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24.08.02 / Meldungen

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 24. August 2002


Meldungen

750 Jahre Cranz

Die älteste Stadt in der Exklave Königsberg, Cranz, hat feierlich ihr 750jähriges Stadtjubiläum begangen. Anläßlich der Feierlichkeiten waren neben Politikern aus Königsberg auch Gäste aus Rußland und anderen Ländern angereist. Die Feier wurde mit einem Festumzug durch den Kurort bis zum Ortszentrum eröffnet, wo einige kurze Eröffnungsreden gehalten wurden, bevor das Unterhaltungsprogramm begann. So- wohl professionelle Theatergruppen als auch Laienkünstler stellten ihr Können unter Beweis, Sportwettkämpfe und der Auftritt von Marine-Infanteristen sorgten für Zerstreuung. Bis in die späten Abendstunden dauerte das Gala-Konzert; ein Feuerwerk bildete den krönenden Abschluß des Festes. MRK

 

Notarztwagen

Der Kreis Pinneberg hat seiner Partnerregion Cranz zum Stadtjubiläum einen Notarztwagen geschenkt. Auf der Jubiläumsfeier wollte der bundesdeutsche Kreispräsident Dietrich Anders das Fahrzeug übergeben, doch steckte

der Wagen hierfür zu lange an der innerostpreußischen Grenze fest. Nichtsdestotrotz zeigte sich Anders' mitgereiste Stellvertreterin Maren Thießen beeindruckt von der Feier. "Wenn man bedenkt", so ihre Feststellung, "daß die meisten Einwohner erst in den fünfziger Jahren in diesem Gebiet angesiedelt wurden, ist ihr Bewußtsein für die 750jährige Historie der Stadt umso erstaunlicher."

 

Springbrunnen

Im alten Königsberg gab es viele Springbrunnen, die nach dem Krieg zerstört wurden. Von einigen Dutzend schönen Fontänen unterschiedlichster Größe und künstlerischer Ausführung sind nur noch drei übriggeblieben. Sie stehen heute vor der Technischen Universität, im Zoo und auf dem Theaterplatz. Eine vierte, die Fontäne "Putte" von Stanislaus Cauer, steht zur Zierde im Park des Krankenhauses. Die Skulptur fungiert heute allerdings nicht mehr als Springbrunnen.

Russen, die gleich nach dem Krieg nach Königsberg kamen, können sich noch an die vielen Brunnen erinnern. Doch in den 60er Jahren, als die Sowjets das Schloß sprengen ließen, verschwanden auch die Fontänen. In den 70er Jahren habe man in Königsberg nur häßliche Wohnblocks gebaut, erklärt ein Journalist der "Kaliningradskaja Praw- da". Niemand habe sich für "überflüssige" Bauwerke interessiert, weil die Menschen vordringlich ein Dach über dem Kopf benötigten. Dennoch wurde auf dem Theaterplatz eine Wasserfontäne in Gang gesetzt. Auch vor dem Kino "Rossija" erhoben sich kristallene Wasserstrahlen in die Höhe. Heute ist dies die größte Wasserfontäne Königsbergs.

Der russische Architekt Denissow schaffte es, den Bau einer modernen Wasserfontäne vor dem Kino "Oktober" zu organisieren. Er hatte Visionen von einem riesigen "Wasserkomplex" auf dem zentralen Platz der Stadt und begann noch mit dem Bau; doch seine Nachfolger haben den granitenen Platz mit Kopfsteinpflaster ausgelegt und darauf Ladenzeilen für Händler errichtet. Heute weiß man nicht, was man mit diesem "Städtchen" machen soll. Wie auch das "Haus der Räte" stellt es ein Symbol menschlicher Kurzsichtigkeit dar.

Seit Anfang Mai wurden fünf große Wasserfontänen wieder zum Leben erweckt und erfreuen mit ihrem Silberstrahl die Vorbeigehenden. MRK