29.03.2024

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14.06.03 / Leserbriefe

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 14. Juni 2003


Leserbriefe

Unrechter Abschuss

Betr.: "Selbst Lazarettzug des DRK wurde angegriffen" (Folge 15)

Mein verstorbener Vater hat mir immer wieder erzählt, er habe im Krieg zu einem Lazarettfahrzeug umgebaute Busse gefahren. Die Busse waren stets deutlich mit dem roten Kreuz an den Seiten und auf dem Dach gekennzeichnet. Er ist dreimal abgeschossen worden, wobei die Busse jeweils in ein Flammeninferno verwandelt wurden.

Zweimal konnte er die Flugzeuge nicht anfliegen sehen, er ist durch verdeckte Handzeichen von Italienern auf die Flugzeuge aufmerksam gemacht worden. So konnte er den Bus zum Stehen bringen, sich selbst und mit Hilfe von Passanten (Italienern) in beiden Fällen nur ganz wenige der verletzten Insassen retten. Beim dritten Abschuß war der Bus auf einer Fähre, mitten auf dem Po. Der brennende Bus ist mit der Fähre und den Insassen untergegangen. Mein Vater hat immer wieder betont, es habe strahlender Sonnenschein bei den Abschüssen geherrscht, die Busse waren mit dem roten Kreuz auf den Dächern gut zu erkennen als Lazarettfahrzeuge und als Ziele.

Nach dem Krieg war er verschiedene Male in Italien und hat die Stellen aufgesucht, wobei er auch Passanten gefunden hatte, die sich an die Abschüsse erinnern konnten. Die Abschüsse haben meinen Vater stark gekennzeichnet, er hatte über Jahre damit zu tun.
Erhard Frömmig, Haar b. München

 

Kluge Entscheidung

Betr.: Titelwechsel

Als Leser Ihrer Zeitung begrüße ich Ihre kluge Entscheidung der Umbenennung. Wer diese Änderung negativ beurteilt, sollte daran denken, daß man auch das Ideelle nicht vom Materiellen trennen kann, wenn auch das Erstere für uns im Vordergrund steht. Ich selbst bin kein Ostpreuße, habe aber das Land bei Kurzurlauben liebengelernt.
Helmut Gotsch, Stadthagen

 

Ewige einseitige Darstellung

Betr.: "Preußische Tugenden (Folge 16)

In einer Ausgabe schrieben Sie über den verstorbenen Dr. Dregger. Hierzu möchte ich noch folgende Zitate des Dr. Dregger beifügen.

Er schrieb mir am 9. Mai 1995: "Gestern konnten wir in Berlin gemeinsam mit unseren früheren Kriegsgegnern die Erinnerung an den 8. Mai 1945 begehen. Alle Reden entsprachen der Würde des Anlasses. Besonders hervorheben möchte ich die Rede des französischen Staatspräsidenten Mitterrand, die von tiefem Verständnis für die damalige Lage und von Respekt vor dem deutschen Volk getragen war.

Insgesamt ist es trotz des Widerstandes der Linken weitgehend gelungen, von der einseitigen Betrachtung des vielfältigen Geschehens im Jahre 1945 zu einer Betrachtung zu gelangen, die der Vielfalt der Ereignisse entspricht und einseitige Beschuldigungen des deutschen Volkes vermeidet. An dieser Ziel- setzung müssen wir festhalten. Ohne eine gerechte Beurteilung der Vergangenheit kann es keine gerechte Politik für die Zukunft geben."

Am 27. Juni 1995 schrieb er mir: "Wogegen ich mich wende, ist die einseitige Darstellung von deutscher Schuld und deutschen Verbrechen, während die Verbrechen anderer verschwiegen werden oder dem Vergessen anheim gegeben sind, zum Teil deshalb, weil sie bereits unmittelbar nach dem Krieg amnestiert wurden."
Walter Willhöft, Ahrensburg

 

Krieg ächten

Betr.: "Der Frieden der Sieger" (Folge 16)

Wir finden es bedauerlich, daß der Frage, wer nun die besseren Deutschen im Verhältnis zu den USA sind, zuviel Raum gewährt wurde. Für uns geht es schlicht darum, das amerikanische Hegemoniestreben zu stoppen und den Krieg zu ächten.
Anneliese und Heinz Beck, Stuttgart

 

Ringen um Recht und Gerechtigkeit

Betr.: "Entschuldigung ist angebracht" (Folge 20)

Großen Dank an die Preußische Allgemeine Zeitung/Das Ostpreußenblatt für die Veröffentlichung des befreienden Leserbriefs von Frau Loeffke und ihrer Anmahnung einer Entschuldigung für das beschämende Vorgehen einer christlichen und unchristlichen Öffentlichkeit gegen einen aufrechten Mann. Seit zwei Monaten erwartet man einen öffentlichen Widerruf der heuchlerischen Anwürfe gegen Paul Latussek, an denen doch fast die gesamte deutsche Medienlandschaft und - traurig zu sagen - auch namhafte Politiker der christlichen Union eifrig mitwirkten in pharisäischer Entrüstung. Entlastendes wurde damals bei der lancierten Vorverurteilung und hastigen Ausschaltung des Mißliebigen gar nicht erst gehört; auch daß die gewiß nicht "rechtsverdächtige" Heftreihe "Osteuropa" ein halbes Jahr später, im Mai 2002, eine weit niedrigere Zahl von Opfern des Vernichtungslagers sachlich nannte (etwa eine halbe Million), ignorierten Fernsehen, Rundfunk, Presse und zuständige Politiker ganz, die alle doch im November 2001 und folgend so tapfer eine neue Dreyfus-Affäre gegen Dr. Latussek damit konstruiert hatten. Was ist das für ein Staat, in dem man, nach uraltem Muster, einen Menschen mit erfundenen Vorwürfen straflos beschuldigen und beiseite schieben darf, ohne daß nach erkannter Schuldlosigkeit des Geschmähten sein Ruf in der Öffentlichkeit durch die irrenden, wenn nicht böswilligen Ankläger umgehend wiederhergestellt wird? Ich unterstelle der BdV-Präsidentin, dem BdV-Präsidium, den christlichen Politikern Thüringens und der einen oder anderen großen deutschen Zeitung vielleicht die Größe, die Einsicht, mehr noch das Gespür dafür, daß hier eine Chance liegt, den eigenen beschädigten Ruf durch eine umgehende öffentliche Ehrenerklärung zugunsten des Verleumdeten zu restaurieren, da hier durch ein zeitgeistabgesegnetes Vorgehen eine schlimme Verletzung des Glaubens an Recht und Anstand in diesem Lande geschehen ist. Nicht Herrn Schilys leere Aufbaulobformeln und Relativierungen der Deutschenvertreibung sind es, was wir mißhandelten Ostdeutschen brauchen, sondern ein Ringen um Recht und Gerechtigkeit als unabdingbare Gesprächsgrundlage mit den Nachbarn, wie es Paul Latussek mit dem Mut zur Wahrheit, zum offenen Wort und zur klaren berechtigten Forderung nach endlicher Behandlung ungelöster Fragen zu Vertreibung, Vertreibungs- und Enteignungsdekreten und ihren bis heute bestehenden Folgen verkörpert.
Stephanie Heidelmeyer, Alzenau

 

Voller Wehmut

Betr.: Titelwechsel

Etwas wehmütig sehe ich auf die Ausgaben der Zeitungen, die noch den alten Titel haben. Ich habe mich, als langjährige Leserin, jede Woche auf das Ostpreußenblatt gefreut.

Obwohl erst ein Jahr vor Kriegsende im Kreis Ebenrode geboren, ist eben Ostpreußen für mich etwas Besonderes. Mit der Preußischen Allgemeinen Zeitung habe ich eigentlich wenig zu tun. Gut ist aber, daß der Inhalt mit dem der alten Aufmachung identisch ist.
Ingrid Schulzki, Stadthagen

 

Rauhwollige Pommersche Schafe unterstützen

Betr.: "Von wolligen Ostpreußen" (Folge 8)

Ich bin selbst Halter und Züchter von Rauhwolligen Pommerschen Landschafen und finde es anerkennenswert, daß Sie diesen aufklärenden Text mit dem Bild der so erfreulichen Skuddenherde in der Voreifel brachten. Meine beeindruckenden Pommernschafe haben den Weg bis ganz in den Südwesten des teilvereinigten Deutschland gefunden, und ihre Eigenschaften sowie dringende Erhaltungsnotwendigkeit der wertvollen Tiere haben meine Familie und mich bereichert. Die Rauhwolligen Pommern aber haben es mir angetan, und deshalb sind wir auch Mitglieder in diesem Zuchtverband, dessen Mitarbeiter ausnahmslos ehrenamtlich tätig sind und kaum Wege scheuen, den verschiedenen Aufgaben der Mitbetreuung der Bestände anderer Halter und Züchter nachzugehen.

Unserer Gegenwart fehlt es so sehr an dem dankbaren Verständnis der Schöpfung, und ich kann nur jedem Leser Ihres Blattes nahelegen, es mit einer dieser wertvollen Naturrassen zu versuchen. Die brauchen nämlich wahrlich jede Mithilfe, und sie belohnen Interesse und Hilfestellung für die Verbandsarbeit durch wertvolle Wolle, aus der erstklassige Tuche in der Regie des Verbandes gewebt und Hüte, Decken und Filze hergestellt werden. Dazu bringen wir in Gemeinschaftsleistung die durchaus unterschiedlichen Wollen zusammen. Ich halte es für dringend nötig, solche Leistungen, wie Sie es taten, auch bekanntzumachen. Helmut Reusch, Großerlach

 

Urteil einfach übernommen

Betr.: Neues EU-Strafrecht für deutsche Staatsbürger?

Ein Bekannter von mir erbte von seiner tschechischen Mutter im ehemaligen Sudetenland ein Grundstück mit einem baufälligem Haus. Natürlich forderte er sein Erbe ein. Das für Lubnik zuständige tschechische Kreisgericht bereitete ihm alle möglichen Schwierigkeiten. Er legte daraufhin Beschwerde bei der nächst höheren Instanz ein, wurde aber dafür selbst mit Prozessen überzogen. Zum Schluß erfolgte die Verurteilung wegen Landfriedensbruchs. Unglaublicherweise übernahmen danach selbst die deutschen Bundesbehörden ohne jegliche Prüfung das tschechische Strafurteil. Es erfolgte die Eintragung im Bundeszentralregister, und somit ist mein Bekannter zum Kriminellen abgestempelt. Das einzige, was mir da einfällt, ist folgendes: Deutscher, deine Aufgabe ist es zu spenden, das dir Geraubte zwar zu pflegen, aber ja nicht deine Besitzrechte einzufordern. 

Paul Arnold Gudat, Hanau

 

Wiener Schmäh?

Betr.: Otto Nicolai

Anfang des Jahres setzte mich meine ehemalige Mitschülerin, die in Villach in Österreich wohnt, davon in Kenntnis, daß in ihrer Hauszeitung Kronenzeitung ein Kurzartikel unter dem Titel "Russeninsel" erschienen sei, in dem darüber berichtet wurde, daß in Wien bei den "Sternen der Musik", den ins Pflaster der Wiener Innenstadt eingelassenen Komponistenporträts, bei Otto Nicolai, dem Gründer der Wiener Philharmoniker und gebürtigen Königsberger, als Geburtsort "Kaliningrad" steht. Das brachte mich in Rage.

War bei der Geburtsortbezeichnung nur Dummheit der Wiener ursächlich oder doch Böswilligkeit gegen alles, was preußisch ist?

Ich wandte mich daher an den Redakteur der Kronenzeitung, Ernst Trost, mit der Bitte, sich um eine Korrektur des gravierenden Fehlers zu bemühen. Auch teilte ich ihm alle mir wichtig erscheinenden Daten von Otto Nicolai und Kalinin mit. So auch, das Kalinin erst nach dem Tod von Otto Nicolai geboren wurde, und somit nicht der Namensgeber der Geburtsstadt von Otto Nicolai gewesen sein kann. Unser schönes Königsberg erhielt den Namen dieses Mannes, der so viel Unheil anrichtete.

Leider habe ich bis zum heutigen Tag keinerlei Resonanz auf mein Schreiben erhalten, so daß ich mich nun an sie alle mit der Bitte wende, Otto Nicolai nun endlich seinen ehrlichen Geburtsortnamen zurück-zugeben beziehungsweise mir dabei zu helfen.Ich denken, daß alle Ostpreußen, die sich in der Musikgeschichte auskennen, dafür plädieren werden.

Susi Dahlke-von Terzi, Ludwigsburg

Text aus dem Österreich-Lexikon:
Nicolai, Otto, geboren 9. Juni 1810 Königsberg (Kaliningrad, Russische Föderation), gestorben 11. Mai 1849
Berlin (Deutschland), deutscher Komponist und Dirigent. 1837/38 und 1841-47 Kapellmeister und Gesangslehrer in Wien (an der Hofoper im Kärntnertortheater), begründete hier die Philharmonischen Konzerte, deren erstes am 28. März 1842 als Geburtsstunde der Wiener Philharmoniker gilt. Zum Gedenken findet alljährlich das Nicolai-Konzert der Wiener Philharmoniker statt. Von seinen Werken ist die Oper "Die lustigen Weiber von Windsor" am bekanntesten.
Foto: Archiv

Der Regionalverband Süd des Bund Junges Ostpreußen (BJO) hat den Sommer im Raum Crailsheim mit einer Fahrt in einer historischen Eisenbahn genutzt. Mit Fahne, Freude und Flugblättern hat der BJO gezeigt: Ostpreußen lebt! Der BJO grüßt mit diesem Bild alle Leser der Preußischen Allgemeinen Zeitung/Das Ostpreußenblatt. Foto: privat

 

Zu früh geendet

Betr.: "Auf zwei Rädern quer durchs Land" (Folge 17)

Eckhard Siegert veröffentlichte einen Bericht über seine Fahrrad-Tour von Aachen nach Königsberg. Alle Achtung für die Idee und die sportliche Leistung. Allerdings hat er seine Fahrt vorzeitig abgebrochen. Die alte Reichsstraße 1 endet nicht in Königsberg. Die Straße führt noch 146 Kilometer weiter bis nach Eydtkuhnen zur litauischen Grenze. 58 Kilometer östlich von Königsberg zweigt die ehemalige Reichsstraße 138 von Taplaken nach Tilsit ab. Tilsit war nicht nur die östlichste, sondern auch die nördlichste Stadt des Deutschen Reiches.

Gerhard Schlaak, Lahntal