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28.06.03 / Im Ostpreußischen Kulturzentrum Ellingen wurde das 25jährige Jubiläum gefeiert

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 28. Juni 2003


Erfolgreiche Patenschaft
Im Ostpreußischen Kulturzentrum Ellingen wurde das 25jährige Jubiläum gefeiert

Ostpreußisch, preußisch, bayerisch - ein Dreiklang voller Harmonie, unter strahlend weißblauem Himmel. Gefeiert wurde der 25. Jahrestag der Patenschaft des Freistaates Bayern für die Landsmannschaft Ostpreußen, und keiner der Festredner ließ sich die Gelegenheit nehmen, preußischen Geist zu beschwören. Staatsministerin Christa Stewens, im Münchner Kabinett für Arbeit und Soziales, Frauen und Familie und auch für die Vertriebenenarbeit zuständig, war eigens angereist, um die Grüße von Ministerpräsident Edmund Stoiber zu überbringen. In ihrer Festrede legte sie ein beeindruckendes Bekenntnis zum Geist Preußens ab: "In unserer heutigen Situation haben wir allen Grund, uns hieran zu orientieren: Zivilcourage, das hohe Ethos der Pflichterfüllung, des selbstlosen Einsatzes in einem vorbildlichen Rechtsstaat, dazu Toleranz und hohe Geistigkeit der Verantwortlichen in Staat, Gesellschaft und Militär. Wenn ich den inneren Zustand unserer Gesellschaft betrachte, dann wünsche ich mir oft mehr preußische Tugenden. Was die besten Vertreter Preußens stets ausgezeichnet hat, waren Fähigkeit, Größe und Bescheidenheit. Dies und die Identifikation mit dem eigenen Staat ist es, was wir heute stärker bräuchten."

Der Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen, Wilhelm v. Gottberg, würdigte in seiner Festansprache das Engagement Bayerns für Ostpreußen, das sich sowohl im Kulturzentrum Ellingen als auch im Kopernikus_Haus in Allenstein sichtbar manifestiere. Mit berechtigtem Stolz verwies er darauf, daß es Vergleichbares in den anderen Vertreibungsgebieten nicht gebe.

In seiner 750jährigen Geschichte, so fuhr v. Gottberg fort, "war Ostpreußen ein Pfeiler und Mittler in Europa. Diese Geschichte darf nicht durch Augenblicksempfindungen beiseite geschoben werden, denn das vielbeschworene gemeinsame Haus Europa hat auch Ostpreußens Beitrag zur Geschichte und Kultur als Fundament. Mit dem Namen Preußen, dessen Kern Ostpreußen war, verbindet sich eine Staatsauffassung, die sich im Sinne des kantischen Pflichtbegriffes auf Ordnungssinn, Sparsamkeit und Toleranz gründet. Diese Idee kann weder mit einem Federstrich beseitigt noch wirklich als sekundär verunglimpft werden. Denn aus ihr erwächst staatstragende Haltung, so wie sie der Sozialdemokrat Otto Braun, der aus Königsberg stammende preußische Ministerpräsident, beschrieb: Mut und Identifikation mit dem Gemeinwesen.

Bei aller Freude über die 25jährige Erfolgsgeschichte dieser bayerisch-ostpreußischen Verbndung fand der Sprecher der LO allerdings auch kritische Worte zu der vom Bund angestrebten Satzungsänderung der Ostpreußischen Kulturstiftung. Er befürchte, hier solle die Landsmannschaft ausgegrenzt werden, und rief die bayerische Staatsregierung zur Unterstützung im Sinne der Patenschaft auf.

Gefeiert wurde an historischer Stätte: im Schloß Ellingen, jener fränkischen Barock-Perle, die bis 1796 Sitz der Deutschordensballei Franken war und seit 1981 das Kulturzentrum Ellingen beherbergt. Dessen Direktor Wolfgang Freyberg konnte im Rahmen der Feierlichkeiten auch ein neugestaltetes Hindenburg-Zimmer der Öffentlichkeit übergeben, ausgestattet mit den Fahnen der ostpreußischen Regimenter (ausführliche Berichte folgen, u. a. über die bewegende Übergabezeremonie durch das Kuratorium ostpreußischer Traditionsverbände). EB