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31.08.02 / Die ostpreußische Familie

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 31. August 2002


Die ostpreußische Familie
Leser helfen Lesern
Ruth Geede

Lewe Landslied,

froh bin ich, daß ich mich mit dieser nun schon vertrauten Anrede an Euch wenden kann, denn sie ist an Leserinnen wie Leser gerichtet. Aber im Einzelfall wird es kompliziert, selbst für eine gestandene Skribentin wie mich. Das wurde mir bewußt, als ich jetzt einen netten Dankesbrief von einem Leser erhielt, den ich in direkter Beantwortung seines Wunsches mit "lieber Landsmann" angeschrieben hatte - worüber sich der 38jährige gerührt und geehrt fühlte. Aber darum geht es nicht, sondern um das Problem, wie ich meine weiblichen "Landslied" ansprechen soll.

Als ich nämlich vor fast einem Vierteljahrhundert die Rubrik übernahm, verwendete ich das Wort "Landsmännin". Worauf ich wütende Protestbriefe von Leserinnen erhielt, die nicht so angesprochen werden wollten. Ich selber sah darin kein großes Problem - schließlich gehören wir einer Landsmannschaft an -, aber ich wollte die betreffenden Leserinnen nicht vergrätzen. Seitdem bemühe ich mich, von meinen femininen Landsleuten als "unsere Leserinnen" zu sprechen, mitunter auch von "Heimat- gefährtinnen", aber das klingt doch etwas gequält. "Landsfrau" - was als weibliche Version des "Landsmann" eigentlich logisch wäre - liest sich auch nicht besser und ist dazu irreführend, weil sich nur die "Landfrauen" angesprochen fühlen könnten. Also, liebe Ostpreußinnen und Freundinnen unserer Ostpreußischen Familie: Wie soll ich Euch titulieren?

Besagter Landsmann, der ungewollt zum Auslöser dieser Frage wurde, hat die Zuschriften zu der "Spinnrad"-Frage von Herrn Kutzke noch weiter bereichert. Er teilt nämlich mit, daß dieses 1934 entstandene Liedchen von Billy Hill/Franz Bertold auf der CD "Berliner Nächte" zu hören ist, auf der es Herbert Ernst Groh singt, begleitet vom Odeon-Künstler-Orchester. Der Tenor Ernst Groh war in der Blütezeit des romantischen deutschen Schlagers sehr bekannt und beliebt. Auf der CD sind weitere Hits von damals zu hören wie "Liebling, mein Herz läßt dich grüßen", "Regentropfen" und "Sing, Nachtigall, sing!" (Edition Berliner Musenkinder, Pool Musikvertrieb Berlin)

Für solche konkreten Hinweise bin ich immer dankbar. So auch für den von Brigitte Willmann, die das Buch "Rotes Kopftuch - Blaues Kleid" suchte, das sich ja bereits zweimal eingefunden hatte. Leser Ulrich Haußer machte im Internet ein Schweriner Antiquaritat ausfindig, das es im Angebot hatte. So konnte Frau Willman das sehr gut erhaltene und noch mit Schutzumschlag versehene Exemplar er- werben. Herr Haußer meinte, man sollte in unserer Familienspalte den Hinweis geben, daß dieses Buch noch viermal im Internet vom Zentralen Verzeichnis antiquarischer Bücher angeboten wird (www.zvab.de). Das Verzeichnis erfaßt rund fünf Millionen Bücher! Vielen Dank an Herrn Haußer für die Information und an Frau Willmann für die Übermittlung.

Und nun kann ich von einem seltsamen Fund berichten. Bei einem Besuch in Gumbinnen erstand Erwin Heisrath von einem Russsen ein Exemplar des Buches "Wunder am Meer" von Fritz Kudnig. Der 1933 erschienene Gedichtband ist ewas verblichen, weist auch einige Kinderkrakeleien auf, aber wichtig ist die Widmung auf der Innenseite: "Zum Gedenken an schöne Ferientage auf Ostpreußens Samland und Kurischer Nehrung. Erika. Pfingsten 1938." Über der Widmung steht in deutscher Schrift das Gedicht von Max Dauthendey: "Wir gehen am Meer im tiefen Sand ..." Hat jemand eine persönliche Beziehung zu dem Fund? Wem hat "Erika" das Buch geschenkt? Vielleicht finden sich doch noch Spuren wie auf den schönen, alten Nehrungsfotos in dem Gedichtbuch!

Eure

Ruth Geede