04.12.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
19.04.03 / Vertreibung und Osterweiterung / Mancher Beitrittskandidat läßt das nötige Unrechtsbewußtsein vermissen

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 19. April 2003


Vertreibung und Osterweiterung
Mancher Beitrittskandidat läßt das nötige Unrechtsbewußtsein vermissen

Über die Osterweiterung der EU und die Vertreibung der Deutschen aus den Ostgebieten referierte Erika Steinbach, MdB, Bundesvorsitzende des Bundes der Vertriebenen (BdV), im Rahmen einer Veranstaltung der Volkshochschule.

Die Osterweiterung der EU sei eine große Herausforderung für die Mitgliedstaaten. Vorher müsse aber das Unrecht der Vertreibung - sie nannte es einen Heilungsprozeß - bereinigt werden, denn die Menschenrechte seien international geregelt und im besonderen die Benesch Dekrete müßten außer Kraft gesetzt werden. Die Erlebnisgeneration sei davon direkt betroffen.

Erika Steinbach betonte das gemeinsame Erbe der europäischen Völker. In der Musik, der Baukunst und auf dem Gebiet der Wissenschaft gab es ein beständiges geben und nehmen. Es gäbe also mehr gemeinsames als trennendes zwischen den Völkern. Gleichwohl sei der Weg nicht leicht und die Kontakte zwischen den Menschen sei weitaus besser als zu den Regierenden und dehnen die das Sagen hätten. Zwangsläufig müßten die Heimatvertriebenen daher ihr Augenmerk darauf richten, wie in den Beitrittsländern mit der Frage der Aufarbeitung der Menschenrechtsverletzungen umgegangen werde.

Das größte Unverständnis bereite die Tschechoslowakei mit ihrem festhalten an den Entrechtungsgesetzen von Benesch die auch eine Verfolgung von Mord und Totschlag an Frauen, Kindern und Greisen, soweit es an Deutschen geschehen ist, außer Verfolgung setzt. Jeder Staat sollte es sich selbst zur Aufgabe machen, so Erika Steinbach, die Vertreibung als Teil seiner Geschichte aufzuarbeiten. Dazu solle auch die Stiftung "Zentrum gegen Vertreibung" beitragen, die der BdV vor drei Jahren ins Leben gerufen hatte.

Das dies nicht unmöglich sei, hätten Ungarn, Estland, Litauen, ja sogar Rumänien gezeigt. Für die Zukunft der EU ist es elementar, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft so zu vereinen, das daraus kein neuer Zündstoff erwachsen kann. EB