Kumpel demonstrieren

Kattowitz - Etwa 10 000 Gewerkschafter demonstrierten am 19. November in Kattowitz gegen die geplanten Schließungen von Kohlegruben. Die polnische Regierung will bis 2006 im Rahmen eines großen Umstrukturierungsplans für das oberschlesische Revier sieben Gruben dichtmachen und 35 000 von 140 000 Kumpeln entlassen.

Deportierte klagen an

Arensburg - Am 18. November begann vor dem Bezirksgericht der Insel Ösel (Saaremaa) der bislang größte Prozeß gegen Personen, die der Deportation von Esten nach Sibirien beschuldigt werden. Angeklagt sind acht Mitarbeiter des sowjet-estnischen Sicherheitsdienstes und des Innenministeriums, die im März 1949 an der Verschleppung von 400 Inselbewohnern beteiligt gewesen sein sollen.

Anfang vom Ende

Klausenburg - Die ungarische Volksgruppe in Rumänien wird sich bei gleichbleibend schlechten Geburtenraten in den nächsten zwei Jahrzehnten halbieren. Darauf verwies der Soziologe Veres Valer auf einer Tagung in Klausenburg. Derzeit leben in Rumänien gut 1,5 Millionen Ungarn.

Signal an Diaspora

Bukarest - Öffentliche Ämter können in Rumänien künftig auch von Bürgern mit doppelter Staatsangehörigkeit besetzt werden. Dies beschlossen am 12. November die Mitglieder des Änderungsausschusses für die Verfassung. Bedingung ist allerdings, daß ein fester Wohnsitz im Lande vorhanden ist. Die Regelung betrifft emigrierte Rumänen, aber auch viele ausgesiedelte Deutsche, die ihren Besitz nicht verkauft haben.

Bessarabien in Celle

Celle - Im niedersächsischen Celle wurde am 11. November eine Wirtschaftsvertretung der Republik Moldawien (Bessarabien) eröffnet. Es handelt sich um die EU-weit erste derartige Einrichtung.

Export-Knüller

Hamburg - Die Lebensmittelindustrie zählt zu den wichtigsten Faktoren des kräftig wachsenden deutschen Osthandels. Wie einer Analyse des Hamburger Ost- und Mitteleuropa-Vereins zu entnehmen ist, steigerte diese ihre Ausfuhren in die ostmitteleuropäischen EU-Bewerberländer in der ersten Hälfte 2002 gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 15,8 Prozent auf 805 Millionen Euro. Nach Berechnungen der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie hatte es bereits 2001 und 2000 Zuwächse von 15,3 bzw. zehn Prozent gegenüber den Vorjahren gegeben.