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© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 10. Mai 2003 |
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Für Versöhnung und Frieden Reservisten der Bundeswehr im Kriegsgräberpflegeeinsatz von Generalmajor a. D. Ekkehard Richter Bei einem Gespräch mit Reservisten der Bundeswehr in Bonn erfuhr ich, daß die Kreisgruppe Emsland/Grafschaft Bentheim des Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e. V. seit nunmehr acht Jahren Kriegsgräberpflegeeinsätze auf Soldatenfriedhöfen des Ersten Weltkrieges im Königsberger Gebiet durchführt und der nächste Einsatz bereits geplant war. Da die Reservistengruppe für die Verbindungsaufnahme zu hohen Militärstellen in Königsberg großes Interesse an meiner Teilnahme als Delegationsleiter hatte, war der Entschluß, beim nächsten Einsatz mitzufahren, schnell gefaßt. Außerdem war mir Gumbinnen aus den Berichten meiner Schwiegereltern, die dort geboren sind, bekannt. Nach der Verabschiedung durch die Stadt Meppen starten wir mit einem großen Reisebus, ausgerüstet mit zahlreichem Gerät zur Friedhofspflege und einem "Friedensbaum" der Stadt Meppen im Gepäck. Als Reservisten in Bundes- wehruniform sahen wir unserer Reise, die noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen wäre, mit großer Spannung entgegen. Die Stimmung unserer Gruppe mit 26 Mann im Alter von 25 bis 60 Jahren, dabei ein Reservist aus den Niederlanden, konnte nicht besser sein. Alle hatten Erfahrungen in handwerklicher Arbeit, sei es als Meister, Geselle, als Lehrer, Student oder ehemaliger Soldat. Wir sahen unserer Aufgabe im Dienste des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge mit großer Erwartung entgegen. Diejenigen, die schon mehrfach an einem solchen Einsatz teilgenommen hatten, wie Stabsbootsmann a. D. Horst Richardt, der auch diesen Einsatz vorbereitet hatte, berichteten auf der Fahrt von ihren Erlebnissen im vielen so fern erscheinenden Königsberger Gebiet. Nachdem wir die bundesdeutsche Grenze bei Frankfurt an der Oder sehr zügig überschritten hatten, wurden wir von den polnischen Grenzsoldaten herzlich als "NATO-Kameraden" begrüßt, eine erstaunliche und positive Wandlung, die noch vor wenigen Jahren niemand geahnt hätte. In der Republik Polen waren wir von der positiven wirtschaftlichen Entwicklung beeindruckt. Neubauten, Supermärkte, gut gekleidete Menschen und gepflegte Straßen neben alten Plattenbauten vermittelten den Eindruck eines Landes im Aufbruch, überzeugende Zeichen dafür, daß der Republik der Anschluß an Westeuropa gelungen ist. In Posen übernachteten wir in einem Jugendheim, das wegen der Ferienzeit frei war. Nudeln und Gulasch bereiteten unsere als Köche eingeteilten Kameraden gekonnt vor, danach war Bettenbeziehen, Waschen und Schlafen angesagt. Am nächsten Tag ging es um 6.00 Uhr mit dem Bus weiter in Richtung Masuren. Die Landschaft ist bezaubernd mit den weiten, lichten Wäldern, hügeligen Wiesen und Äckern, weiten Seenplatten und gepflegten Dörfern. Unser Fahrer, ebenfalls ein Reservist, brachte uns sicher durch die enger werdenden Straßen und Alleen, bestanden mit alten, Schatten spendenden Bäumen. So näherten wir uns gegen Abend Goldap, einem neu ausgebauten sowohl auf polnischer als auch auf russischer Seite sehr gepflegten Grenzübergang. Die Abfertigung durch unsere polnischen NATO-Kameraden war zügig, für den Übergang nach der Russischen Föderation öffnete sich dann ein Stahltor und es begann eine langwierige Grenzkontrolle. Wir hatten das Gefühl, in einer "anderen Welt" angekommen zu sein, so groß war der Unterschied. Zunächst wurden die Papiere und Gepäckstücke noch zügig kontrolliert, doch dann begann das Warten. Die Grenzsoldaten hatten festgestellt, daß an unserem Bus kein "Deutschlandschild" angebracht war. Schnell fertigten wir ein solches an. Aber die Formalitäten für das Anerkennen des Schildes und das Bezahlen der Geldbuße von 20 Euro für diesen "Verstoß" dauerte über zwei Stunden. Als wir endlich unsere "Stempel" hatten, ging es in ein Land, das sich im krassen Gegensatz zu dem zeigte, was wir in der Republik Polen gesehen hatten. Die Wiesen und Felder verwildert und ungepflegt, die Dörfer und die Menschen arm, wenig Vieh und heruntergekommene, aufgegebene Kolchosen. Ein bedrückender Eindruck von Land und Menschen, der sich auch später in der gesamten Zeit unserer Reise verfestigte und einen Lebensstandard der Bevölkerung und eine wirtschaftliche Lage widerspiegelte, die deprimierend sind. Nach Einbruch der Dunkelheit erreichten wir Gumbinnen. Wir holperten über die Bahngleise der Strecke Insterburg-Ebenrode, bogen in die ehemalige Königsstraße ein, dann sahen wir gegen den Nachthimmel die Spitze der "Salzburger Kirche". Der Direktor der Diakonischen Anstalt "Haus Salzburg", Alexander Michels, ein Rußlanddeutscher und ehemaliger Major der russischen Armee, begrüßte uns herzlich. Das Abendessen mit Reisrisotto, Pelmeni, Tomatenpüree, Brot, Wurst und Käse wurde schnell aufgetragen, und natürlich gab es einen hochprozentigen, selbstgebrannten Kräuterschnaps als Willkommenstrunk. Da in den Ferien das "Haus Salzburg" nicht mit Kindern belegt war, konnten wir die Vier- und Sechsbettzimmer nutzen. Die Bezahlung der Verpflegung und der Unterkunft hilft auch den Unterhalt der sich selbsttragenden Diakonischen Anstalt sicherzustellen. Vor dem Einschlafen gingen mir noch die Erzählungen meiner Schwiegereltern über das Leben im damaligen Gumbinnen durch den Kopf. Daß ich nun in dieser Stadt war, kam mir fast wie ein Traum vor. Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Bus nach Angerapp, um mit dem dortigen Kommandeur der Grenztruppen, Oberst Serge Pawlowitsch, die Unterstützung unseres Einsatzes durch Gerät, Verpflegung und Wasser sowie die Zusammenarbeit auf den Soldatenfriedhöfen mit jungen russischen Soldaten abzusprechen. Die Meldung unserer Gruppe durch den Einsatzleiter an Oberst Pawlowitsch war militärisch knapp, die persönliche Begrüßung danach besonders herzlich, da er unsere Gruppe schon im letzten Jahr unterstützt hatte. Bei einer Besprechung im kleinen Kreis wurden die Details der Zuführung und der Bezahlung von Verpflegung und Wasser sowie die Abstellung eines Transport-Lastkraftwagens schnell und professionell geregelt. Ich erläuterte dem Oberst den diesjährigen Einsatz, mit dem wir gleichzeitig dem Frieden und der Verständigung zwischen unseren Völkern dienen wollten, und dankte ihm für seine Bereitschaft, junge Soldaten seines Regiments für die gemeinsame Arbeit an deutschen und russischen Soldatengräbern aus dem Ersten Weltkrieg abzustellen. Danach ging es zum ersten Einsatzort, dem Soldatenfriedhof von Preußischnassau. Von dem früheren Dorf mit rund 20 Häusern und Gehöften war kein Stein mehr zu sehen und viele der großen Alleebäume waren für Brennholz abgeschlagen. Der Friedhof des Ortes Preußischnassau lag oben auf einem Hügel in völlig verwilderten Wiesen. Der Soldatenfriedhof war schon im Jahr zuvor zum Teil wiederhergestellt worden, mußte aber noch nach Rücksprache mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge um ein Stück erweitert werden. Die hohen Birkenholzkreuze, die im letzten Jahr aufgestellt wurden, wiesen uns den Weg. Zwei Tage arbeiteten wir mit fünf russischen Soldaten zusammen. Die Arbeit war vor allem wegen der Hitze und der Trockenheit anstrengend, da es seit acht Wochen nicht mehr geregnet hatte. Unterholz und Wurzelwerk mußten beseitigt werden. Wir stellten mehrere alte Gräber, so gut es ging, wieder her. Bei der Arbeit kam es uns auch darauf an, das Vertrauen der zunächst noch sehr verschlossenen russischen Soldaten zu gewinnen. Da wir unseren Dolmetscher dabei hatten und ein junger russischer Wehrpflichtiger aus Moskau passabel Englisch sprach, konnten wir bald das "Eis" brechen. Wir erläuterten ihnen den Sinn der Pflegearbeit an diesen deutschen und russischen Gräbern und so tauten sie langsam auf, ihr Interesse war geweckt und ihre Verschlossenheit bald überwunden. Dann wollten sie alles wissen über unsere Familien, die Situation im "Westen", über unsere militärischen und zivilen Berufe und erfragten das, was junge Menschen interessiert. Auch sie berichteten dann über ihre Familien, ihre Schulausbildung und Berufe, die nicht viel Perspektiven in der angespannten wirtschaftlichen Lage Rußlands bieten, und über den Alltag russischer Wehrpflichtiger. Ihre zweijährige Dienstzeit ist viel härter, entbehrungsreicher und ohne Urlaub, so daß sie mit dem recht komfortablen Wehrdienst im Westen nicht vergleichbar ist. Die Arbeit auf diesem Friedhof schlossen wir mit einem Gedenkappell ab. Wir gedachten der gefallenen Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg und erinnerten uns an die Geschichte Ostpreußens und von Preußischnassau mit der Besiedlung, der Urbarmachung des Landes, der Flucht im Jahr 1945 und der heutigen Situation unter russischer Souveränität. Danach fuhren wir zum zweiten Einsatzort, dem Soldatenfriedhof aus dem Ersten Weltkrieg Jägersfreude, der etwa zehn Kilometer westlich von Gumbinnen liegt. Die Erkundung des Friedhofs war im Winter erfolgt, so daß nun die Landschaft ein ganz verändertes Bild darbot. Wir wußten, daß der Friedhof auf einem kleinen, bewaldeten Hügel lag. Aber da das anliegende Dorf Jägersfreude und das Gut Alt Grünwalde dem Erdboden gleich gemacht waren, mußten wir erst mehrere kleine Hügel anfahren, bis wir den Friedhof fanden. Dieser Friedhof war vor allem daran zu erkennen, daß wir aufgebrochene Gräber fanden, die sich über den kleinen Hügel erstreckten. Wir erkundeten die Ausmaße des Soldatenfriedhofs und stellten dabei fest, daß am Rande des Friedhofs im Zweiten Weltkrieg wohl eine Panzer- oder Pak-Stellung gewesen war, die durch große Stellungslöcher für die Geschütze noch gut erkennbar war. Der gesamte Hügel war mit Buschwerk, Dornenranken und höheren Birken bedeckt, dazwi- schen die aufgebrochenen Gräber. Bald stießen wir auch auf drei umgestoßene, völlig überwucherte Grabsteine, auf denen wir entziffern konnten: "Fünf gefallene Krieger", "ein unbekannter Feldwebel", "unbekannte russische Soldaten". Wir begannen mit einem Freischneider eine Gasse in das Dickicht zu treiben. Da aber niemand mit einer solchen Verwilderung gerechnet hatte, versagte der zu leicht ausgelegte Freischneider bald seine Dienste. Nun versuchten wir mit Sägen und Äxten die Gasse weiter auszuweiten, jedoch mit nur geringem Erfolg. Etwas entmutigt beendeten wir die Arbeit am ersten Tag und fuhren zurück nach Gumbinnen. Kurz nach der Einfahrt in die Stadt entdeckte unser Einsatzleiter, Hauptmann Bode, in der ehemaligen Goldaper Straße einen kleinen Verkaufsladen, eher einen Kiosk, der nach dem Reklameschild zu urteilen "Stihl-Werkzeuge" verkaufen sollte. Hauptmann Bode, Besitzer einiger großer Baumärkte im Raum Meppen, entschloß sich zu einem Besuch dieses kleinen Geschäfts. Nach nur kurzem Verkaufsgespräch wurden wir handelseinig und bestellten für den nächsten Tag einen großen, robusten Freischneider mit zwei Schneideblättern als Ersatz. Hauptmann Bode stellte das Werkzeug als großzügige Spende dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge zur Verfügung. Der Preis von rund 500 Euro entsprach etwa dem in der Bundesrepublik Deutschland, aber das Gerät mußte noch aus Königsberg geholt und sollte am nächsten Tag abgeliefert werden. So setzten wir noch einen Tag lang die Arbeit mit provisorischen Mitteln fort. Wir begannen, einige Bäume zu fällen, zogen die Wurzeln mit dem russischen Lastkraftwagen und bargen die ersten Grabsteine. Unsere jungen russischen Kameraden arbeiteten mit vollem Einsatz. Was uns besonders bedrückte war, daß wir überall an der Oberfläche die aus den Gräbern herausgerissenen und verstreuten Gebeine der gefallenen Soldaten fanden, die wir zunächst zusammensammelten. Eine für alle besonders traurige und beeindruckende Erfahrung. Nachdem wir am Ende dieses Tages mit dem russischen Lastkraftwagen kräftig durchgeschüttelt zum Treffpunkt mit unserem Bus gefahren waren, sahen wir, wie eine alte, völlig verzweifelte Frau mit einem zweirädrigen Handkarren über die Wiesen auf uns zugewankt kam. Sie hatte in den Wiesen nach Altmetall gesucht, aber nur zwei kleine, verrostete Blechteile gefunden. Da sie durch die Hitze völlig ausgedörrt und einer Ohnmacht nahe war, gaben wir ihr Wasser zu trinken. Dann berichtete sie uns schluchzend unter Tränen, daß vor kurzer Zeit ihr Mann und danach ihre Tochter gestorben waren und sie nun alleine für die zwei Enkelkinder sorgen müßte, aber weder über Lebensmittel geschweige denn über Geld verfügte. Sie sei so arm, daß sie nicht einmal die Kosten für ordentliche Grabstellen aufbringen könnte. Daß sie uns kein "Theater vorspielte", sondern in großer Not ganz verzweifelt war, stellten wir bald fest. Wir waren von dem Schick-sal dieser armen Frau so erschüttert, daß wir einen für sie ansehnlichen Geldbetrag einsammelten und ihr noch mitgeführte Lebensmittel und Bekleidung schenkten, was sie dankend, sich bekreuzigend und unsere Hände küssend annahm. Der Direktor des Museums von Gumbinnen, der uns an diesem Tag begleitete, erläuterte uns die oft hoffnungslose Lage von alten, kranken und in Not geratenen Menschen, von denen es viele gibt und um die sich mit sehr wenig Mitteln der Sozialdienst von Gumbinnen kümmert, ohne meist wirksam helfen zu können. Den Namen und die Anschrift dieser armen Frau notierte er sich und wollte den Sozialdienst bitten, die Familie zu unterstützen. Am darauffolgenden Tag erhielten wir den neuen Freischneider und konnten nun die Arbeit professionell und zügig fortsetzen. Aus den alten Unterlagen der Kriegsgräberfürsorge wußten wir, daß der Friedhof auf zwei Terrassen angelegt war und daß eine Stützmauer den unteren Teil mit den Soldatengräbern vom oberen zivilen Teil abtrennte. Nachdem wir einen Teil des Friedhofs vom Gebüsch freigemacht hatten, fanden wir die Mauer und einige Stufen, die den unteren mit dem oberen Teil verbunden hatten. Die Mauer war durch Granateinschläge aus dem letzten Krieg stark beschädigt, zahlreiche Steine waren herausgebrochen. Auch fanden wir weitere Grabsteine. Sie mußten gesäubert werden, um die in den Stein gehauene Schrift wieder mit schwarzer Farbe auslegen zu können. Dies machte ein Reservist, der speziell diese Technik erlernt und sich das dafür erforderliche Werkzeug gekauft hatte. Die Arbeit ging in den nächsten Tagen schneller und besser voran, als wir zu Anfang gedacht hatten. Wir fanden zahlreiche Gräber und Grabsteine. Es waren der Grabstein des "Leutnant Walter Danker" mit der traurigen Aufschrift "Unser einziger Sohn", Grabsteine für einen "unbekannten Feldwebel des Inf.Rgt. 141" und "für fünf unbekannte, russische Soldaten", zwei Grabsteine für "unbekannte deutsche Krieger", ein weiterer für "fünf unbekannte deutsche Krieger" sowie einer für den "Wehrmann Ernst Vorweck". Alle Soldaten waren zu Beginn des Krieges 1914 gefallen. Das, was aus den Gräbern an Orden, Erkennungsmarken, Waffenteilen und militärischer Ausrüstung entwendet worden war, sahen wir später im Angebot armseliger Händler auf dem Kolchos-Markt in Königsberg. Leider wurde dort auch einiges von Reisenden aus der Bundesrepublik gekauft, was natürlich dazu führt, daß die Händler nach weiteren Gräbern suchen, um auch diese aufzubrechen. Daher sei die Bitte an alle Besucher wiederholt, auf keinen Fall solche Dinge auf den Märkten zu kaufen, weil das zum Zerstören weiterer Friedhöfe und Gräber führt. Alle Grabstellen wurden von uns dann geschlossen, die Gebeine beigesetzt, die Gräber so gut es ging wieder hergerichtet und die Gedenksteine aufgerichtet. Wir erledigten diese Arbeiten mit Roden, Planieren und Gräber herrichten an sieben Tagen von morgens 8.00 Uhr bis abends 17.00 Uhr. Alle Kameraden, die noch berufstätig waren, hatten für diesen Einsatz in Ostpreußen ihren Urlaub genommen, und dem Einsatz hatten die Familien zugestimmt. Es war für alle, auch für die, die schon pensioniert waren, ein persönliches Opfer an Zeit mit großem Arbeitseinsatz, aber vor allem ein Zugewinn an einmaligen Erlebnissen, die alle Strapazen bei weitem aufwogen. Am Ende unseres Einsatzes war der größte Teil des Soldatenfriedhofs Jägersfreude wiederhergestellt. Dann errichteten wir zwei etwa fünf Meter hohe Birkenkreuze, eines für die deutschen Gefallenen und das andere für die gefallenen orthodoxen russischen Soldaten, wie es Tradition der Kriegsgräberfürsorge ist, bevor die großen, steinernen Gedenkkreuze des Volksbundes aufgestellt werden. Wir schlossen unsere Arbeit für dieses Jahr mit einem schlichten Gedenkappell ab, an dem auch der Direktor des Museums von Gumbinnen teilnahm, und dankten den jungen russischen Soldaten mit einigen Geschenken für ihre engagierte Arbeit. Die Fertigstellung des Friedhofs soll diesen Sommer erfolgen. Während unserer Arbeit in Jägersfreude war eine kleinere Gruppe unserer Reservisten in Haselberg auf dem dortigen Soldatenfriedhof etwa 50 Kilometer nördlich von Gumbinnen eingesetzt. Dieser war in früheren Einsätzen wiederhergestellt worden, es mußte aber noch eine Abgrenzungsmauer fertiggestellt werden, was auch gelang. So konnten wir am Ende unseres Arbeitseinsatzes befriedigt feststellen, daß die Ziele, die wir uns mit der Pflege dieser drei Soldatenfriedhöfe gesetzt hatten, auch erreicht worden waren. Einsatzbeginn: Abmarsch der Reservistengruppe aus Meppen Nach dem ersten Etappenerfolg: Die Bundeswehrreservisten und ihre Kameraden auf dem Soldatenfriedhof Preußischnassau Fotos (3): Richter Es gibt viel zu tun: Mühevoll müssen Russen (vorne) und Deutsche (hinten) den Friedhof Jägersfreude der Natur erst wieder entreißen |