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26.10.02 / Über 1.500 Besucher waren auf dem Landestreffen Mecklenburg-Vorpommern

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 26. Oktober 2002


Ein Tag der Ostpreußen
Über 1.500 Besucher waren auf dem Landestreffen Mecklenburg-Vorpommern

Zum siebten Landestreffen der Ostpreußen waren mehr als 1.500 Besucher in die große Sport- und Kongreßhalle nach Schwerin gekommen. Die Stadt war bereits vor sechs Jahren Gastgeberin der ersten landesweiten Veranstaltung, die jährlich wechselnd auch in Neubrandenburg und Rostock stattfindet. Die Organisatoren hatten zuvor rund 100 Zeitungen angeschrieben und viele Handzettel verteilt. Zahlreiche Vorankündigungen waren auch in den Heimatbriefen der ostpreußischen Kreisgemeinschaften erschienen. Ehrenamtliche Helfer aus Schwerin und Anklam sorgten für einen reibungslosen Ablauf.

Die Gäste reisten mit ganzen Kreis- und Ortsgruppen an - aus Anklam und Umgebung kamen allein vier Busse mit 180 Personen. Die große Halle füllte sich bald. Ganz selbstverständlich steuerten die Besucher ihren Plätzen zu. Denn die Tische waren wieder mit anderthalb Meter großen selbstgefertigten Tafeln aller 40 ostpreußischen Heimatkreise ausgeschildert. Die dazugehörigen Anwesenheitslisten lagen gleich daneben; so konnten sich die Landsleute anhand der Eintragungen besser finden.

Mit dem Einmarsch einer Jagdhornbläsergruppe wurde die Feierstunde eröffnet. Von den Landsleuten mit stehendem Applaus begrüßt, folgten zwölf Fahnenträger mit ostpreußischen Heimatfahnen. Diese sind zum Teil Geschenke der heutigen polnischen, russischen und litauischen Verwaltungen in Ostpreußen, die viele der alten deutschen Wappen wieder verwenden.

Das Treffen eröffnete der Landesvorsitzende in Mecklenburg-Vorpommern, Manfred Schukat. Er begrüßte alle Landsleute und Ehrengäste und bezeichnete die Ostpreußen als große Familie und Schicksalsgemeinschaft, die in Freude und Leid zusammenhalten. Die weitere Moderation übernahm wie in den Vorjahren Friedhelm Schülke aus Anklam. Pfarrer Jastram aus Schwerin sprach das geistliche Wort. Er ermutigte die Ostpreußen, sich erlittenes Leid von der Seele zu reden, um es zu verarbeiten. Sein anschließendes Totengedenken war entsprechend einfühlsam.

Danach brachte ein Violinquartett des Konservatoriums Schwerin Musikstücke von Telemann zu Gehör. Grußworte entboten der BdV-Landesvorsitzende Fritz Kahnert und der Kreisvertreter des masurischen Johannisburg, Gerhard Wippich. Aus Pinneberg war auch Louis-Ferdinand Schwarz vom Heimatkreis Fischhausen dabei. Verlesen wurden die Grüße der Kreisvertreter Joachim Rudat, Wehlau, und Albrecht Wolf, Preußisch Eylau.

In die Festansprache teilten sich mehrere prominente Redner: Die Schriftstellerin Hildegard Rauschenbach aus Berlin sprach über ihre Verschleppung nach dem Krieg aus Ostpreußen in das sibirische Arbeitslager Schadrinsk und ihre heutige Versöhnungsarbeit dort. Der CDU-Landesvorsitzende Eckhard Rehberg, dessen Mutter aus Allenstein stammt, machte sich für die Bewahrung des heimatlichen Erbes stark. So sollten mehr Straßen nach Städten und Landschaften der Heimatgebiete benannt und Gedenksteine zur Erinnerung an Flucht und Vertreibung errichtet werden. Der Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen, Wilhelm v. Gottberg, konnte von erfolgreichen offiziellen Kontakten in Warschau berichten. Er setzte sich für eine Geste Polens an die wenigen rück-kehrwilligen Vertriebenen ein. Alle Redner erhielten für ihre Ausführungen nicht nur den Beifall der versammelten Ostpreußen, sondern auch Präsente aus der Heimat und Blumen.

Für seine Königsberger Klopse - das ostpreußische Nationalgericht - erntete der Chefkoch viel Anerkennung. Dicht umlagert wurden auch der Anklamer Büchertisch mit Heimatliteratur, Landkarten und "Bärenfang" sowie ein Stand aus Schwerin mit Königsberger Marzipan. Am Nachmittag servierte die Schriftstellerin Hildegard Rauschenbach den Landsleuten humoristische Einlagen in original Ostpreußisch Platt. Danach spielte das Blasorchester Banzkow zu Unterhaltung und Tanz auf. Proben ihres Könnens lieferten ebenso der TSV Blau-Gelb Schwerin mit Standard- und lateinamerikanischen Tänzen, der Schweriner BdV-Chor sowie der Sänger "BernStein" alias Bernd Krutzinna mit Volks- und Heimatliedern. Die Besucher blieben daher fast alle bis zum Schluß.

Am Schluß ergriff Manfred Schukat noch einmal das Wort. Er dankte den fleißigen Helfern und lud die Ostpreußen ein zum nächsten Landestreffen am 11. Oktober 2003 im Jahn-Sport-Forum Neubrandenburg sowie zu den laufenden Veranstaltungen der Kreisgruppen. So ging ein Tag zu Ende, der den Ostpreußen im Land viel zu geben hatte. Manfred Schukat

Die beiden Hauptredner der Festveranstaltung: Manfred F. Schukat, Landesvorsitzender von Mecklenburg-Vorpommern, und Wilhelm v. Gottberg, Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen. Foto: privat