28.03.2024

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31.05.03 / "Bahnsinn"

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 31. Mai 2003


Michels Stammtisch: 
"Bahnsinn"

Wieder einmal fühlte sich der Stammtisch im Deutschen Haus bestätigt. Das dummdreiste Preissystem der Deutschen Bahn ist vor die Wand gefahren. Jeder normale Mensch habe das damit verursachte Chaos vorausgesehen, nur der Bahnvorstand nicht, hieß es am Stammtisch.

Dann wurde eine herrliche Tirade zum Thema "Bahnpreisreform" vorgelesen, die jeder Stammtisch hierzulande kennen sollte; sie war von Thomas Delekat am 21. Mai in der Welt veröffentlicht worden. Darin wurde als nächste Stufe dieser "Reform" die "Erneuerung der Bahnsteigkarten" erwartet. Es werde "endlich wieder Bahnsteigwärter mit Lochzangen und braunen Karten geben, zum Sparpreis von einem Euro, aber nur sonntags, ohne Gepäck, auf ungeraden Gleiszahlen und wenn man barfuß laufe". Genau dieses sei die Logik der "Bahnpreisreform," und alles dies sei "Bahnsinn!", meinte Die Welt.

Zur Beruhigung der Kunden sind nun erst einmal zwei Bahnfunktionäre - pardon: Manager - geflogen, Christoph Franz und Hans-Gustav Koch. Beide waren von der Lufthansa zur Bahn gekommen und flugerfahren. Doch Herr Mehdorn mit dem schönen Vornamen "Bahnchef" bleibt das, was er war: Vorstandsvorsitzender und frech. Am Stammtisch bei den Bahnkunden hatte er keinen Platz gefunden, darum tönte er aus seinem Vorstandssessel: "Gerhard Schröder regiert das Land und ich die Bahn." Die Antwort kam prompt: "Und zwar genauso schlecht ..." Doch Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe, immerhin mit seinen Erfahrungen aus der Zeit der Deutschen Reichsbahn und seinem Verkehr mit den Genossen, bekräftigt, Mehdorn sei "der richtige Mann am richtigen Platz". Na, denn: Allzeit gute Fahrt!