19.04.2024

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19.04.03 / Wassernot / Versalzungen im Irak

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 19. April 2003


Wassernot / Versalzungen im Irak

Spätestens seit Freddy Quinn ("Brennend heißer Wüstensand") weiß man auch in Mitteleuropa, daß in manchen Gegenden der Durst sehr heftig sein kann. Und noch sind die Szenen in frischer Erinnerung, wie sich Iraker um Plastikflaschen balgen, - die Versorgung mit Trinkwasser war "im Zuge von Kriegshandlungen zusammengebrochen". (Zufällig werden auch bei "Vergeltungsschlägen" in Palästina immer die Wassertanks auf den Hausdächern durchlöchert - Kola-teeraalschäden eben.)

Was die Wasserversorgung einer Stadt wie Basra, die doch unmittelbar an einem großen Wasserlauf liegt, so besonders schwierig und störungsanfällig macht, bleibt der Weltöffentlichkeit allerdings vorenthalten: Mesopotamien ist ein äußerst flaches und wasserdurchlässiges Schwemmland. Die Versalzung des Grundwassers wird daher nur verhindert, soweit der Druck des Wassers von Euphrat und Tigris ausreicht. Vor allem im Südirak drückt das salzige - und daher schwerere - Meerwasser das in ungenügender Menge nachströmende Süßwasser immer mehr ins Landesinnere zurück. So versalzen die Brunnen, und auch die landwirtschaftliche Wassernutzung leidet.

Die Wasserführung wurde allerdings erst durch die Dammbauten in der Türkei unzureichend! Über diese Bauten empören sich zwar die Archäologen, denn in den Stauseen verschwinden viele unerforschte Stätten von Frühgeschichte, Altertum und Mittelalter. Aber daß die Stauseen auch dazu dienen, die Kurden aus ihrem angestammten Siedlungsgebiet zu vertreiben und sie irgendwo anders - besser kontrollierbar mitten unter Türken - anzusiedeln, interessiert kaum. Und natürlich ebensowenig, daß im Endausbau mehr als die Hälfte des Wassers von Euphrat und Tigris nicht mehr zu den "Unterliegern" gelangen kann. Der technische Fachausdruck "Unterlieger" - im konkreten Fall Syrien und vor allem Irak - trifft hier durchaus auch in anderem Sinne zu. RGK