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© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 10. Mai 2003 |
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Um Deutschland verdient gemacht Zum Tode von Harry Poley Am 25. April 2003 verstarb im 87. Lebensjahr der langjährige stellvertretende Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen, Harry Poley. Der Verstorbene hat in nicht geringem Maße die Politik der Landsmannschaft Ostpreußen zwischen 1970 und 1995 mitgestaltet. Aufgrund eines außergewöhnlichen Engagements für die Rechte der Heimatvertriebenen und für die ostpreußische Heimat genoß er große Wertschätzung und wurde so zu einem der bekanntesten Repräsentanten der Landsmannschaft Ostpreußen in ihrer bisherigen Geschichte. Ein Vierteljahrhundert gehörte Poley dem Bundesvorstand der Landsmannschaft Ostpreußen an, er war 20 Jahre stellvertretender Sprecher, die beiden letzten Jahre in dieser Zeit, von 1990 bis 1992, hat er wegen einer Vakanz als amtierender Sprecher gewirkt. Der Landesgruppe der Landsmannschaft Ostpreußen in NRW hat Harry Poley fast vier Jahrzehnte gedient, sei es in der Funktion des Vorsitzenden des stellvertretenden Vorsitzenden oder als Mitglied des Landesgruppenvorstandes. Auch für den Gesamtverband des Bundes der Vertriebenen hat sich der Verstorbene in die Pflicht nehmen lassen. Annähernd 30 Jahre hat er dem Landesverbandsvorstand des BdV in NRW angehört. Über mehrere Wahlperioden bekleidete er das Amt des Landesverbandsvorsitzenden. Darüber hinaus war er zeitweise stellvertretender Landesverbandsvorsitzender. Seine jahrelange Arbeit in den verschiedensten Organisationen der Heimatvertriebenen verschafften ihm fundierte und detaillierte Kenntnisse in allen Bereichen der Vertreibungsproblematik. Er kannte sich aus in allen völkerrechtlichen, ethisch-moralischen, kulturellen und sozialen Aspekten der Vertreibung. So war es gewissermaßen zwangsläufig und Ausdruck des großen Vertrauens in seine Person, daß er über zwei Perioden auch dem obersten Leitungsgremium des BdV angehörte und dort das Amt des Vizepräsidenten bekleidete. Dennoch blieb er der Basis verbunden, was seine Mitgliedschaft in der Königsberger Stadtvertretung belegt. Harry Poley stand nie in der Gefahr, Konzessionen an den Zeitgeist zu machen. Glaubwürdigkeit, Verläßlichkeit, unbedingtes Eintreten für die Wiedervereinigung unter Einschluß Ostpreußens, also Vaterlandsliebe im umfassenden Sinne, und die Ablehnung der Servilität gegenüber den Siegern von 1945 waren für ihn Selbstverständlichkeiten. Auch hat er sich immer gegen den Verzicht auf nationale Selbstbestimmung ausgesprochen. Damit leistete er zu seiner Zeit ein Stück geistige Führung. Dies soll besonders hervorgehoben werden, denn die Repräsentanten der politischen Klasse in Deutschland sind in der Regel nicht in der Lage oder nicht bereit, geistige Führung durch Wort und Tat vorzuleben. Mit seiner Haltung ist der Verstorbene Vorbild gewesen. Dafür sind ihm die Ostpreußen dankbar. Der Präsident des BdV, Dr. Herbert Czaja, hob in seiner Grußadresse zum Deutschlandtreffen der Ostpreußen zu Pfingsten 1991 den klaren Kurs der LO in einer schwierigen Zeit besonders hervor. Darüber hinaus anerkannte er die Verläßlichkeit und Treue der Ostpreußen zu den gemeinsamen Zielen des BdV und der Landsmannschaften. Czaja formulierte diese Anerkennung nicht nur für die LO, sondern auch ausdrücklich für Harry Poley persönlich. In seinem vielbeachteten Buch "Unterwegs zum kleinsten Deutschland?" wird die besondere Standfestigkeit des Ostpreußen Poley hervorgehoben. Der Wahrung des kulturellen Erbes Ostpreußens hat der Verstorbene besonderes Augenmerk geschenkt. Er hielt stets Verbindung zu den Kulturreferenten der Landsmannschaft Ostpreußen. Ihre Arbeit hat er über das Kuratorium der Stiftung Ostpreußen fördern können, da er über etliche Wahlperioden den Kuratoriumsvorsitz innehatte. Für die Kulturstiftung der deutschen Heimatvertriebenen und die Agnes-Miegel-Gesellschaft empfand er besondere Verantwortung. Unter der Gründungsurkunde der Ostpreußischen Kulturstiftung (OKS) steht seine Unterschrift. Dem Kulturzentrum Ostpreußen in Ellingen und seinem Leiter war er verbunden. Mit den früheren Bundesgeschäftsführern der LO hielt er bis kurz vor seinem Tode Verbindung. Die verantwortlichen Gremien der Landsmannschaft Ostpreußen haben Harry Poley schon 1981 mit dem goldenen Ehrenzeichen gewürdigt. 1986 erhielt er in Anerkennung seiner besonderen Verdienste für Ostpreußen und Deutschland die nur selten verliehene höchste Auszeichnung der Landsmannschaft, den Preußenschild. Harry Poley hat sich aus innerer Überzeugung zur Notwendigkeit der Staatstreue in den Dienst Ostpreußens und seiner Menschen gestellt. Damit diente er auch seinem Vaterland. Ausdruck seiner Staatstreue war auch sein untadeliger Dienst als Soldat und Beamter. Der Unterzeichner dankt dem Verstorbenen für eine zweijährige harmonische Zusammenarbeit im geschäftsführenden Vorstand der Landsmannschaft Ostpreußen. Darüber hinaus dankt er ihm für manchen guten Rat und für seine aus der Distanz geleistete anteilnehmende Begleitung im Sprecheramt in den letzten zehn Jahren. Harry Poley hat sich um Deutschland verdient gemacht. Er wurde am 2. Mai auf dem Duisburger Waldfriedhof im Beisein seiner Familie und vieler Weggefährten zu Grabe getragen. Der Landesgruppenvorsitzende der LO in NRW, Dr. Mathiak, der BdV-Landesverbandsvorsitzende Parplies und der Unterzeichner würdigten am Grab Poleys Lebensleistung. Wilhelm v. Gottberg Sprecher der LO |