Siegen - Geboren wurde Thilde Utikal in Königsberg. Dort besuchte sie auch die Schule und legte im März 1941 am Goethe-Oberlyzeum das Abitur ab.

Schon im April des gleichen Jahres wurde sie zum Arbeitsdienst einberufen. Nach der Pflichtzeit und einer Führerinnenausbildung war sie bis 1945 bei verschiedenen Einsätzen tätig - in den Kreisen Ortelsburg und Neidenburg, in Allenstein und in der Nähe von Berlin. Am 23. Januar 1945 zog sie mit der Belegschaft einer Bezirksschule bei Königsberg in die Nähe von Bad Kleinen (Kreis Wismar). Nach dortigem Lehrgangsende folgten zahlreiche Einsätze besonders im bayrischen Raum.

Im März erhielt sie in Mies im Sudetenland die Entlassungspapiere, und nun begab sie sich auf die Suche nach einer neuen Existenz. Nach vielen Stationen über Oberfranken, Salzgitter / Harz, Bückeburg gelangte sie per Fahrrad in den Kreis Siegen, wo sie nach langer Trennung auf Verwandtschaft traf und 1951 ihren Geburtsnamen Dittmann durch ihre Heirat ablegte. Schon ein Jahr später setzte sie sich mit ihrem Mann in der DJO für die Vertriebenenjugend ein. Man organisierte Tanz-, Musik- und Bildungsveranstaltungen, ging auf Reisen und führte Zeltlager durch.

1983 übernahm sie die Kreisgruppe Siegen der West- und Ostpreußen und leitet seit vielen Jahren auch die Frauengruppe mit vielfältigen Aktivitäten und originellen Ideen. So wurden mit dem Erlös aus den Basaren und mit Sachspenden ostpreußische Familien in der Heimat und die Jugendarbeit unterstützt. Als Mitglied im Vertriebenenbeirat des Kreises Siegen und als Schriftführerin des BdV-Kreisverbandes Siegen hatte sie äußerst gewissenhaft die ihr anvertrauten Aufgaben stets zuverlässig erfüllt.

Trotz ihrer leicht angeschlagenen Gesundheit ist sie nach wie vor immer munter und gutgelaunt bei der Arbeit mit ihren Heimatfreunden anzutreffen. Ihr uneigennütziges und bestimmtes Wirken für Ostpreußen hat sie weit über die Grenzen der Kreisgruppe hinaus bekanntgemacht und vielen Menschen nahege-bracht. Thilde Utikal feierte Anfang September ihren 80. Geburtstag. Günter Meyer