19.04.2024

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12.04.03 / Leserbriefe

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 12. April 2003


Leserbriefe

Man muss die USA auch kritisieren dürfen

Betr.: ",Treulose' Freunde - kritische Partner" (Folge 12)

Als ehemaliger Wehrmachtssoldat (ab Mobilmachung am 26. August 1939) bin ich sehr erstaunt, wie leicht es heute ist, einen Krieg zu begründen. Eine Gefährdung für die USA und Europa konnte nicht nachgewiesen werden. Die vorgelegten Beweise für die Massenvernichtungswaffen waren nicht nur lückenhaft, sondern teilweise falsch.

Interessant in diesem Zusammenhang ist, wie deutsche Politiker die Unterstützung der USA in diesem Krieg begründen: Die befreundete USA hat die Demokratie und den Wiederaufbau in Deutschland gefördert, wenn nicht gar geschaffen. Das ist sicherlich unbestritten. Unbestritten ist aber auch, daß das nicht ganz uneigennützig geschah. Stalin mit seiner großen Armee war sich nicht mehr einig mit den Alliierten. So konnte man offensichtlich auf Deutschland und die heute in Deutschland verpönte Wehrmacht nicht verzichten. Der kalte Krieg war geboren.

Die Umkehr begann bereits nach der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht. Die Wehrmachtssoldaten wurden im Mai 1945 in Schleswig-Holstein nur interniert und nicht hinter Stacheldraht gefangen gehalten. Die Einheiten mußten unter deutscher Führung zusammenbleiben. Den Soldaten, die ihre Dienstgradabzeichen selbständig entfernten, drohten die Engländer mit Verpflegungsentzug. Die Militärgerichtsbarkeit wurde aufrecht- erhalten. Man wollte die mit dem Rußlandkrieg erfahrene Wehrmacht in Reserve halten. Erst als Stalin merkte, was sich in Schleswig-Holstein abspielte, machte er Druck bei Winston Churchill und erreichte, daß dieses Vorhaben aufgehoben wurde. Die Soldaten wurden entlassen oder einer anderen Verwendung zugeführt. So eigenartig es auch klingt, der Russe hat durch sein Verhalten zu unserem späteren Wohlstand indirekt beigetragen. Die Alliierten haben die deutsche Bevölkerung bis zur Währungsreform verpflegungsmäßig sehr kurz gehalten. Die Großzügigkeit setzte erst später ein. Selbst vorhandene Verpflegung wurde lieber vernichtet, als diese der deutschen Bevölkerung zu geben. Beispiel: Eine Luftwaffenhelferin, die bei den Engländern in der ehemaligen Erprobungsstelle der Luftwaffe in Travemünde zur Bedienung der englischen Soldaten eingesetzt war, berichtete, daß die Soldaten sehr gut bewirtet wurden. Butter und Wurst wurden in großen Mengen auf dem Tisch zur freien Bedienung serviert. Das Bedienungspersonal bekam auch zu essen. Mitnehmen durften sie jedoch nichts nach Hause. Das wurde streng kontrolliert. Die übriggebliebene Butter (angefangene Blocks) und andere Eßwaren wurden unter Aufsicht in einen Container geworfen und mit Petroleum übergossen, damit kein Unberechtigter sich diese Speisen zum Verzehr holen konnte. So haben sich beispielsweise die Engländer nach der Kapitulation verhalten.

Damit keine Mißverständnisse aufkommen, ich habe keinesfalls etwas gegen die USA. In einer Demokratie muß es aber gestattet sein, auch Maßnahmen der befreundeten USA zu kritisieren, die man nicht für richtig hält. Bekämpfung des Terrors ist uneingeschränkt zu bejahen. Aber dann hätte vordringlich Saudi-Arabien das Hauptziel sein müssen. Bin Laden hatte in Saudi-Arabien gewirkt und von den 19 Terroristen am 11. September waren 15 Saudis. Vermutlich spielen bei dem Krieg im Irak wirtschaftliche Interessen (Öl) eine sehr große Rolle.

Werner Kullik, Dortmund

 

 

Wir gehören an die Seite der USA

Betr.: ",Treulose' Freunde - kritische Partner" (Folge 12)

Die USA kämpfen eben nicht um Öl und Macht, sondern gegen den internationalen Terrorismus, der die Welt bereits viele Jahre in Atem hält. Praktisch befinden wir uns längst im Krieg, der durch Terroristen brutal aus dem Hinterhalt geführt wird und dem unbedingt Einhalt geboten werden muß. Es gilt, die Welt zu schützen. Nichts anderes tun die Amerikaner, die für uns alle ihr Leben einsetzen, besonders die Soldaten, die gegen das Schreckensregime Saddam Husseins in den Krieg ziehen müssen. Es hätte sich gehört, daß Deutschland wie Großbritannien sich fest an die Seite der USA gestellt hätte. Wahrscheinlich wäre der Krieg durch die stärkere Drohkulisse sogar zu verhindern gewesen. Denn auch die Amerikaner wollten einen solchen nicht.

Die USA sind übrigens nicht die einzige Supermacht der Welt: Rußland ist mindestens die zweite, die höchstgerüstet ihre modernsten Waffensysteme hinter dem Ural aufbewahrt und keinerlei Inspektionen zuläßt. Auch ist dort keine Demokratie entstanden. Im Gegenteil ist Putin gerade dabei, die Daumenschrauben wieder fester anzuziehen. Größte Vorsicht ist also geboten. Die deutsche Bundesregierung ist tatsächlich nicht isoliert. Sie geht mit Frankreich und nun auch Belgien Moskaus Weg, das schon immer ein Interesse daran hatte, Europa von den USA zu trennen, um hier selbst mehr Einfluß zu gewinnen.

Die Union hat das einzig Richtige getan, den Amerikanern zu zeigen, daß nicht alle Deutschen die Politik der Bundesregierung gutheißen. Es war keine Stimmungsmache: Dazu ist die Entwicklung viel zu ernst. Frau Merkel hat das wohl erkannt und hat versucht zu retten, was noch zu retten war. Das ist ihr wohl gelungen.

Fazit: Wir gehören an die Seite der USA und nicht an die Moskaus, das sein Ziel der Weltrevolution bis heute nicht aufgegeben hat. Vorsicht vor dieser Supermacht, die das Geschehen in der Welt minutiös beobachtet und beeinflußt, was für die - noch - freie westliche Welt das Aus bedeuten könnte. Inge Schmidt, Hamburg

 

 

Umfassende Analyse

Betr.: "Zensur oder Schlamperei?" (Folge 12)

Für die Übersendung der Extraausgabe der Preußischen Allgemeinen Zeitung bedanke ich mich sehr herzlich.

Mit Interesse habe ich die Analyse von Wilhelm v. Gottberg gelesen. Er stellt in seinem Artikel umfassend die politische und ökonomische Situation im Deutschland des Jahres 2003 dar. Bleibt zu hoffen, daß es der Politik im Land gelingt, möglichst schnell die nötigen Reformen in Angriff zu nehmen, denn es bleibt nicht mehr viel Zeit.

Jürgen Rüttgers, CDU-Landtagsfraktion NRW

 

 

Enttäuschende "Political Correctness"

Betr.: "Fünfzig Jahre Widerstand" (Folge 8)

Seit Jahren beziehe ich das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung, und ich schließe mich den Lobeshymnen der Leser an, die ebenfalls wie ich keine familiären Bindungen nach Ostpreußen haben und das Ostpreußenblatt wegen seiner objektiven Berichterstattung schätzen. So ist es nicht überzogen, wenn ich sage, daß diese Zeitung an jedem Wochenende erwartet wird, auch wenn Lesezeit nur begrenzt zur Verfügung steht. Allein einige Artikel der Folge 8 wären es wert, nur deshalb das Ostpreußenblatt zu abonnieren.

Allerdings stört es erheblich, daß in dem ansonsten informativen und aufschlußreichen Artikel "Fünfzig Jahre Widerstand" wiederholt Ostdeutschland für Mitteldeutschland, für das Gebiet der untergegangenen DDR, verwandt wird, denn zumindest für national denkende Deutsche sind mit Ostdeutschland die Landesteile östlich von Oder und Neiße gemeint.

Deshalb schmerzt es, daß auch in einem im Ostpreußenblatt veröffentlichten Bericht Ostdeutschland mit Mitteldeutschland gleichgesetzt wird, so wie es zur Genüge in den Medien der "Political Correctness" gegeben ist.

Manfred Weinhold, Hamburg

 

 

Voller Zustimmung

Betr.: "Ein Land vertilgt sich selbst" (Folge 2, 3 und 4)

Meine Frau und ich sind seit Jahren regelmäßige Leser des Ostpreußenblattes / Preußische Allgemeine Zeitung, in dem wir unsere kulturellen und politischen Ansichten häufig bestätigt finden und wo wir als Nicht-Ostpreußen auch tiefe Einblicke in diesen Teil des ehemaligen Deutschland erhalten haben.

Neuerdings interessierte uns die Artikelserie von Uwe Greve außerordentlich. Ich finde, daß diese Bestandsaufnahme der Politik unseres Landes, in der jeder Satz unterstrichen werden kann, einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollte. 

Joachim Döring, Buchenbach

 

 

Betr.: Samlandbahn 

Bei der Durchsicht meiner Heimatbilder fielen mir die Fotos der Samlandbahn Marienhof-Thierenberg-Fischhausen in die Hände. Unser Schaffner Herr Hildebrand ist gerade mit der Kontrolle der Fahrkarten beschäftigt. Oben ist die kleine schmiedeeiserne Ranke zu sehen. Sicherlich gibt es noch Menschen, die sich freuen, diese Samland-Idylle der Kleinbahn mit Herrn Hildebrand noch einmal vor Augen zu haben. 

Ina Schröder, Hamburg

 

 

Gedenken für die eigenen Opfer

Betr.: "Ein Unrechtsbewußtsein fehlt" (Folge 7)

Obwohl der Krieg für die Alliierten 1945 bereits militärisch entschieden war, flogen Anglo-Amerikanische Bomber innerhalb von 15 Stunden drei Terrorangriffe auf die Kultur- und Lazarettstadt Dresden. Sie töteten in einem Feuersturm ohne Beispiel in der Menschheits- geschichte 300.000 bis 400.000 Menschen, von denen 35.000 identifiziert werden konnten. Uns wird aber immer wieder gebetsmühlenartig verkündet, es seien insgesamt 35.000 Tote zu beklagen gewesen.

Täglich wird unser Volk aufgerufen, die "Erinnerungskultur" an den Verbrechen der Vergangenheit zu pflegen, das Gewissen wachzuhalten und von Generation zu Generation weiterzugegeben. Gedenk- und Erinnerungsstätten werden errichtet, damit sich so etwas wie der Holocaust nicht wiederhole. Gedenken wir in diesem Sinne aber auch der Opfer des Höllensturms von Dresden und vieler anderer deutschen Städte, das alliierte Bomber, angebliche "Soldaten Christi" entfachten, denn diese sind bis heute noch unterwegs. 

Heinrich Banse, Haselhorst

 

 

Streit um Schurickes Geburtsort

Betr.: "Der Sänger mit der zärtlichen Stimme" (Folge 11)

In meinem Artikel über Rudi Schuricke schrieb ich, daß er 1913 in Königsberg geboren sei. Inzwischen habe ich aber in dem Buch "Wer ist wer" den Geburtsort Brandenburg/H. ausgemacht. Sicherheit über den wirklichen Geburtsort kann nur die Geburtsurkunde bringen. Auf jeden Fall war Schurickes Vater Militärkapellmeister in Königsberg. Auch rief mich ein Königsberger an, der Schuricke persönlich auch nur als geborenen Königsberger kannte. Offensichtlich hat es Schuricke gefallen, etwa aus Gründen der Publizität, nicht nur als Königsberger, sondern als geborener Königsberger angesehen zu werden.

Harry Herbert Tobies, München

 

 

Kein Königsberger

Betr.: "Der Sänger mit der zärtlichen Stimme" (Folge 11)

Verwundert las ich im Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung, daß der Sänger Rudi Schuricke in Königsberg geboren sein soll. Das ist aber falsch. Schuricke wurde 1913 in Brandenburg/H. geboren. Schuricke ging in Königsberg nur zur Schule und bewarb sich dort 14jährig um ein Engagement im Theater. Da er zu jung war, wurde er abgelehnt. 

E. Kirstein, Brandenburg/H.

 

 

"Ein Schlossgespenst"

Betr.: Preußische Allgemeine Zeitung / Ostpreußenblatt

"Die öffentliche Meinung gleicht einem Schloßgespenst: Niemand hat es gesehen, aber alle lassen sich von ihm tyrannisieren." Siegmund Graff, *1898.

Das eigentliche Schloßgespenst dürfte aber nicht die öffentliche Meinung sein, die niemand genau kennt, die aber feststellbar ist. Das eigentliche Gespenst ist wohl eher die Geißel der weitgehend gleichgeschalteten veröffentlichten Meinung, die jeder kennt und erleiden muß, deren Urheber aber, hinter Medienfreiheit versteckt und in den Redaktionsstuben vernetzt, unfaßbar ihr überwiegend linkslastiges Unwesen treiben. So ist es auch nicht verwunderlich, wenn dies auf die deutsche Politik abfärbt. Zum Glück bildet die Preußische Allgemeine Zeitung / Ostpreußenblatt eine lobenswerte Ausnahme. 

André Lange, Schwerin

 

 

Betr.: Heimatstube 

Für die Bewahrung der Kultur in den nach den Weltkriegen verlorenen Gebieten haben Vertriebenenverbände Heimatstuben gegründet. Diese werden von engagierten Landsleuten betreut und Kreis Schloßberg stammende

Horst Buchholz

(siehe Foto) nach intensiver Recherche den Hof seiner Eltern als Modell erstellt und diese Arbeit der Heimatstube in Winsen überlassen.