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26.10.02 / Goldenes Ehrenzeichen für Stephan Grigat

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 26. Oktober 2002


Goldenes Ehrenzeichen für Stephan Grigat

Stephan Grigat erblickte am 24. Januar 1964 in Detmold als Sohn des Staatsanwaltes Edwin-Günther Grigat und der Fachärztin Dr. Lieselotte Grigat, geb. Semmen, das Licht der Welt. Väterlicherseits stammt die Familie aus Goldap in Ostpreußen, mütterlicherseits aus dem preußischen Nordhessen, wobei die Mutter selbst im Kreis Friedeberg in der Neumark geboren ist.

Als Halbwaise wuchs Stephan Grigat auf. Noch vor seiner Geburt verstarb der Vater an den Folgen einer plötzlich auftretenden Krankheit. Obwohl sich die Familie des Vaters bereits am Ende der 20er Jahre im Westen angesiedelt hatte, bedeutete Ostpreußen für den Heranwachsenden nicht weit zurückliegende Vergangenheit. In Gestalt des ostpreußischen Kindermädchens und in den Erzählungen der Verwandtschaft war das Land zwischen Weichsel und Memel präsent und erweckte schon früh- zeitig seine Aufmerksamkeit. Hierbei mag sicherlich neben dem historischen Interesse auch die Spurensuche nach der engeren Heimat des so früh verstorbenen Vaters eine Rolle gespielt haben. 1989 wurde Stephan Grigat als Mitglied in den Beirat der Kreisgemeinschaft Goldap und 1990 in den Vorstand der LO-Kreisgruppe Lippe gewählt. Schließlich übernahm er 1992 28-jährig noch während seines juristischen Referendariats in der Nachfolge von Dr. Hans Erich Toffert als jüngster Kreisvertreter in der LO den Vorsitz über die Kreisgemeinschaft Goldap.

Trotz seiner jungen Jahre kann Stephan Grigat in diesem Jahr bereits sein zehnjähriges Jubiläum als Kreisvertreter feiern. Seine Bilanz kann sich sehen lassen. Die Gremien der Kreisgemeinschaft organisierte er unter vereinsrechtlichen Gesichtspunkten um, und unter seiner Führung wurde eine neue Satzung verabschiedet. Sein besonderes Augenmerk galt und gilt jedoch den heimatverbliebenen Landsleuten in Ostpreußen. Die Gründung des Deutschen Vereins in Goldap, der heute zu den aktivsten Vereinen in der deutschen Minderheit überhaupt zählt, geht auf seine Initiative zurück. Mit dem "Haus der Heimat" in Goldap konnte eine wirkliche Heimstatt für alle Goldaper geschaffen werden, und das während seiner Amtszeit ins Leben gerufene jährliche Sommerfest ist über die Kreisgrenzen hinaus ein Anziehungspunkt für Jung und Alt geworden. Die Betreuung der Rußlanddeutschen im nördlichen Teil Goldaps ist vorbildlich geregelt, und die Aufstellung eines Gedenksteines zur Erinnerung an die im Dritten Reich zerstörte Synagoge hat international Beachtung gefunden. Mit seiner jugendlichen Dynamik und - wenn nötig - auch mit Bestimmtheit versteht er es, Mitstreiter für neue Aufgaben zu finden und sie zu motivieren. Zu den örtlichen Vertretern der polnischen und russischen Administration pflegt er ein offenes Verhältnis, ohne die Ziele der Lands- mannschaft Ostpreußen dabei aus den Augen zu verlieren. Seine Durchsetzungskraft und geistige Beweglichkeit stellt er als Mitglied im Bundesvorstand der LO, dem er seit 1995 ohne Unterbrechung angehört, auch in den Dienst des Gesamtverbandes.

In diesem Führungsgremium der Landsmannschaft ist sein juristischer Sachverstand gefragt und wird sein Wort gehört. Trotz der vielfältigen privaten, beruflichen und ehrenamtlichen Verpflichtungen als Rechtsanwalt und Partner in einer Anwaltssozietät, Abgeordneter im Kreistag Lippe, Ratsherr in Detmold, Vater von zwei Söhnen und Hauptmann der Reserve läßt es sich Stephan Grigat nicht nehmen, mindestens dreimal im Jahr nach Ostpreußen zu reisen und mit Rat und Tat den Menschen zur Seite zu stehen. So hat er beispielweise vielen Landsleuten zu einem deutschen Paß verholfen, indem er sie in den komplizierten Fragen der Staatsangehörigkeit berät und - wenn nötig - auch juristisch vertritt.

In Würdigung seiner außergewöhnlichen Leistungen und seines Einsatzes für Ostpreußen und seine Menschen verleiht die Landsmannschaft Ostpreußen Herrn Stephan Grigat das Goldene Ehrenzeichen