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26.10.02 / Von Nemonien nach Amerika

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 26. Oktober 2002


Von Nemonien nach Amerika
Gustel Foust ist heute eine erfolgreiche Malerin in Übersee

Als sie vor einem halben Jahrhundert nach Amerika ging, da ahnte sie gewiß noch nicht, daß Jahrzehnte später sich ihre Bilder dort und in Kanada sowie in Mexiko großer Beliebtheit erfreuen würden. Gustel Foust gilt heute als eine der bekanntesten impressionistischen Malerinnen in Washington DC, wo sie seit 1999 ihr Domizil aufgeschlagen hat.

Die Künstlerin kann auf ein geradezu abenteuerliches Leben zurückblicken. Geboren wurde sie als Augusta Killat Myckinn 1918 im ostpreußischen Nemonien. Die Eltern Christof Killat und Martha, geborene Myckinn, hatten fünf Kinder, drei Mädchen und zwei Jungen. 1936 legte Augusta am Staatlichen Hufen Oberlyzeum in Königsberg das Abitur ab. Sie galt als ein aufgewecktes Kind und fühlte sich sehr zur Kunst hingezogen. Kein Wunder, daß sie zunächst an der Königsberger Kunstakademie bei den Professoren Alfred Partikel und Fritz Burmann ihre Studien aufnahm. Später zog es sie nach Dresden an die dortige Kunstakademie und nach Berlin, wo sie Emil Nolde begegnete. Den Zweiten Weltkrieg verbrachte sie in der Tschechoslowakei; von dort mußte sie mit zwei kleinen Kindern vor der Roten Armee fliehen.

1952 dann ging Gustel Foust in die USA, sechs Jahre später nach Mexiko, wo sie sich bald als Künstlerin etablierte und unterrichtete. Viele Künstler suchten ihren Rat, so auch der in Mexiko sehr bekannte Alejandro Colunga. 1984 zog Gustel Foust wieder nach Amerika, wo sie sich in Kalifornien niederließ. Zahlreiche Ausstellungen und anerkennende Auszeichnungen künden von ihrem reichen Schaffen. Ihre Bilder sind heute in Museen, Galerien und in privaten Sammlungen zu finden. Beliebt waren - und sind vor allem ihre heiteren kalifornischen Landschaften und ihre Blumenstilleben.

Das Schaffen der Gustel Foust ist besonders geprägt von ihren Eindrücken, die sie in Mexiko und Kalifornien empfing. In Öl, Aquarellfarben, Acryl, Pastell, aber auch in Batik-Technik setzte sie diese Eindrücke um. Es entstanden einfühlsame Porträts ebenso wie Landschaften oder Stilleben. Auch Wandgemälde schuf die Ostpreußin aus Nemonien, die seit langen Jahren Das Ostpreußenblatt liest und gern auch von alten Heimatfreunden wieder etwas hören würde. Gustel Foust ist zu erreichen unter der Adresse: Rte.2, Box 1161, Harper's Ferry, WV 25425. Telefon: USA 304.724.6776 oder E-Mail: cfoust3125@aol.com .Silke Osman

Gustel Foust mit einem ihrer Gemälde: Ein Millionär aus Kalifornien, dem dieses Schloß in der Schweiz gehört, bestellte gleich drei Ölgemälde des Gebäudes bei der agilen Künstlerin Fotos (2): privat