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28.09.02 / Leserbriefe

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 28.September 2002


Leserbriefe

Trotz Radarfalle Glück im Unglück gehabt

Betr.: Autodiebstahl

Gelegentlich erfährt man durch die Medien teils in reißerischer Aufmachung über negative Erfahrungen deutscher Urlauber bei privaten Pkw-Reisen im Ausland. Es entsteht der Eindruck, daß deutsche Urlauber im Ausland Freiwild für Diebe, Betrüger und korrupte Polizisten sind. Das hat zur Folge, daß gerade Interessenten an privaten Pkw-Reisen nach Ostpreußen davon abgeschreckt werden.

Seit 1991 fahre ich regelmäßig nach Ostpreußen, habe verschiedene Routen ausprobiert, nehme mein Standquartier in Sensburg, von wo aus ich auch meine weiteren Unternehmungen starte und habe nur gute Erfahrungen gemacht. Ich bin der Meinung, das die Gefährdung nicht größer ist als in Deutschland, wenn man umsichtig handelt und bestimmte Regeln einhält. Bei einer Rückreise hatte ich folgendes Erlebnis.

Von einheimischen Autofahrern wurde ich eifrig mit Lichtsignalen auf eine Radarfalle aufmerksam gemacht, doch ich erspähte nichts. Dann nach einer Weile am Ortsausgang gebe ich wieder Gas - da war er! Gestikulierend sprang ein Polizist auf die Straße. Mit Mühe brachte ich mein Auto zum Stehen. Der Polizist führte mich zum Radar-Gerät: 84 km/h bei 60 erlaubten km/h. Ich bestätigte das Meßergebnis, und er schrieb den Strafzettel aus. 50 Zloty sollte ich bezahlen, aber da ich auf der Rückfahrt war, hatte ich nicht mehr soviel und deutsches Geld wollte er nicht. Nach langem Kramen fand ich in meinen Taschen noch 25 Zloty. Daraufhin zerriß der Polizist den Strafzettel und schrieb einen neuen. "Gut! 25 Zloty - 50 Prozent Rabatt." Wir lachten uns an und mit Handschlag und gegenseitigen guten Wünschen verabschiedeten wir uns. Das war der freundlichste Polizist, der mir im Leben begegnet ist - ein polnischer! 

Peter Slopianka, Zeithain

 

 

In falscher Sicherheit gewähnt

Betr.: Autodiebstahl

Seit zehn Jahren fahren wir jährlich in die Heimat. Wie sehr wir uns für das Kirchspiel "Willkischken", die Heimat meiner Frau, einsetzen, ist bekannt. Obwohl jedesmal viel Angst unser Begleiter ist, passierte es diesmal wirklich - unser Auto wurde in Nidden gestohlen. Inzwischen wissen wir, daß es eine Lüge ist, wenn behauptet wird, daß in Nidden seit zwölf Jahren kein Auto mehr gestohlen worden sei. Den Schock haben wir bis jetzt nicht verkraftet.

Wie alle Jahre stand unser Audi A6 Avant auf dem gleichen Parkplatz der Pension und wurde in der Nacht zusammen mit einem Golf und einem BMW aufgebrochen und gestohlen. Den BMW fand man später auf einer nahen Wiese. Das war kein Diebstahl eines Einzelnen. Die Polizei stellte fest, daß die Fahrzeuge, obwohl es doch unmöglich sein soll, im Konvoi mit der Fähre zum Festland gebracht wurden. Sieben Mal wurde ich in der darauffolgenden Woche zur Polizei bestellt. Verhöre, als hätte ich mein Auto selbst gestohlen.

Was steht uns bevor, wenn dieses Verbrecherpotential durch Anschluß Litauens an die EU eines Tages keinen Zutritt nach Europa bekommt. Dies war unsere letzte Reise mit dem Auto nach Litauen.

All unsere Hilfe, die wir anläßlich von zehn Reisen dorthin brachten, wird den Beschenkten zukünftig fehlen. 

Waltraut und Werner Boes, Hilden

 

 

Interessante Themen

Betr.: Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung

Die Kultur-Seiten im Ostpreußenblatt lese ich sehr gerne. Sie schaffen es immer wieder Woche für Woche interessante Themen hervorzubringen. Vielen Dank dafür!

Waldemar Lehnardt, Remscheid

 

 

Betrübliche Einseitigkeit

Betr.: Folge 37 - "Ein Jahr nach den Anschlagen des 11. September"

Mit Interesse habe ich die Berichterstattung über den 11. September 2001 verfolgt. Überlesen, übersehen oder überhören konnte man es ja nicht. Selbst der Wirtschafts- und Sportteil der Zeitungen, selbst die Wettervorhersagen im Fernsehen oder die Werbung im Radio war voll jenes Gedenkens. Bestimmt nicht unbedingt geheuchelt, doch in der Auswalzung wohl stark übertrieben.

Ein Kurzbericht über das Auffinden von 19 Skeletten unbekannter Herkunft in Berlin lenkte meine Aufmerksamkeit zu anderen, früheren Terrorakten. Nicht ein Wort war über die auch an einem 11. September, nur eben im Jahr 1944 anstatt 2001, 123 britischen Bomber geschrieben, die nach Berlin flogen und den Tod brachten. Vielleicht verursachten sie ja auch den Tod jener 19 verscharrten Berliner, die nun bei Bauarbeiten in Friedrichshain entdeckt wurden? 

Peter Hild, Potsdam

 

 

Nachweise krampfhaft ignoriert

Betr.: Folge 30 - "Das Zählwerk des Schreckens"

Warum lese ich Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung? Nicht nur weil ich bekennender Landsmann bin, sondern weil die Zeitung eine der letzten in Deutschland ist, die noch den Mut zur Wahrheit und Gerechtigkeit hat. Besonders der Artikel "Das Zählwerk des Schreckens" hat mich wegen seiner fundierten Offenheit besonders befriedigt.

Vor vielen Jahren schon gab es immer wieder Berichte, die die Wahnsinnszahlen über Auschwitz widerlegten, ohne das Politik und Wissenschaft energisch protestierten. Aber man ging auf volle Deckung und schwenkte auf die Umerzieher ein. Unbegreiflich ist, daß trotz der vielen Nachweise über die Unrichtigkeit der Zahlen, diese krampfhaft aufrecht erhalten werden und sogar gesetzlich geschützt werden. Dadurch werden die wirklichen Verbrechen erst in Frage gestellt.

Angesicht der vielen Gegendarstellungen könnte man erwarten im Interesse der Rehabilitation der deutschen Menschen, die künstlich aufgebaute Schutzmauer endlich zu durchbrechen, zumal ja wirklich nur ein Bruchteil der deutschen Menschen schuldig geworden ist. 

Ekkehard Goewe, Bayreuth

 

 

Trauma und Elternverlust dank Benesch und Co.

Betr.: Folge 32 - "Der Schrecken hält an"

Ich habe obigen Beitrag sehr aufmerksam gelesen. Die hier genannten Beispiele von ungeheuerlichen Verbrechen tschechischer Staatsorgane und sogenannter "Revolutionsgarden" an der wehrlosen sudetendeutschen Zivilbevölkerung erfüllten mich mit Wut und Empörung. Diese Massaker mit anschließender Vertreibung von 3,5 Millionen deutscher Zivilisten sind ein ewiger Schandfleck in der Geschichte des tschechoslowakischen Staates und bis heute ungesühnt, da sich führende tschechische Politiker bis heute hartnäckig weigern, die Benesch-Dekrete aufzuheben und als das zu bezeichnen, was sie sind: Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Unrecht.

Meine Schwiegereltern, sie stammten aus Dux und Grün im Böhmerwald, wurden bereits im Sommer 1945, also noch vor der Potsdamer Konferenz der Siegermächte, aus ihrer Heimat vertrieben. Die Schwiegermutter war hochschwanger, das Kind wurde im Juli 1945 praktisch auf der Landstraße geboren. Der Schwiegervater war zu der Zeit als Wehrmachtsangehöriger in Gefangenschaft.

Ich weiß aus eigenem Erleben, was Flucht und Vertreibung bedeuten. Meine Familie ist unmittelbar nach dem Massaker der Sowjets an der deutschen Zivilbevölkerung in Nemmersdorf auf die Flucht gegangen, denn wir wohnten nicht weit von Nemmersdorf im gleichen Grenzkreis Schloßberg (Pillkallen) und waren ein Jahr lang unterwegs, bis wir in Sachsen-Anhalt ankamen. Ich habe in jenem Krieg meine Eltern verloren und wurde um ein Haar selbst von einem russischen Soldaten erschossen. Noch Jahre nach den schweren Erlebnissen hatte ich immer wieder Alpträume, schrie im Schlaf wie am Spieß.

Die Erlebnisse von Krieg, Flucht und Vertreibung haben mich traumatisiert, ich kann sie bis heute nicht vergessen. Und so ergeht es Millionen von Landsleuten. Darum kann ich es nicht verstehen, wenn tschechische Politiker, die ja ihr Land in die EU führen wollen, von der EU verlangen, die Benesch-Dekrete zu akzeptieren. Das ist meiner Meinung nach eine ungeheure Dreistigkeit und Mißachtung der vielen unschuldigen Opfer der Vertreibung. Wer in die Union der demokratischen europäischen Staaten will, muß zu aller erst die Menschenrechte anerkennen und deren Verletzung wie im Falle der Vertreibung der Sudetendeutschen nicht noch als "ganz und gar angemessen" bezeichnen. Wie sollen Deutsche und Tschechen vertrauensvoll in der EU zu- sammenleben, wenn die Schrecken der Vertreibungsdekrete zwischen ihnen stehen? Man kann nicht bis in alle Ewigkeit das deutsche Volk verteufeln und in eine Art "kollektive Sippenhaft" halten, während die Verbrechen anderer an unserem Volk unter den Tisch gekehrt oder verharmlost werden. So funktioniert die europäische Einheit nicht!

Bernhard Ax, Halle-Neustadt

 

 

Kleine Flut bei Kuckerneese

Betr.: "Die vergessene Flutkatastrophe"

Im Frühjahr 1946 führte die Memel Hochwasser mit Treibeis, was eigentlich nicht ungewöhnlich war. Das Treibeis hatte sich allerdings angestaut und drohte, über den Damm bei Kuckerneese zu gehen. Flugzeuge warfen Bomben auf das aufgestaute Eis, um den Stau aufzulösen, wobei eine Bombe auf den Damm fiel, und das Eis hatte nun die Kraft Löcher zwischen Klocken und Scheiderehde wegzureißen und Teile der Straße Kuckerneese und Karkeln zu unterspülen.

Die dort wohnenden Deutschen (etwa 1.000) wurden mit Schwimmfahrzeugen der Armee in Sicherheit gebracht. Bei dieser Flutkatastrophe wurden an die 100 Quadratkilometer überflutet. Im Winter 1946/47 wurde der Dammbruch auf eine Länge bis zu 30 Meter wieder geschlossen. Zum Einsatz kamen ungefähr 400 Kriegsgefangene aus Tilsit und 300 Zivilisten, Frauen und Kinder, die bei minus 40 Grad arbeiteten und mit trockenem Brot und Kohlsuppe ernährt wurden.

Im März 1947 hatten wir diese Knochenarbeit beendet, der Memelstrom war wieder in seinem Flußbett.

Im Damm gab es allerdings noch ein weiteres Risiko - nämlich die Ein-Mann-Bunker aus dem sogenannten Ostwall, die wurden 1945 nicht zugeschüttet.

Gerhard Gengel, Neufahrland

 

 

Welcher Staat darf welche Waffen haben?

Betr.: Folge 37 - "Kriegsängste"

Wer entscheidet eigentlich dar-über, wer welche Waffen besitzen darf? Die Großmächte, die alle Waffen schon zu Genüge besitzen und die sie auch bedenkenlos einsetzen würden, wenn dies ihren Interessen entspräche? Die UNO, die letztlich nicht souverän sein kann, weil sie von Finanzhilfen abhängig ist? Letztlich läuft die Politik der USA darauf hinaus, kleine Staaten zu willigen Helfern zu machen. 

Carl G. Koch, Mainz

 

 

Ortsschilder

Betr.: "Zweisprachige Ortsschilder"

Vor einiger Zeit las ich im "Königsberger Express", von dem zweisprachigen Ortsschild "Bagrationowsk/Preußisch Eylau". Es ist meines Wissens nach, daß erste zweisprachige Ortsschild. Zur 750-Jahrfeier 2005 in Königsberg sollen sogar einige Straßen im Ortskern zweisprachige Straßenschilder erhalten. Dafür gebührt den Russen ein kleiner Dank! 

Manfred Kremp, Bremen