Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 31. Mai 2003 |
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Faszinierende Geschichte Preußen für Kunstliebhaber oder Krimifans Noch sind die Kisten mit den feinen Porzellanen aus drei Jahrhunderten nicht wieder ausgepackt - ab Sonnabend, 21. Juni, aber werden sie wieder täglich außer montags von 10 bis 17 Uhr im Belvedere des Schlosses Charlottenburg zu sehen sein. Eine umfassende Sanierung des 1788 auf Wunsch Friedrich Wilhelms II. von Carl Gotthard Langhans errichteten Gebäudes war notwendig geworden. Der drei-stöckige Pavillon beherbergt seit 1971 eine der weltweit wichtigsten öffentlichen Sammlungen Berliner Porzellans, die sich durch ihre kunst- und kulturgeschichtliche Bedeutung und ihre künstlerische Qualität auszeichnet. Grundstock der Sammlung sind ungefähr 500 Porzellane der Berliner Manufakturen Wilhelm Caspar Wegelys, Johann Ernst Gotzkowskys und der königlichen Manufaktur KPM, die das Land Berlin von dem Sammler Karl Heinz Bröhan erwarb. Im Laufe der Zeit wuchs die Sammlung mittlerweile auf über 2.300 Stücke - Geschirrteile zu Tafel-, Kaffee- und Teeservice, Vasen und Figuren. Eine Augenweide für jeden Liebhaber edlen Porzellans. Und kaum einer wird sich beim Besuch des Belvederes entgehen lassen, auch wieder einmal Schloß Charlottenburg, die größte ehemalige Hohenzollernresidenz in der Hauptstadt, zu besichtigen, nicht zuletzt wegen des berühmten Charlottenburger Porzel- lankabinetts, eines der ältesten und größten seiner Art in Deutschland. Lust auf einen Besuch von Charlottenburg macht auch eine Publikation aus dem Prestel Verlag über das Schloß, seine Baugeschichte und die Menschen, die darin lebten (Rudolf G. Scharmann. 64 Seiten, durchgehend farbig illustriert, Klappbroschur, 9,95 Euro). In gleicher Aufmachung mit ebenso prachtvollen Fotografien und Illustrationen erschienen auch Bände über Schloß Sanssouci in Potsdam und das Neue Palais. Auch sie werden Einheimische wie Touristen zu einem Besuch dieser Sehenswürdigkeiten anregen. Allein im vergangenen Jahr waren es über 325.000 Menschen, die Schloß Sanssouci, und mehr als 238.000 Gäste, die das Neue Palais aufsuchten. Als Friedrich der Große im August vor 260 Jahren während eines Ausritts vor
die Tore Potsdams auf dem "wüsten Hügel" ein Picknick abhielt und sich von
der Aussicht begeistert zeigte, ahnten die Beteiligten kaum, daß Jahre später
eben dort ein prächtiges Schloß stehen würde, umgeben von einem zauberhaften
Garten. Ein Ensemble, das noch heute die Menschen in seinen Bann zieht, nicht
zuletzt wegen seines Bauherrn. Dieser animiert in unseren Tagen sogar
Krimi-Autoren, zur Feder zu greifen, um den großen Preußen-König zumindest in
einer "tragenden Nebenrolle" an der Aufklärung verbrecherischer
Machenschaften in Berlin und Potsdam teilhaben zu lassen. Mit dem Zweiten
Hofküchenmeister des Königs, dem Elsässer Honoré Langustier, hat der Autor
Tom Wolf eine Art "Columbo", eine männliche "Miss Marple" geschaffen,
die durch genaue Beobachtung, Witz und Kombinationsgabe komplizierte
Kriminalfälle des 18. Jahrhunderts löst. Vier Abenteuer hat er schon
bestanden, nachzulesen in den Preußen-Krimis: Königsblau - Mord nach jeder
Fasson, Purpurrot - Tödliche Passion, Rabenschwarz - Zepter und Mordio,
Schwefelgelb - Mörderische Kälte (be.bra Verlag, Berlin, brosch., 9,90 Euro).
Vor dem Hintergrund einer bunten und lebhaften historischen Kulisse erzählt
Wolff amüsante Geschichten, die nicht zuletzt auch historisch Interessierte auf
ihre Kosten kommen läßt. SiS |