© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 08.Februar 2003 |
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Kommentar Himmel und Erde Nach dem Absturz der amerikanischen Raumfähre stellt sich wieder einmal die Frage: Was hat der Mensch eigentlich im Weltall zu suchen? Gibt es auf der Erde nicht genügend ungelöste Probleme, für die es sich eher lohnen würde, Geld, technisches Können und nicht zuletzt auch Menschenleben einzusetzen? So verständlich solche Fragen (und die ihnen bereits innewohnenden Antworten) aus spontaner Trauer und Betroffenheit heraus auch sind, sie gehen doch am Kern der Sache vorbei. Denn leider muß man einräumen: Selbst wenn in den letzten Jahrzehnten kein einziger Dollar oder Rubel für bemannte Raumfahrt ausgegeben worden wäre, würden darum nicht weniger Menschen hungern, an unheilbaren Krankheiten leiden, in menschenunwürdigen Verhältnissen dahinvegetieren, Kriegen, Verbrechen, Drogen oder Unfällen zum Opfer fallen. Wer glaubt, durch Verzicht auf die "Eroberung des Himmels" zum "Frieden auf Erden" - oder wenigstens zur Lösung des einen oder anderen irdischen Problems - zu finden, gibt sich einer ähnlichen Illusion hin wie jene Polit-Ideologen, die meinen, man könne die Armen reicher machen, indem man die Reichen ärmer macht. Wichtiger (und richtiger) als Fundamentalkritik ist es gerade angesichts schwerer Unglücksfälle, Leichtsinn, Routinedenken und oberflächliche Sicherheitsgläubigkeit einzudämmen - bei der Raumfahrt wie bei anderen sensiblen Hochtechnologien, zum Beispiel der friedlichen Nutzung der Kernenergie. H.J.M. |
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