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21.06.03 / Gelöbnis und Zapfenstreich - trotz Protesten in aller Öffentlichkeit

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 21. Juni 2003


Soldaten zum Vorzeigen
Gelöbnis und Zapfenstreich - trotz Protesten in aller Öffentlichkeit

Tucholsky hat Recht - mit diesen drei Worten (alle fehlerfrei geschrieben, eine anerkennenswerte Intelligenzleistung!) machte "Gelöbnix" auf sich aufmerksam. Einige Anhänger der ultralinken Protest-Truppe hatten am Hamburger Rathausmarkt ein Gebäude erklommen und ein riesiges Transparent entfaltet, um zu bekunden, wofür sie die 567 Rekruten hielten, die da gerade ihren Eid ablegten: für Mörder. Der Spuk war nach wenigen Minuten vorüber, Polizisten holten die Protestierer samt Transparent vom Dach, die Bundeswehr konnte ihr öffentliches Gelöbnis wie auch den anschließenden Großen Zapfenstreich nahezu ungestört zelebrieren.

In würdevollem Rahmen gelobten die jungen Wehrpflichtigen, "der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen". Verteidigungsminister Peter Struck nutzte die festliche Gelegenheit, noch einmal für seine neuen Verteidigungspolitischen Richtlinien zu werben: "Internationale Konfliktverhütung und Krisenbewältigung" statt konventioneller Vaterlandsverteidigung, da "eine Gefährdung deutschen Staatsgebietes durch herkömmliche Streitkräfte derzeit und auf absehbare Zeit nicht zu erkennen ist." Zur Zeit stehen 8.700 deutsche Soldaten in neun Ländern auf drei Kontinenten im Einsatz zur Friedenssicherung und Kriseneindämmung. Strucks Kommentar an die Adresse der Bundeswehrgegner: Würde Tucholsky noch leben, dann würde auch er diese Einsätze für richtig halten.

Zugleich legte der Minister ein klares Bekenntnis zur allgemeinen Wehrpflicht ab. Nur so bleibe die Bundeswehr "eine Armee für das Volk und aus dem Volk". Wie zuvor schon Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust, erinnerte auch Struck an die großartigen Leistungen der Soldaten bei den Flutkatastrophen an Donau, Oder und Elbe.

Die vielen tausend Hamburger Bürger rund um den Ratshausmarkt zeigten sich von Gelöbnis und Zapfenstreich höchst angetan. Daß diese Demonstration preußischer Tradition im allerbesten Sinne so positiv ankam, war auch das Verdienst der Veranstalter, der Panzergrenadierbrigade 7, die sich damit von Hamburg verabschiedete; insbesondere die aufschlußreichen Erklärungen des Zeremoniells durch Major Frank Lemaire seien hier erwähnt. Lob verdient auch Hamburgs Polizei, deren massive Präsenz Störungen weitestgehend verhinderte. So konnten alle Teilnehmer die Gewißheit mitnehmen: Tucholsky hat nicht recht! H.J.M.

Preußische Tradition im allerbesten Sinne: Gelöbnis und Zapfenstreich auf dem Hamburger Rathausmarkt Foto: HJM