Ei, Tuta, Trautsterchen, wie geht's? Wir hab'n uns ja all lang nich mehr gesehn! Wo bist gewesen? Warst krank amend?"

"Ach, Malchen, gut, daß ich dich seh! Du kannst dir nich vorstell'n, was mir in den letzten Wochen passiert is. Gleich nach dem Deutschlandtreffen wird die Elschen krank un ich muß mich mit dem Herbertche, dem Lorbaß, abmarachen. Un dann, die Elschen hat sich kaum erkubert, hat's mich erwischt. Ich dacht' ich schramm ab ..."

"Tuta, wo wirst du! Erbarmung!"

"Na, weißt, Malchen, mir war rein aasig zumute. Es war doch anstrengend, der ganze Trubel in Leipzig, dann die Elschen und der Herbertche, der verflixte Labommel." - "Ja, anstrengend war es in Leipzig. Aber es war doch auch schön. All die Menschen, die waren so fröhlich. Wie bei einem Familientreffen war's, nich? Ich war richtig aufgeruschelt, als ich dem Erwin aus Heilsberg wiedertraf. Der is gar nich mehr so spacheistrig wie früher, ein staat-scher Kerl is das geworden, aber ein bißchen rabulstrig, nich?"

"Hast recht, Malchen. Aber was reden wir über die Kerle! Da gab es doch soviel anderes zu bestaunen in Leipzig. Ich frag mich immer, wie die Leutchen aus der Hamburger Parkallee, weißt, die von der Bundesgeschäftsstelle das schaffen, ein solches Treffen auf die Beine zu stellen. Hast gesehn, die hab'n ganz schön geschwitzt am Stand vom Ostpreußenblatt, so viele Landsleute wollten Informationen über unsere Zeitung haben."

"Ja, Tuta, überhaupt all die stillen Helfer im Hintergrund. Ohne die ging sicher gar nuscht. Ach weißt, Tuta, jetzt hab'n wir uns all wieder verschabbert. Ich muß socken, für mein Albertche e Karbonad hol'n, der is neuerdings so kankauksch. Also adjö, Tuta, wir seh'n uns bald, nich?" belauscht von os