19.04.2024

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30.11.02 / Leserbriefe

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 30. November 2002


Leserbriefe

Werteverlust

Betr.: "Das Ende der Bonner Republik" (Folge 46)

Ohne Frage, die Verblichenen waren begnadete Journalisten, allerdings mit Linksdrall, wie Herr Nehring in seinem erstklassigen Artikel ausführt. Was ist dennoch aus den von ihnen angestrebten Werten geworden? Freiheit: Eine Freiheit ohne sittliche Grenzen ... Würde: Siehe 3. Oktober 2002 am Brandenburger Tor, ein Werbetheater ... Moral: Die Aussagen der Regierenden vor der Wahl und nach der Wahl ... unbeschreibliche Unwahrheiten!

Gerd Obersteller, Wentorf

 

 

Gewonnene Urlaubsreise entpuppte sich als Nepp

Betr.: Gewinn beim Preisausschreiben

Lange habe ich überlegt, ob ich meinen erlebten Reise-Reinfall nach Spanien zur allgemeinen Warnung für meine ostpreußischen Landsleute veröffentlichen soll. Da ich mit diesem Artikel andere warnen möchte, erzähle ich mein Horrorreiseerlebnis: "Herzlichen Glück-wunsch Herr Minuth, Sie haben eine zehntägige Reise nach Spanien gewonnen." Dann stand in dem Gewinnerschreiben noch etwas von einem Reisetermin, den ich selbst wählen könne, und daß ich noch eine zweite Person mitnehmen dürfe, für die ich allerdings bezahlen müsse. "Mann, zehn Tage umsonst, das machen wir", freute ich mich und buchte meine Partnerin nach. Zugegeben, der Preis war recht hoch, aber sicher hatten wir auch ein Bombenhotel.

Der Abreisetag kam und auch der Bus. Doppeldecker für 80 Personen. Unterwegs unterhielt man sich darüber, wie die Anwesenden zu der Umsonstreise gekommen seien. Die Antwort war immer: durch Preisausschreiben.

Morgens kamen wir auf einem Rastplatz hinter der spanisch-französischen Grenze an. Die Bustür vorne ging auf, und ein deutschsprechender Spanier trat ein. Er erzählte in einer blumigen Erzählweise, was man uns alles Gutes bieten würde. Und dann kam Jesus, ja, so nannte sich dieser Mafioso, und kassierte von jedem 60 Euro für die Halbpension. Als ich einwendete, daß ich keine Halbpension wolle, wurde mir damit gedroht, dann in ein abgelegenes, schlechteres Hotel umgebucht zu werden. Dann wurde den Mitreisenden noch ein Ausflugspaket für 120 Euro für vier Ausflüge angeboten. Da wir in ein gutes Hotel nahe am Meer wollten, machte ich den Geldbeutel auf und zahlte unter Murren für die Halbpension.

Danach Ankunft im Hotel. Dieses hatte zwei Sterne, und wir mußten vier Stunden im Foyer auf unsere Zimmerschlüssel warten. Das Zimmer entpuppte sich dann als Loch mit zwei Betten. Aus den Matratzen schauten die Federn hervor. Auch gab es keine Garderobe, nicht mal ein Haken an der Wand war vorhanden. Das Bad war winzig.

Ein ganz vorzügliches Buffet hatte uns Judas, Entschuldigung Jesus versprochen. Wären wir doch zum Essen ausgegangen, aber nein, wir versuchten das Buffet zu genießen. Zum Frühstück gab es dann eine Sorte Käse, spanische Wurst, die an irgendwelchen Farbtöpfen gelegen haben muß, und der Kaffee war schwarzes Wasser. Beschweren konnten wir uns nicht, da die Reiseleiter sich nicht sehen ließen.

Nicht, daß es nur etwas zu meckern gab, nein, die Sonne schien, das Wasser war sauber. Alle Reisegäste flüchteten in den Ort, denn dort boten die Restaurants gutes Essen zu relativ günstigen Preisen. Von wegen, alles so furchtbar teuer, wie uns unsere Reiseleiter hatten weis machen wollen. Ein Tagesausflug nach Barcelona kostete statt 40 Euro mit unseren Reisemafioso vor Ort nur 19,90 Euro.

"Wir müssen leider einen Tag früher fahren", eröffnete uns der Busfahrer, der allerdings ein so dickes Fell hatte, daß jeder Protest an ihm abprallte.

Für das Geld, was ich für diese Reise bezahlt habe, hätte ich ein Fünf-Sterne-Hotel bekommen und das auch noch für 14 Tage. Ich habe nun mein Lehrgeld bezahlt. Vielleicht fallen einige wieder darauf rein. Ich werde es nicht mehr. Ich nicht, nie wieder! 

Gerhard Minuth, Frankfurt/M.

 

 

Aus Kulturnation wurde Konsumvolk

Betr.: "Kirche huldigt erklärtem Feind" (Folge 45)

Die drei großen Religionen des Abendlandes sind zweifelsohne das Judentum, das Christentum und der Islam.

Es fällt auf, daß in der Bundesrepublik das Christentum am meisten gefährdet ist. Das liegt sicher daran, das beim Christentum jeder seinen Nächsten lieben soll wie sich selbst, aber heute ist sich jeder selbst der Nächste.

Bundeskanzler Schröder und die Minister Fischer und Trittin sowie drei Ministerinnen wollen das Land ohne Gottes Hilfe regieren. Das Parlament ignoriert den Reformationstag, und Daniel Jonah Goldhagen stellt Forderungen in der Katholischen Akademie.

In einer Neujahrsansprache sagte Kardinal Meißner sinngemäß: "Wir sind keine Kulturnation mehr, sondern nur noch Konsumvolk. Wir sind nicht mehr das Volk der Dichter und Denker, sondern nur noch ein Volk von Gotteslästerern und Ehrfurchtslosen."

Die beiden anderen Weltreligionen des Abendlandes können wir nicht dafür verantwortlich machen. Wir sind selbst daran schuld.

Gert O.E. Sattler, Recklinghausen

 

 

Hampelmann

Betr.: "Der Raffke von Berlin" (Folge 46)

Stoßgebet eines Herrn Schröder:

Ach, hätt ich doch die Wahl verloren,

was wäre ich ein feiner Mann.

Nun ham'se mich zum Chef erkoren

Und kann nur sein ein Hampelmann! 

Werner Albrecht, Lilienthal

 

 

Fahne des Propheten in der EU?

Betr.: "Das Ende der EU" (Folge 46)

Recht hat Giscard d'Estaing mit seiner Feststellung, ein Beitritt der Türkei wäre das Ende der EU. Wahrlich ist Kleinasien kein europäisches Land, ist nicht geprägt durch abendländische Geschichte und Mentalität, hat eine andere Leitkultur als die Menschen Europas; die grüne Fahne des Propheten flattert türkischen Zukunftsvorstellungen voran. Blauäugige deutsche Kanzler, Kommissare und Kirchenfürsten vom Rhein halten sie für ein Tuch aus Hoffnungsgrün für eine paradiesische Welt.

Es gehört nicht erst die Altersweisheit des beherzten Franzosen dazu, die Sprengkraft eines solchen Beitritts zu sehen, in einem ohnehin spannungsreichen Völkergewimmel, dem ungefragt das europäische Sternenbanner aufgenötigt wird, wobei dieses schon zu zerreißen droht, wenn soeben zehn neue ermuntert werden, ihre Hände danach auszustrecken. 

Stephanie Heidelmeyer, Alzenau

 

 

Unkenntnis über Ostpreußen

Betr.: Preußen

Bei einer Geburtstagsgesellschaft bemerkte ich, wie am Nebentisch das Gespräch der jungen Leute abebbte, weil man sich einem Thema zugewandt hatte, mit dem man offensichtlich nicht zurecht kam. "Was ist Preußen?" So war die Frage gestellt worden, die niemand beantworten konnte. Da fiel der Blick auf mich als den Ältesten, ob ich ihnen helfen könne.

Ich begann mit einer Gegenfrage: "Haben Sie schon mal von Ostpreußen gehört?" Einer meinte dann ganz unbestimmt und unsicher, das hänge irgendwie mit Königsberg zusammen. Da habe ich den jungen Leuten Königsberg als Krönungsort des ersten preußischen Königs genannt, Preußen als einen Staat, dessen König sich als Diener seines Staates gefühlt hat. Jeden dieser Punkte habe ich mit entsprechenden Seitenhieben auf unsere politische Gegenwart begleitet. Die Gesprächsrunde hatte meinen Ausführungen mit erstauntem Schweigen zugehört. Offensichtlich hatten sie völlig Neues, nie zuvor Gehörtes erfahren. Ich blieb in tiefen, sorgenvollen Gedanken zurück. Der Pisa-Studie mußten wir entnehmen, daß unsere Schüler nicht mehr sorgfältig genug in den Techniken des Lesens, Schreibens und Rechnens unterwiesen werden. So wie es scheint wird ihnen aber auch die Geschichte unseres Landes vorenthalten. Armes Deutschland! Warum haben wir diesen Tiefpunkt erreicht? Wird es einmal Besinnung, Umkehr und Besserung geben?

H. Bolte, Wietze