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24.08.02 / Aufruf an Optimisten

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 24. August 2002


Aufruf an Optimisten
Autorenduo beklagt Stagnation und hofft auf durchsetzungsfähige Ideenträger

Miese Laune liegt wie Mehltau über Deutschland. Reformstau, Stagnation, Frustration. "Ein Kartell aus Bremsern und Bedenkenträgern erstickt jede Idee, jede Innovation, jede Initiative. Nur kein Risiko eingehen lautet die neue deutsche Devise, das Streben nach absoluter Sicherheit beherrscht die gesellschaftliche Mentalität. Wo ist das Land des Wirtschaftswunders und des Aufbruchs geblieben? Das Land der Erfinder und Techniker?" schreiben Dirk Maxeiner und Michael Miersch in ihrem neuen Buch "Die Zukunft und ihre Feinde".

Das neue Werk der Ökooptimisten beschreibt die selbstgerechten Eliten eines erstarrten Wohlfahrtsstaates, ana- lysiert ihre Ideologien und zeigt, wie ihre Regulierungswut und Bevormundung sich auswirken. Die Fortschrittsfeinde sitzen nach Auffassung von Maxeiner und Miersch in allen Parteien, in den großen Verbänden und Kirchen. Damit die Zukunft nicht auf dumme Gedanken kommt, rufen sie nach mehr Verboten, mehr Kontrolle, mehr Institutionen. "Die seltsamsten Verbindungen haben Konjunktur. Oskar Lafontaine und Peter Gauweiler beklagen gemeinsam den allgemeinen Werteverfall, grüne Politiker und katholische Kardinäle predigen einträchtig gegen Stammzellenforschung, Attac und NPD demonstrieren mit gleichen Parolen gegen die Globalisierung", so Maxeiner und Miersch.

Die Gesellschaft sortiere sich neu. Dabei entstehe eine neue politische Landkarte, jenseits des alten Rechts-Links-Schemas. Im allge- meinen Durcheinander würden sich zwei informelle Parteien herausbilden, die Partei des Fortschrittsoptimismus und die Partei der Zukunftsangst.

"Der Gedanke, daß die Zukunft besser sein könnte als die Gegenwart, klingt für viele wie eine verrückte Utopie. Doch alle sozialen Reformen der Geschichte, jeder demokratische Fortschritt, jede technische Verbesserung wurden von Menschen verwirklicht, die an die Zukunft glaubten und nicht ständig auf die potentiellen Risiken starrten. Die Menschheit hat ihre Möglichkeiten dank Wissenschaft, technischem Fortschritt und dem Siegeszug der Demokratie immer weiter ausgeweitet. Und deshalb ist es wichtig, darauf zu achten, daß die Zukunft offen bleibt", betonen die Buchautoren. Je mehr Möglichkeiten die Menschen hätten, desto besser. Wir hätten allen Grund, auch weiterhin darauf zu bauen. Das neue Opus von Maxeiner und Miersch ist ein Aufruf an alle Optimisten, den Bremsern und Bedenkenträgern nicht weiter das Feld zu überlassen. Gunnar Sohn

 

Dirk Maxeiner, Michael Miersch: "Die Zukunft und ihre Feinde. Wie Fortschrittspessimisten unsere Gesellschaft lähmen", Eichborn Verlag, Frankfurt am Main, 230 Seiten, 19,90 Euro