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27.07.02 / Assimilierung oder Integration?

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 27. Juli 2002


Assimilierung oder Integration?

Bundesinnenminister Schilys Forderung nach Assimilierung von Ausländern als "beste Form der Integration" verdient ein klares Nein. Assimilierung ist nämlich mehr als nur selbstverständliche Bejahung der Ordnung jenes Staates, in dem man eine neue Heimstatt finden will, ist mehr als nur selbstverständliche Anerkennung der Leitkultur des Mehrheitsvolkes, ist mehr als nur die Forderung nach Respekt vor der Religion, den Sitten und Gebräuchen jener Menschengemeinschaft, in die man hineinwachsen will: Assimilierung bedeutet Preisgabe der eigenen Identität, Sprache, Kultur und Religion. Wenn dies freiwillig geschieht, kann Assimilierung für Einwanderer wie für das Mehrheitsvolk durchaus von Vorteil sein. Das hat die freiwillige Assimilierung jener Polen gezeigt, die während der Industrialisierung ins Ruhrgebiet kamen. Als staatliches Programm und unter gesellschaftlichem Druck ist Assimilierung jedoch menschenrechtverletzend.

Hüten wir uns davor, die Schwierigkeiten, die wir in Deutschland mit Ausländern haben, mit solchen Rezepten meistern zu wollen, es sei denn, wir wollen uns die Argumente für die Unterstützung unserer Landsleute im Osten aus den Händen schlagen lassen. Vielleicht ist dies sogar gewollt. Das Zusammenstreichen der Hilfen für unsere Landsleute in Ostpreußen spricht Bände. Wenn wir ihnen helfen wollen, ihr Deutschtum zu bewahren, dürfen wir nicht eine Politik betreiben, die Argumente dafür liefert, die deutschen Volksgruppen auf kaltem Wege auszulöschen. Elimar Schubbe