24.04.2024

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05.10.02 / Leserbriefe

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 05. Oktober 2002


Leserbriefe

Unnötige Belastung der Beziehung zu den USA

Betr.: Folge 37 - "Kriegsängste"

Für uns Deutsch-Amerikaner ist es traurig festzustellen, daß dieselben Parteikräfte, die vor wenigen Jahren die Sache der Menschenrechte der Heimatvertriebenen in Deutschland verraten haben, heute dasselbe mit dem Bündnis Deutschland-Amerika tun.

Vor der Wiedervereinigung haben sich diese Parteien ebenfalls jahrzehntelang als "solidarisch Verbündete" mit den Belangen der Heimatvertriebenen ausgegeben. Nur um sofort eine Kehrtwendung zu machen, als das Thema bei der Wiedervereinigung endlich mehr akut wurde.

Dieselbe "Zuverlässigkeit" legt jetzt die rot-grüne Regierung als ebenfalls "Verbündeter" an den Tag, da es heißt tapfer an der Seite Amerikas im Kampfe gegen den Welt-Terrorismus zu stehen, selbst wenn Deutschland kaum in der Lage ist, militärisch viel an Beihilfe zu leisten. Billige Ausflüchte wie "Wir wollten nur in Afghanistan helfen" ziehen dabei nicht mehr, denn die Rot-Grünen wußten von vorneherein, daß Amerika am 11. September 2001 vom Welt-Terrorismus der Krieg erklärt wurde.

Wir haben uns in Amerika für Jahrzehnte nach dem 1. und 2. Weltkrieg für Deutschland eingesetzt, um erst mal den Begriff einer "Kollektivschuld" aller Deutschen an diesen Kriegen auszu- merzen. Weiterhin haben wir in Treue die Menschenrechte der Heimatvertriebenen gegen gewaltige Oppositionen von Amerikanern osteuropäischer Herkunft verteidigt, wobei uns die deutsche politische Linke durch Zeitungs- und Zeitschriften-Artikel oft mit dem Dolch gegensätzlicher Meinungen in den Rücken fiel.

Jetzt aber zeigt sich eine deutsche Regierung sogar brüsk und mit offensichtlicher Arroganz des Machtlosen als "antiameri-kanisch". Diese Feststellung wird wahrscheinlich schwere Folgen für das früher gute deutsch-amerikanische Freundschaftsverhältnis haben. Eine Folge, die auch wir hier in Amerika beim besten Willen nicht mehr in der Lage sind aus der Welt zu schaffen.

Für unsere Menschen aus Ostpreußen ist das ebenfalls eine Niederlage, denn ein schlechtes Verhältnis Amerika-Deutschland kann niemals der Sache unserer Heimat in der Zukunft zuträglich sein. Die heutigen Gegner der amerikanischen Außenpolitik sind dieselben Menschen, die schon vor Jahren Gegner der ostdeutschen Landsmannschaften waren. Das heißt, sie sind Gegner der Freiheit und der Menschenrechte und werden wohl immer den Profit des Handels mit den Feinden dieser Begriffe vorziehen - koste dies, was es wolle.

Peter P. Haase, Boca Raton, Florida, USA

 

 

Erfrischende Denkanstöße

Betr.: Folge 36 - "Gefährlich"

Seit geraumer Zeit lese ich in regelmäßigen Abständen die Online-Berichte des Ostpreußenblattes/Preußische Allgemeine Zeitung. Und ich muß sagen: Oftmals erhält man erfrischende Denkanstöße, die so ohne weiteres nicht auf jeder x-beliebigen Webseite vorzufinden sind. Ich, als Angehöriger der deutschen 1966-Generation störe mich aber daran, daß Sie scheinbar Moral immer noch weitgehend mit Sexualmoral gleichsetzen.

Ansonsten bin ich der Auffassung: Spaß und eine eher rechte Auffassung schließen sich nicht aus, sondern gehören vielmehr zusammen! Mit Verkniffenheit kann man da keinen Blumentopf gewinnen, sondern überläßt das Feld unnötig anderen.

Kai Tischler, München

 

 

Als deutsche Zwangsarbeiterin ohne Rechte

Betr.: Folge 28 - "Kampf um staatliche Anerkennung"

Zunächst einmal möchte ich mich bei Ihnen allen ganz herzlich bedanken. Ihre Zeitung ist für mich immer ein Lichtblick, sie gibt mir Kraft und Halt. Dankeschön!

Auf den obengenannten Bericht möchte ich kurz eingehen. Im Januar 1945 überrollte uns in Masuren die Rote Armee. Wir waren die erste Beute und es war die Hölle. Insbesondere wir Frauen und Mädchen, ich war 16 Jahre alt, hatten unbeschreibliche Grausamkeiten zu erleiden. Nur der Tod wäre eine Erlösung gewesen. Im März 1945 hat man uns zusammengetrieben und in Viehwaggons nach Sibirien geschafft. Hunger, Kälte, Ungeziefer, Seuchen und der Tod waren unsere ständigen Begleiter. Man schleppte uns von Arbeitslager zu Arbeitslager - achteinhalb Jahre lang. Im September 1953 wurde ich entlassen. Heimatlos, mittellos, kraftlos, orientierungslos, völlig ausgebrannt suchte ich einen Neuanfang. Existenzkämpfe, psychosomatische Störungen und Folgeerkrankungen bestimmten mein ganzes Leben. Daß es weiter ging, verdanke ich einem glück-lichen Zustand. Mein Herrgott schickte mir meinen Ehemann über den Weg, der mich nun bis heute versorgt.

In einem offenen Brief an den Bundeskanzler habe ich meine Geschichte geschildert. Die Antwort war niederschmetternd. Ich zitiere: "Zwangsarbeit von Deutschen im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg ist als allgemeines Kriegsfolgeschick-sal zu bewerten und demzufol-ge von innerstaatlichen Ausgleichsleistungen auszuschließen."

In meiner Not habe ich mich an den Petitionsausschuß gewandt. Die Antwort war ebenfalls ablehnend. Unsere Regierung spricht so viel von "moralischer Verantwortung", "gleiches Recht für alle", "die Würde des Menschen ist unantastbar", und vieles mehr. Aber was um Himmels willen, habe ich denn verbrochen, daß dies alles für mich nicht gelten soll? 

Hildegard Feling, Marl

 

 

Das Abenteuer "Sprache"

Betr.: Folge 39 - "Wenn der Master of Desaster ..."

Zu diesem Themenkomplex sollte mehr geschrieben werden. Insbesondere sollte Das Ostpreußenblatt dem Einzelhandel verschärft auf die Auslageschildchen schauen. Mein Bäcker verkauft mittlerweile "Muffins", "Donuts" statt Kringel und diverse Zucker-"Edges". Apropros Kringel. OB-Leser der mittleren Generation, die früher einmal die Maus- und Enten-Geschichten aus Entenhausen gelesen haben, wissen, daß der "Donut" von Entenhausen tatsächlich Kringel hieß. Mir ist allerdings in Ermangelung der aktuellen Lektüre dieser Kinderbücher unbekannt, ob das noch heute so ist.

Es ist schon ein Kreuz mit dem Englischen. Selbst der Konservative muß sich redlich bemühen, dem Sprachenmischmasch zu entfliehen. Es gelingt nicht immer. So wird in Ihrem Artikel "Wenn der Master of Desaster ..." das Wort "fit", allerdings ohne Anführungszeichen. Es mag nur ein kleiner Ausrutscher sein und ist Ihnen wohl auch nur rausgerutscht.

Es belegt aber die zunehmende Durchwachsenheit unserer Sprache. "Fit" stammt aus dem Angloamerikanischen und bedeutet eigentlich tauglich, passend oder geeignet. Heute würde man wohl eher vorbereitet dazu sagen. Das Wort steht nicht ohne Grund im Fremdwörterbuch aus dem Hause Duden.

Man kann letztgenannten Begriff natürlich auch als kontinentalüberschreitenden "Kultur"austausch verstehen, berücksichtigt man, daß die Amerikaner z. B. den "Kindergarten" (Kindergarden) von uns übernommen haben.

Übrigens den fanatischen "Hardcore"-Deutschsprachigen und Unverbesserlichen sei ins Stammbuch geschrieben: Schon im Dritten Reich nutzte die Wochenschau den Begriff "Copyright" im Nachspann. Die Entwicklung der Sprachvermengung ist also schon wesentlich älter als der moderne Computer. Oh, Verzeihung! Wollte sagen: Elektronischer Rechner.

Dennoch, das Thema Schutz der deutschen Sprache und die Analyse entsprechender Maßnahmen im Ausland, z. B. in Frankreich, sollten weiter im OB verfolgt werden.

Torben Schulze, Hamburg

 

 

Mehr Interesse für das eigene Volk

Betr.: Folge 36 - "Gefährlich"

In diesem Bericht steht, daß Bundeskanzler Schröder sich geweigert hat, eine Resolution des Arbeitskreises Deutscher Zwangsarbeiter entgegenzunehmen. Das hat mich innerlich sehr bewegt. Diese Äußerung Schröders ist schon ungeheuerlich. So ein Mann hat nun schon fast vier Jahre unser Land regiert.

Für die NS-Zwangsarbeiter hat man nach dem letzten Krieg schon über 116 Milliarden Wiedergutmachung gezahlt, aber für die vielen Millionen deutschen Zwangsarbeiter, die bis zu zehn Jahre bei den Siegern schwerste Arbeit leisten mußten, wovon viele dabei umgekommen sind, will man keine Wiedergutmachung zahlen. Was sind das für Menschen? In jedem Land auf dieser Erde würden die eigenen Politiker sich immer für die Schicksale ihrer eigenen Bevölkerung mit ganzer Kraft einsetzen, nur in unserem Land macht man das nicht.

Gerhard Rogall, Solingen

 

 

Ostpreußen, auch für Jüngere wichtig

Betr.: Ostpreußenblatt/Preußische Allgemeine Zeitung

Seit März letzten Jahres erhalte ich das Ostpreußenblatt/Preußische Allgemeine Zeitung und lese sie mit Begeisterung. Ich selber bin Jahrgang 1946 also Nachkriegsgeneration. Auch mein 35jähriger Sohn liest Ihre Ausgaben. Gerade die Jüngeren sollten sich mit dem hema Ostpreußen mehr befas- sen. 

Christel Meinecke, Breckerfeld

 

 

Namensänderungen

Betr.: Folge 36 - "Imposantes Bauwerk"

Ich bin kein Ostpreuße, doch stammte meine Frau aus Moschnen am Treuburger See. Daher weiß ich, daß der Ehrenname Treuburg nicht Olecko, sondern der Stadt Marggrabowa im Jahre 1928 wegen des großartigen Abstimmungsergebnis 1920 verliehen wurde. Die Stadt wurde 1560 von Herzog Albrecht von Preußen, dem letzten Hochmeister des deutschen Ritterordens, gegründet.

1933 wurde dann auch der Kreis Olecko in Treuburg umbenannt. Im Zuge der Polonisierung bekamen nach dem Kriege beide, Stadt und Kreis, den Namen Olecko. 

Helmut Schiebel, Dießen