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19.04.03 / Blick nach Osten

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 19. April 2003


Blick nach Osten

Absahner am Werk

Warschau - Zwei Vorstandsmitglieder der Stiftung Polnisch-Deutsche Aussöhnung, die für die Auszahlungen bundesdeutscher Entschädigungsgelder an polnische NS-Zwangsarbeiter zuständig ist, sind wegen unrechtmäßiger Bereicherung ins Gerede gekommen. Wie die Zeitung Rzeczpospolita am 9. April berichtete, wirft die Oberste Kontrollkammer dem stellvertretenden Stiftungsvorsitzenden Jan Parys und dem Sekretär Andrzej Tlomacki vor, in den Jahren 1998 bis 2000 Quartalsprämien in Höhe von jeweils über 94 000 Zloty (ca. 23 500 Euro) kassiert zu haben. Das durchschnittliche Monatsgehalt eines Vorstandsmitglieds lag im Jahr 2000 bei mehr als 14 000 Zloty (rund 3500 Euro).

 

Künftige Gastarbeiter

Preßburg - Nach erfolgtem EU-Beitritt wollen 47 Prozent der Slowaken in einem anderen Mitgliedsstaat der Union arbeiten. Dies ergab eine Umfrage des nationalen Forschungsinstituts für Arbeit, Soziales und Familie. Das größte Interesse zeigen demnach junge Leute im Alter zwischen 18 und 25. Der wichtigste Grund ist materieller Natur: In der Slowakei liegt der Durchschnittslohn derzeit bei 35 Prozent des mittleren EU-Werts.

 

Maloche in der Fremde

Kiew - Rund 14 Prozent der ukrainischen Staatsbürger im arbeitsfähigen Alter verdienen ihren Lebensunterhalt im Ausland. Dies teilte im April die Menschenrechtsbeauftragte des Obersten Rates der Ukraine, Nina Karpatschowa, gegenüber dem Kiewer Parlament mit. Offiziell sind bei ukrainischen Konsulaten allerdings nur 250 000 Personen registriert. Doch angesichts einer offenbar sehr großen Zahl unangemeldeter Saisonarbeiter beziffert Karpatschowa den Gesamtumfang der jährlich im Ausland, beispielsweise in Italien oder Portugal, arbeitenden Bürger auf mindestens fünf Millionen.

 

Rumänien: Tbc grassiert

Bukarest - Rumänien war 2002 mit 138,7 Tuberkulose-Kranken auf 100 000 Einwohner das prozentual am stärksten von dieser sich zuletzt stark verbreitenden Krankheit betroffene Land Europas. Weltweit lag es damit auf Platz 28. Wie Prof. Paul Stoicescu, Vorsitzender des nationalen Tbc-Behandlungsprogramms, bekannt gegeben hat, sind die letztjährigen Krankenzahlen die höchsten in Rumänien während der letzten 30 Jahre. Rund 2100 Personen starben sogar an Tuberkulose, deren Ursachen vor allem in der großen Armut von Teilen der Bevölkerung begründet lägen.