24.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
15.02.03 / Leserbriefe

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 15. Februar 2003


Leserbriefe

Erfreulicher Fund

Betr.: Gedenkstein

In der Gegend von Pasym (Passenheim) ist ein Gedenkstein aus der Zeit des Ersten Weltkriegs gefunden worden. Der Stein wurde einst Paul von Hindenburg geweiht. Ursprünglich stand er dort, wo sich der große Befehlshaber nach der Schlacht bei Tannenberg aufgehalten hat. Der Stein sollte sowohl an die Tapferkeit dieses Mannes als auch an den gewaltigen Sieg der Deutschen über die Russen erinnern. In den 30er Jahren war er ein sehr beliebtes Ziel für Radfahrer. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Stein von den Russen gnadenlos behandelt. Erst verschwanden die Gedenktafel und das Wappen der Familie Hindenburg, danach warf man den gesamten Stein in den Sumpf, wo er versank.

Zum Glück fand ihn nach 57 Jahren der Student Szymon Drej, der ihn mühsam mit seinen Eltern mit einem Spaten ausgrub und mit einer Zugmaschine barg. Der Fund steht jetzt an der Kreuzung mitten im Walde und wartet auf Leute, die nicht erlauben, daß der von Schlamm und Erde gereinigte Stein mit den verwischten Inschriften in Vergessenheit gerät.

Dawid Marmucki, Ortelsburg

 

Absolut unpassend!

Betr.: "Neuer Name für Königsberg" (Folge 51/52)

Auf dem obligaten "Roten Sofa" in der beliebten Abendsendung DAS des NDR am 4. Januar saß der bekannte Schauspieler Wolfgang Völz. Die beliebte Moderatorin Bettina Tietjen stellte die allgemein üblichen Fragen. NDR- Koch Rainer Sass bemühte sich in seiner humorigen Art, den Zuschauern ein neues Rezept der berühmten "Königsberger Klopse" zu übermitteln. Alles lief super - bis dahin! Doch plötzlich drängte es Herrn Völz, folgenden Satz von sich zu geben: "Königsberg heißt heute Kaliningrad - deshalb müßten die Königsberger Klopse heute Kaliningrader Klopse genannt werden." Diesen makabren wie mißglückten Lapsus für einen Scherz zu halten darf man, vor allem von uns Ostpreußen, wohl nicht erwarten. Allen Deutschen würde es sehr merkwürdig erscheinen, wenn auf allen Speisekarten ab sofort "Kaliningrader Klopse" steht. Vor diesem "Erguß" des Herrn Völz outete er sich höchst überflüssigerweise als politischen Menschen - der SPD zugehörig, wörtlich: "Ich bin eine rote Socke." Das bleibt ihm unbenommen. Ihm ist bisher jedoch sicher entgangen, daß auch in Rußland die Namensgebung mit dem Namen "Kalinin" wegen dessen blutiger Vergangenheit zum Teil schon beseitigt worden ist. Unverständlich für Herrn Völz dürfte außerdem sein, daß in Kaliningrad sich eine Bürgerinitiative der russischen Bevölkerung gebildet hat mit dem Ziel, der Stadt den alten Namen Königsberg wiederzugeben, um damit an die Geschichte der Stadt anzuknüpfen, die weltberühmte Persönlichkeiten und Entdeckungen hervorgebracht hat, und dadurch "neue Inspiration für zukünftige Generationen unserer Mitbürger zu ermöglichen". Weitere Vorschläge sind Kantgrad, Rußberg, Eurograd, Baltberg. Wie die Wahl auch ausfällt, Kaliningrad wird es in absehbarer Zeit nicht mehr geben. Vielleicht hat Herr Völz dann doch keine Ambition mehr, um die Königsberger Klopse dann auf Rußberger oder Eurograder Klopse umtaufen zu wollen.

Gerhard Hahn, Hannover

 

 

Vielversprechender Wandel als Garant für die Zukunft

Betr.: Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung

Meine Großeltern wurden in Ostpreußen geboren, und ich fühle mich mit 30 Jahren als "Flüchtling der dritten Generation" mit dem Land zwischen Memel und Weichsel verbunden. Ihre Zeitung lese ich mehr oder weniger regelmäßig, da meine Großeltern sie beziehen.

Ich finde es sehr gut, daß sich das Ostpreußenblatt mehr und mehr zu einem konservativen Wochenblatt wandelt. Nur so ist die Zeitung auf lange Frist überlebensfähig.

Ich denke, es ist wichtig, daß gerade meine Generation (und jünger) erklärt bekommt, daß Länder jenseits von Oder und Neiße jahrhundertelang deutsch waren und daß Heimatvertreibung nicht nur im Kosovo und Kurdistan, sondern auch bei uns stattgefunden haben. In der Schule bekommen wir das nicht mehr gelehrt - den 68er Lehrern sei "Lob und Dank".

Ich finde es immer wieder erschreckend, daß außer den Parteien ganz rechts außen niemand diese Themen offen anspricht. Das neue Buch von unserem Literaturnobelpreisträger war da mal eine Ausnahme.

Es ist einfach wichtig, daß dieser Themenbereich nicht nur den "ganz Rechten" überlassen wird. Um eine Akzeptanz in breiten Bevölkerungsschichten zu finden, muß das Thema "Ostdeutschland" und "Heimatvertreibung aus den Ostgebieten" von verschiedenen Seiten angesprochen werden. Je mehr sich das Ostpreußenblatt zu einer "deutschen konservativen Wochenzeitung" wandelt, um so mehr Bevölkerungskreise können angesprochen werden, die dann "automatisch" über Pommern, Schlesien und natürlich Ostpreußen mehr erfahren.

Jörg Alisch, Balingen

 

 

Hochgenuss!

Betr.: Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung

Ich entnahm Ihrer Zeitung die Ankündigung Ihrer neuen Abopreise. Dafür habe ich volles Verständnis bei Ihrer herausragenden Leistung und dem Teuro. Die Beschreibung Ihres "Motivierten Redaktionsteams" stimmt haargenau, und allen gilt ein großes Dankeschön.

Der Wochenrückblick von Hans Heckel ist in Inhalt, Sprache und Stil ein Hochgenuß. Weiter also ein Lichtblick in dunkler Zeit.

Hildegard Reif, Neckargemünd

 

 

Scheinbar unausrottbare Lüge

Betr.: "Der alliierte Bombenterror" (Folge 49)

Der Autor kritisiert zu Recht an Jörg Friedrichs Buch "Der Brand", daß dieser behauptet, Deutschland habe den uneingeschränkten Bombenterror begonnen. Diese Lüge ist unausrottbar, daher ist der Bezug auf historische Quellen wichtig. So schrieb James Spaight, Unterstaatssekretär der Churchill-Regierung und erste britische Autorität auf dem Gebiet der Luftkriegsführung, 1944 in seinem Buch "Bombing Vindicated": "Wir begannen, Städteziele in Deutschland zu bombardieren, ehe dies die Deutschen in England taten. Das ist eine historische Tatsache, die auch öffentlich zugegeben worden ist. Wir brachten London zum Opfer dar, denn die Vergeltung war gewiß. Deutschland bemühte sich um ein Stillhalteabkommen, so oft sich die leiseste Chance zu bieten schien."

Daß die USA diese Kriegsführung als verbrecherisch ansahen, war am 23. September 1937 in der New York Times zu lesen. "Die US-Regierung ist der Ansicht, daß jede Bombardierung von dicht besiedelten Gebieten, in denen Zivilisten ihre friedlichen Ziele verfolgen, gegen die Gebote der Menschlichkeit verstößt." Allerdings erwies sich die Verurteilung als reine Heuchelei, denn später hatten die USA diese Skrupel nicht mehr, als sie selber Terrorangriffe gegen Deutschland und Japan begannen.

Friedrich Karl Pohl, Lüneburg

 

 

Mehr Mut zu den wahren Zahlen

Betr.: "Bedingungslose Kapitulation" (Folge 4)

Nun jährte sich zum achtundfünfzigsten Mal Churchills "Glanzleistung", die totale Zerstörung Dresdens zu einer Zeit, da die Alliierten die bedingungslose Kapitulation schon in der Tasche hatten. Wie es dazu kam, sollte der Nachwelt aufgezeigt werden. Hierfür ist mehr Mut zur Verbreitung der wahren Todesziffern der deutschen Opfer vonnöten. Egal ob beim Bombenterror, viehischen Morden und Vergewaltigungen, beim Einfall sowjetischer Horden in Ostdeutschland und beim Verhungernlassen deutscher Gefangener in den Lagern bei Koblenz und Bad Kreuznach nahe der riesigen Verpflegungslager von den Alliierten. Wer aus welchen Gründen auch immer glaubt, hier etwas verschleiern zu müssen, der ist kein Garant für eine Neugestaltung Europas in Frieden und Freiheit.

Friedrich Kurreck, Offenbach

 

 

Dänen haben uns nie in ihr Land gebeten

Betr.: "Dänische Flüchtlingslager waren die Hölle" (Folge 4)

Das Thema "Deutsche Flüchtlinge in Dänemark" ist für mich besonders interessant, so sind wir, meine Mutter mit uns fünf Kindern, doch auch von 1945 bis 1948 aus Danzig dorthin verschlagen worden. Ich war knapp elf Jahre alt, als wir ins Flüchtlingslager kamen, und wurde 14 Jahre, als wir wieder nach Deutschland einreisen durften. Ich habe also auch drei Jahre meiner Kindheit in zwei dänischen Flüchtlingslagern hinter Stacheldraht verbracht.

Der im Betreff genannten Leserzuschrift kann ich allerdings absolut nicht zustimmen. Kein Däne hatte uns damals in sein Land, das zuvor von deutschen Truppen besetzt worden war, gerufen und uns Gastfreundschaft angeboten. Wir kamen zu Zigtausenden, froh, der Hölle entronnnen zu sein, und fielen dem unfreiwilligen Gastgeber zur Last. Wir bekamen unser Essen, allerdings oft äußerst knapp und manchmal eher Abfall als Essen. Ich kann mich aber nicht erinnern, daß unsere Mutter oder eines meiner älteren Geschwister auf "Hamstertour" gehen mußte, um überhaupt Essen zu haben. Da, behaupte ich, waren wir gegenüber den vielen Flüchtlingen in Deutschland trotz Unter-ernährung im Vorteil.

Zur medizinischen Versorgung im Lager hinter Stacheldraht: Ich bin einmal am Auge operiert und ein anderes Mal gegen Gelenk-rheumatismus behandelt worden. In beiden Fällen hatten deutschsprechende Ärzte Dienst. Mein jüngerer Bruder bekam vom Lagerarzt sogar Lebertran zum Aufbau.

Zum Abschluß: Wie kann man in dem Leserbrief von Freiheitsberaubung, Mord oder "nur fahrlässiger Tötung" seitens der Dänen sprechen? Wir haben die Zeit erlebt und dank der Dänen auch überlebt. 

Reinhard Thörner, Düsseldorf

 

 

Grosser Dank an die Dänen

Betr.: "Dänische Flüchtlingslager waren die Hölle" (Folge 4)

Nur voller Entsetzen können wir, die wir in Dänemark Schutz und Hilfe gefunden haben, den Leserbrief in Folge 4 lesen.

Die Dänen mußten 200.000 Flüchtlinge aufnehmen, die total erschöpft, ausgemergelt und mit Seuchen dort eintrafen. In bewundernswerter Weise haben sie versucht, diese schwere Aufgabe zu lösen.

Da die Baracken schon voll belegt waren, hausten wir mit 120 Menschen unter sicherlich nicht guten Bedingungen im Pferdestall. Wir waren aber jeden Tag dem lieben Gott dankbar, daß wir den Russen nicht in die Hände gefallen waren. Meine Schwester und ich waren 16 beziehungsweise 18 Jahre alt. Meine Cousinen, die dieses Glück nicht hatten, wurden von den Russen nach Sibirien verschleppt und kamen erst nach sieben beziehungsweise neun Jahren zurück. Allein in Königsberg kamen ja nach dem Krieg noch 100.000 Menschen um.

Hella Zugehör, Uttenreuth

 

 

Deutschkenntnisse

Betr.: "Keine Last für Deutschland" (Folge 2)

Das richterliche Urteil des Verwaltungsgerichtshofes Mannheim konnte wohl aufgrund der gesetzlichen Vorgabe nicht anders ausfallen. Die Verabschiedung eines Gesetzes hingegen, das die Aufnahme von Rußlanddeutschen von ihren deutschen Sprachkenntnissen abhängig macht, ist nicht nachvollziehbar. Von Rußlanddeutschen, die aufgrund ihres sozialen Standes in einer Vielzahl der Fälle nahezu ausschließlich in einem russischsprachigen Umfeld lebten, können keine Deutschkenntnisse erwartet werden.

Wir haben genügend Beispiele, daß nach Betreten deutschen Bodens ohne jegliche Deutschkenntnisse bei Interesse an der Erlernung der Sprache deren Aneignung keine Probleme bereitet.

Wolfgang Kollbau, Merzhausen

 

Bezauberndes Bild: In einem von mir herausgegebenen Bildband sind Fotos von Tilsit und Teilen des Memellandes aus den 30er Jahren enthalten. Das Bild mit den drei kleinen Mädchen, die am Rande eines Sandweges stehen, fasziniert mich seit Jahren. Leider weiß ich nichts über die Mädchen und den Ort, an dem das Bild gemacht wurde, und so ist das Foto auch ohne Angaben im Buch abgedruckt. Sollte jemand die Mädchen oder den Ort wiedererkennen, würde ich mich über eine Zuschrift freuen. Ulla Lachauer, Mannheim