25.04.2024

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30.11.02 / Lexika als spannende Lektüre

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 30. November 2002


Reiche Schatzkammer
Lexika als spannende Lektüre

Wer nicht unsterblich ist, wer also keine Ewigkeit an Lese-Zeit zur Verfügung hat, der muß für sich wählen. Muß zumindest einige jener Werke zur Kenntnis nehmen, welche Kulturen und Nationen prägten. Dazu kann ein ‚Kanon', eine empfehlende, hilfreich kommentierte Auswahl nützlich sein. Jeder ehrgeizige Leser mag dem seinen eigenen Kanon, seine eigene Auswahl entgegensetzen", betont Joachim Kaiser (Jahrgang 1928 aus Milken, Kreis Lötzen), Herausgeber eines Buches, das jetzt im Harenberg Verlag erschienen ist und sich als Das Buch der 1000 Bücher vorstellt (1.247 Seiten, 1.268 Abb., Lesebändchen, Leinen mit farbigem Schutzumschlag, 50 Euro). 150 Autoren haben sich daran gemacht, die wichtigsten Bücher der Welt zu dokumentieren und ihre Bedeutung zu untersuchen. Namen wie Kant, Herder, Schopenhauer, aber auch Lenz, Bieler und Döblin zeigen die Vielfalt der analysierten Bücher. Die Reihe reicht so von Romanen über Lyriksammlungen und Kinderbücher bis zu Sachbüchern, Reiseberichten und Monographien. So trifft man auf Bekanntes und auf solches, das man schon immer lesen wollte. Ein Buch, das Anregungen gibt, ein Wegweiser für Leser. Freunde des gutes Buches kommen auch auf ihre Kosten bei der Lektüre der Neuausgabe des Harenberg-Literaturlexikons (1.152 Seiten, 1.100 überwiegend farbige Abb., gleiche Ausstattung), wenn auch die alphabetische Ordnung nach Autoren, Epochen, Gattungen und Begriffen zunächst gewöhnungsbedürftig ist. Geradezu zum Schmökern verleitet der Harenberg Schauspielführer (1.296 Seiten, 1.100 überwiegend farbige Abb., gleiche Ausstattung), zu dem auch eine CD-Edition (78 Euro) mit Beispielen aus denkwürdigen Inszenierungen erschienen ist. Großer Theatergeschichte begegnet man natürlich in den Namen Schiller, Goethe und Shakespeare. Aber auch die Vertreter der Moderne wie der aus Memel stammende Harald Müller (Totenfloß) oder die Königsbergerin Gerlind Reinshagen (Sonntagskinder) wurden für würdig befunden, in den Schauspielführer aufgenommen zu werden

Freunde der Musik finden Facetten aus Leben und Werk der großen Tonsetzer bei der Lektüre des Harenberg Komponistenlexikons (1.080 Seiten, 1.000 überwiegend farbige Abb., gleiche Ausstattung). Von der großen Oper bis zur Kammermusik reicht die bunte Reihe. Und so finden sich Siegfried Matthus (geboren im ostpreußischen Mallenuppen und Kulturpreisträger) neben dem Beatle Paul McCartney, Otto Nicolai oder Heinrich Albert neben Hanns Eisler oder Andrew Lloyd Webber. Hinweise auf CDs mit Veröffentlichungen der Werke geben nützliche Tips.

Ein treffendes Zitat zur rechten Zeit hat schon so manchen Redner glänzend dastehen lassen. Das Harenberg Lexikon der Sprichwörter & Zitate (1.600 Seiten, zweifarbig auf Bibeldruckpapier, gleiche Ausstattung) ist mit seinen 50.000 Eintragungen das umfassendste in deutscher Sprache und hilft bei der Suche nach einer passenden Weisheit. Auch bei diesem Lexikon geschieht das Erstaunliche: wer zunächst meint, ein Nachschlagewerk gleiche in der Spannung einem Telefonbuch, sieht sich angenehm enttäuscht und ertappt sich alsbald beim Schmökern in der schier unendlich wirkenden Schatzkammer des Wissens. man

Alte Bücher: Das Wissen von Generationen verbirgt sich hinter schweren Buchdeckeln Foto: Archiv