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22.03.03 / Nach 20 Jahren gibt Kurt Zwikla sein Amt ab

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 22. März 2003


Es ist eine Herzenssache
Nach 20 Jahren gibt Kurt Zwikla sein Amt ab

Im Jahre 1983 übernahm Kurt Zwikla den Vorsitz der Gruppe Neuss, die sich damals noch in der Gründungsphase befand. Es war nichts vorhanden, worauf man hätte aufbauen können. Doch mit ostpreußischem Fleiß ist es gelungen, die Gruppe zu einer großen ostpreußischen Familie zu vereinen.

Nun galt es, kulturelle Werte zu schaffen, die an die ostpreußische Heimat erinnern. So wurden auf seine Initiative hin, in Zusammenarbeit mit den Schlesiern, Pommern und Sudeten sowie der Neusser Stadtverwaltung 1988 der Ostdeutsche Gedenkstein mit der Inschrift: "Vergeßt euren deutschen Ostens nicht" und die ostdeutsche Heimatstube unter großer Beteiligung aller Heimatvertriebenen und Neusser Bürger eingeweiht.

Die Heimatstube ist mit rund 140 Veranstaltungen jährlich zum meistbesuchten Kulturraum der Stadt geworden. Weiterhin wurde der Platz, auf dem der Gedenkstein steht, zum Platz der deutschen Einheit benannt. Durch die vielen Aktivitäten ist die Gruppe zu einem festen Bestandteil der Stadt Neuss geworden.

Um das kulturelle Erbe der ostpreußischen Heimat zu erhalten, zu pflegen und an die nächste Generation weiterzugeben, sind innerhalb der Gruppe verschiedene Kulturgruppen entstanden, so zum Beispiel eine Frauen-, Trachten-, Spinn-, Web- und Dreschflegelgruppe, natürlich wird auch die ostpreußische Mundart gepflegt. Diese waren auch schon in der Heimat und sind dort aufgetreten.

Die Heimat lag Kurt Zwikla immer am Herzen, so hat er während seiner 20jährigen Tätigkeit schon Anfang der 70er Jahre mit seiner Familie oft die Heimat besucht. Ab 1980 bis 2001 führte er, auf Drängen der Landsleute, 22 Busfahrten mit je 50 Personen durch. Sehr wichtig für ihn war dabei, daß er sich für die Völkerverständigung einsetzte. Es wurden Kontakte zu den dortigen Behörden und Kirchen aufgenommen. So konnte Anfang der 90er Jahre in seinem Heimatdorf Misken (Kreis Johannisburg) auf dem Friedhof ein Gedenkstein eingeweiht werden. In den nächsten Jahren wurden drei weitere Steine und ein Kreuz auf deutschen Friedhöfen eingeweiht. Die polnischen Behörden haben die Neusser dabei sehr unterstützt.

Als Höhepunkt im vergangenen Jahr wurde, auf Anregung des Vorsitzenden Zwikla, in Zusammenarbeit mit den anderen Landsmannschaften des Kreises Rößel und des BdV (Bund der Vertriebenen) über dem Gedenkstein ein Glockenspiel eingeweiht, mit neun Glocken. So erklingen zweimal täglich die Lieder der vier Landsmannschaften sowie das Neusser Heimatlied. Ende 2002 konnte die Gruppe ihr 50jähriges Bestehen mit einem Festakt im Neusser Zeughaus feiern.

Bei der Jahreshauptversammlung im Frühjahr entschloß sich Kurt Zwikla nach 20jähriger Tätigkeit als Vorsitzender, sein Amt in jüngere Hände zu legen, so wurde das Ehepaar Zwikla von den Landsleuten mit viel Beifall verabschiedet. Z. K.