13.12.2024

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04.01.03 / Die ostpreußische Familie

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 04. Januar 2003


Die ostpreußische Familie
Leser helfen Lesern
Ruth Geede

Lewe Landslied,

zuerst einmal: Herzlichen Dank für die vielen lieben Wünsche zu Weihnachten und zum neuen Jahr mit der ermunternden Aufforderung: "Macht weiter so!" Wir - und damit schließe ich unsere ganze, immer hilfsbereite Ostpreußische Familie ein - werden uns bemühen, auch weiterhin Wünsche zu erfüllen und Fragen zu klären. Wenn dann eine positive Resonanz auf die veröffentlichten Wünsche erfolgt, freuen wir uns alle. Und so fangen wir gleich damit an, denn das hatte ich ja für unsere erste Ausgabe 2003 versprochen.

Sehr überrascht war ich, als ich die Meldung von Roswitha Kulikowski erhielt, daß sie ihre alte Klassenfreundin Kathleen Eagle von der Königsberger Hippel-Schule gefunden hat. Denn diese war Engländerin, und man konnte vermuten, daß Kathleen - nachdem sich die Mädchen 1941 aus den Augen verloren hatten - später mit ihren Eltern in deren Heimat gegangen war. Aber siehe da: Kathleen wohnt in Deutschland, nördlich von Berlin, und heißt heute Ratzke - das teilte eine andere Klassenkameradin, Ursula Kniest, mit. Die Überraschung war natürlich groß, und die Freude erst recht. Den Kleiderbügel der Firma Alexander & Echternach hat Frau Kulikowski unserem Landsmann Manfred Zink für sein kleines Heimatmuseum gegeben. Es hatte sich niemand gemeldet, der noch eine Verbindung zu dem alten Königsberger Bekleidungshaus hatte.

Einen sehr schönen Erfolg kann Mathilde Möck verzeichnen, die auf einer Heimatreise auch Uderwangen besuchte. Die heutigen russischen Betreiber der Meierei, die wieder recht gut aufgebaut ist, baten Frau Möck nachzuforschen, ob es noch alte Baupläne oder Lagebezeichnungen gibt. Vor allem wird die Stelle gesucht, wo sich der bisher nicht entdeckte Brunnen befindet. Nach der Veröffent-lichung dieser Suchfrage erhielt Frau Möck zwei Zuschriften, darunter die von Frau Momberg aus Uderwangen, die direkt neben der Meierei gewohnt hatte. Sie kennt die genaue Lage des Brunnens und bot an, eine Zeichnung anzufertigen, die ihre Tochter, die als Dolmetscherin die russische Sprache beherrscht, beschriften wollte. So ist es geschehen, und die Zeichnung wurde an das russische Ehepaar in Uderwangen gesandt. Noch ist keine Rückantwort er- folgt, aber zuerst will Frau Möck uns danken für die Übermittlung dieses nun so erfolgreich gelösten "Brunnenrätsels". Übringens: Sie hat in Frau Momberg eine liebe Landsmännin gefunden, und dafür sagt sie einen Extra-Dank.

Ein spätes, aber umso herz-licheres Dankeschön von unserm Landsmann Bruno Westphal. Er hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt, um das Buch von Dr. Brix "Tilsit-Ragnit, Stadt und Landkreis" zu bekommen, vergeblich. Da er in Fürstenwalde lebt, hatte er zu DDR-Zeiten keine Möglichkeit, danach zu suchen - und dann war es wohl zu spät. Letzte Hoffnung: die Ostpreußische Familie. Und siehe da: Das Buch fand sich!

Die Königsbergerin Margarete Schulze, die sich während ihrer Ausbildung an der LAB in Pogegen in das Land an der Memel verliebt hatte, erstand 1971 einige Exemplare und konnte nun eines Herrn Westphal überlassen. Sein Fazit: "Wenn alle Stränge reißen, dann gibt es noch die Ostpreußische Familie! Das habe ich erfahren dürfen!" Möge dieses ein gutes Omen für das neue Jahr sein!

Eure

Ruth Geede