, wenn es so richtig hubbrig wird, werden sie wieder schmecken wie tohuus - de grue Arfte möt Späck! (Hanna Wenk, Klosterstraße 18, 26506 Norden, Telefon 0 49 31/51 02.)

Eure

Ruth Geede

 

Erinnerung

Von Gertrud Arnold

Oft denkt man an die Jugendzeit

und weiß, sie kommt nie wieder,

die Spannkraft

war sehr groß und weit,

wir sangen frohe Lieder.

Erinnerung, ein hohes Gut,

das uns will reich beschenken,

die Kostbarkeit

im Herzen ruht,

kann unser Leben lenken.