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28.06.03 / Der Künstler Gerhard Wendenhorst läßt seine Bilder für sich sprechen

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 28. Juni 2003


"Der Pinsel reicht oft nicht aus"
Der Künstler Gerhard Wendenhorst läßt seine Bilder für sich sprechen

Ich träum' als Kind mich zurücke und schüttle mein greises Haupt. Wie sucht ihr mich heim, ihr Bilder, die lang ich vergessen geglaubt?"

Diese Zeilen wurden vor anderthalb Jahrhunderten von einem Flüchtling aus Frankreich geschrieben, der zum deutschen Dichter wurde, Adelbert Chamisso. Diese kamen einem in den Sinn, als Gerhard Wendenhorst, ein Masure, Jahrgang '22, seine Gemälde in der Sömmerdaer Fichtenstraße präsentierte und die ersten Worte sprach.

"Nehmen Sie sich bitte viel Zeit, meine Bilder sprechen für sich. Ich glaube, daß ich in der Technik des Aquarells und der des Pastells die Ausdrucksform gefunden habe, in der ich mein künstlerisches Anliegen besonders klar und überzeugend darstellen konnte", so der Künstler. Gleichzeitig bekannte er, daß der Pinsel oft nicht ausreichte, um das darzustellen, was ihm bewegte, was ihn faszinierte, und schon begann er aus seinen schriftlichen Aufzeichnungen zu lesen.

Jeder Satz, ja jedes Wort bedeutete für ihn erneut Erlebnis, und dieses Erleben übertrug sich auf seine Zuhörer.

Anschließend zog es die versammelten Gäste und Heimatfreunde zu den Gemälden. Der Betrachter wurde gleichsam hineingezogen in diese Landschaften, die Stille atmen, eine wohltuende Ruhe und Besinnlichkeit ausstrahlen. Was vom Maler empfunden, teilt sich unmittelbar mit. Es sind ostpreußische Impressionen, sattes Sommergrün, melancholische Moorstimmungen im warmen Herbstlicht, kühle blaue Winterstarre, die unendliche Weite masurischer Seen, einer Landschaft, in der Himmel und Erde in der Unendlichkeit verschmelzen. So kann nur jemand malen, der sich ganz in die Landschaft hineinbegibt und in ihr aufgeht. M. Ritter

"Erinnerung an die Heimat": Seine Bilder halten den Augenblick fest. Foto: privat