Nun hat er uns für immer verlasen. Carl-Heinz Thews war das Urgestein eines Ostpreußen. Er hat uns Erinnerungen hinterlassen, die ihn für immer unter uns weilen lassen. Probleme gab es für ihn bis ins hohe Alter von immerhin 90 Jahren kaum. Einer seiner vielen Sprüche lautete: "Was willst Du, Jungchen, ist doch alles halb so wild!" Die bekannte ostpreußische Schriftstellerin Hildegard Rauschenbach gab ein Buch über Carl-Heinz Thews heraus mit dem Titel "Koddrich und lustig". Der Inhalt wurde dem beliebten Landsmann Thews und seinem bewegten Leben sehr gerecht.

Sein Vater war von Masuren nach Zinten zugezogen. In der Brotbänkenstraße 23 pachtete Thews sen. eine Bäckerei. Carl-Heinz erlernte den Beruf des Bäckers und Konditors bei der Firma Georg Nass, Wilhelmstraße 3-5 in Zinten. Einige Jahre später machte er als Geselle im Spreewald bereits mit 21 Jahren seine Meisterprüfung. Hier gründete der junge Thews umgehend eine eigene Konditorei. 1937 heiratete er die Schleswig-Holsteinerin Leni. 1987 feierten sie Goldene Hochzeit. Leni stand auch jetzt an seinem Totenbett. Carl-Heinz Thews hat den Krieg von Beginn bis zum Ende mitgemacht. 1953 siedelte das Ehepaar nach West-Berlin über. Der Beruf wurde gewechselt. Landsmann Thews eröffnete erst ein Kino, dann wurden es bald drei und vier Stück. Sein Fleiß, Geschick und Talent ließen ihn nie im Stich. Er engagierte sich auch bei den Ostpreußen. Am 22. August 1964 wurde er in Berlin zum 1. Vorsitzenden der Kreisgruppe Heiligenbeil gewählt. Seine segensreiche, erfolgreiche und unkomplizierte Arbeit währte fast dreißig Jahre bis zum 20. August 1993. Bei seinem Ausscheiden wurde er zum Ehrenvorsitzenden der Kreisgruppe gewählt. Lange Jahre war Landsmann Thews auch Mitglied im Vorstand der Kreisgemeinschaft. Für seine Verdienste wurde er 1977 mit der Goldenen Ehrennadel mit Urkunde ausgezeichnet. Später ehrte man ihn mit der Würde eines Ehrenmitgliedes.

Wir alle haben Carl-Heinz Thews für viele Jahrzehnte wunderbarer, landsmannschaftlicher Arbeit, Treue und Freundschaft zu danken. Eine Ära ist nun zu Ende gegangen. Siegfried Dreher