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27.07.02 / Von Mensch zu Mensch

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 27. Juli 2002


Von Mensch zu Mensch

Zu den Eigenschaften der Ostpreußen scheint eine große Liebe zum Leben zu gehören und so erreicht so mancher Landsmann ein ansehnliches Alter. Auch Charlotte Federmann und Dr. Alfred Schilla gehören zu denen, die ihr Alter mit drei Ziffern angeben können.

Charlotte Federmann wurde am 23. Juli 1902 in Königsberg geboren. Schon im Alter von vier Jahren wurde sie Vollwaise, doch ihr Verwandter, der Bäckermeister Carl Mahler in Heinrikau nahm sie auf. Mit dem Bäckermeister zog sie auch nach Tiefensee im Kreis Heiligenbeil, doch als auch dieser starb, nahm eine andere Verwandte sie zu sich nach Königsberg. Charlotte Federmann bestand mit eisernen Willen alle Widrigkeiten und auch die beiden Weltkriege überstand sie unbeschadet. Nach der Flucht aus der Heimat baute sie gemeinsam mit ihrer Verwandten aus Königsberg ein Haus, in dem sie mit ihren Familien einzogen. Charlotte Federmann wird ihren 100. Geburtstag im Kreise ihrer Verwandten verleben.

Alfred Schilla wurde am 28. Juli 1902 in Königsberg geboren und studierte in seiner Geburtstadt Englisch und Französisch. 1928 bis 1930 zog es ihn als Lektor des öfteren an die Universität von Bordeaux, doch promovierte er an seiner Heimatuniversität 1929 in Königsberg. Als Studienrat war er danach in Königsberg tätig, doch nach einer Strafversetzung durch die Nationalsozialisten gelangte er nach Bartenstein, wo er bis zum Einzug in den Krieg gerne lehrte. 1946 wurde er aus der Kriegsgefangenschaft entlassen und fand an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main zunächst als Lektor ein Auskommen. Als sich ihm die Möglichkeit bot, wechselte er wieder in den Schuldienst. Zunächst nahm er eine Direktorenstelle an der Leibniz-Schule in Wiesbaden an, doch schon nach drei Jahren wechselte er als Direktor an die Carl-Schurz-Schule in Frankfurt am Main, die er bis 1967 leitete. Schon früh erkannte er die Vorteile von Schüler-Studienfahrten und Schüleraustauschen und setzte dies als Schulleiter um. Selbst mit 100 Jahren ist Dr. Schilla noch bei bester Gesundheit und ist mit seiner Ehefrau Eva, die er in Bordeaux kennenlernte, Mittelpunkt der Großfamilie (3 Töchter, 4 Enkel, 4 Urenkel). Eine umfangreiche Korrespondenz, sein geliebtes Schachspiel und die Musik, er ist selbst begeisterter Klavier und Schachspieler, weite Spaziergänge in den Nidda-Auen sowie umfangreiche Lektüre bestimmen seinen Tagesablauf und halten ihn jung.

 

Ausstellung

Düsseldorf - Wer sich für naive Malerei interessiert, kann vom 3. bis 24. August in der Galerie Zimmer, Oberbilker Allee 27, 40215 Düsseldorf, Telefon (02 11) 33 29 19 die Werke vierer Repräsentanten dieser Kunstrichtung besichtigen. Ausgestellt werden Werke von Minna Ennulat, Josef Wittlich, Max Raffler und Jean Faucq. Minna Ennulat stammte aus Ostpreußen. Besonders ihre ersten Bilder beschäftigen sich mit ihrer verlorenen Heimat und ihrer Flucht über das zugefrorene Haff.