23.04.2024

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12.07.03 / Leserbriefe

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 12. Juli 2003


Leserbriefe

Betr.: "Ein Rundgang durch Gumbinnen" (Folge 25)

Als Angehörige der Erlebnisgeneration las ich den Artikel über Gumbinnen. Hier einige Richtigstellungen: Das Hotel an der Königsstraße hieß Kaiserhof. Das Friedrich-Gymnasium hieß schlicht Friedrich-Schule. Darin befand sich das Wandgemälde vom Empfang der Salzburger durch König Friedrich Wilhelm I. Eine Kreuzkirche gab es in Gumbinnen nicht. Gumbinnen hatte meines Wissens nach nur drei Kirchen, und zwar die Altstädter ev.-luth. Kirche, die Reformierte Kirche an der Königsstraße (r.) und die Salzburger Kirche. Gumbinnen war unsere Kreisstadt, und ich war von 1940-1944 zu verschiedenen Zwecken oft in der Stadt. Für die Veröffentlichung des Artikels danke ich Ihnen. Ich freue mich immer wieder, etwas über bekannte Orte in Ostpreußen zu lesen.

Erika Volkmann, Oscherleben

 

 

Im Wechselspiel der Grausamkeiten

Betr.: Hitlers Residenz im Osten (Folge 22)

Bei der Besprechung des neuen Buches über das Posener Schloß wurde auch die Behandlung der Polen während der Kaiserzeit bis 1918 und während des letzten Krieges durch die Nationalsozialisten kurz erwähnt. Zu der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen von 1918 bis 1939, in der es in Polen eine starke deutsche Minderheit gab, wird nichts gesagt. Und gerade sie erklärt vieles, worunter die Polen später zu leiden hatten.

Im neu erstandenen Polen wurden alle nach 1908 in die Provinz Posen gekommenen Deutschen ausgewiesen, und für viele unserer Landsleute entstanden Bedingungen, unter denen sie hier nicht mehr leben konnten, also auch abwanderten. Ihre Zahl belief sich in den Provinzen Posen und Pommerellen auf rund eine Million. So sank der deutsche Bevölkerungsanteil in der Provinz Posen von 30 auf 9 Prozent. Besonders kraß zeigte sich der Rück- gang in den Städten: So ging der deutsche Bevölkerungsanteil zum Beispiel in Posen von 42 auf zwei Prozent, der von Bromberg von 78 auf neun Prozent und der von Hohensalza von 30 auf zwei Prozent zurück. Diese Vertreibungen und Verdrängungen von Deutschen durch die Polen waren die ersten in diesem Raum.

In den letzten Monaten vor dem Kriege steigerte sich der Haß der Polen der dortigen noch verbliebenen Minderheit gegenüber zunehmend. Noch vor Kriegsausbruch waren rund 100.000 unserer Landsleute nach Danzig, Ostpreußen und die anderen angrenzenden deutschen Provinzen geflüchtet, weil sie um ihr Leben bangten. Mehrere tausend wurden zu Beginn des Krieges in das Innere Polens verschleppt. Auf diesen Märschen und zu Haus wurden zwischen 5.000 und 6.000 Deutsche ermordet. Auch viele unserer im polnischen Heer dienenden Männer erlebten Schlimmes, wenn sie als Deutsche erkannt wurden.

Dies alles blieb natürlich nicht ohne Folgen für die Polen. Es schlug während des weiteren Kriegsverlaufs jetzt voll auf sie zurück, was sie hier zuerst praktiziert hatten. Übrigens residierte Gauleiter Greiser nicht im Posener Schloß. Schon bald nach seinem Amtsantritt hatte er sich außerhalb von Posen in einem schön gelegenen Waldstück einen neuen, für damalige Verhältnisse recht pompösen Amtssitz bauen lassen, der später als Kinderheim genutzt wurde. Noch heute sprechen ältere Polen von der Straße dorthin als der Greiserówka.

Günther Raatz, Hattingen

 

 

Eine Lobby für die Rentner

Betr.: Rentenkürzungen

Anläßlich der SPD-Versammlung in Aachen warnte ich vor Ankündigungen, die Rentenbezugserhöhung für Juli 2004 um sechs Monate zu verschieben. Mit der Beschlußlage, dies auch zu tun, können wir Rentner ja noch, wenn auch mit Abstrichen, leben. Gleichzeitig warnte ich aber auch davor, die Erhöhung auf das Mindeste (0,5 Prozent) zu reduzieren. Aber genau dieses scheint in einigen Köpfen von Rentenkassenfinanzierungsjongleuren zu einem festen Vorsatz gewachsen zu sein. Laut Aussage der derzeitigen Regierung sollen die Sozialkassen selbstverständlich Kürzungen hinnehmen. Diese Idee ist vielleicht auch tragbar. Aber ich frage mich, ob Zuwendungen bei allen gekürzt werden? Keiner möchte eigene Vergünstigungen beschneiden lassen. Aber eine Erhöhung der Rentenauszahlung ist keine Vergünstigung, sondern eine dem Lebensunterhaltungssystem angepaßte Berechnung. Das System "Eichel" ist schon in seinem Ansatz falsch. Wie kann man "Nullrunden" bei Rentnern planen, wenn gleichzeitig versucht wird, den Bürgern eine von allen getragene Belastung/Kürzung zu verkaufen. Gleichzeitig werden Großbetrieben Steuererleichterungen zugesagt. Die Lobbyisten der Großfinanz sind sehr rührig, uns Bürgern und vielleicht auch Wählern diesen Finanzbetrug unterzujubeln. Wo bleibt die "Rentner-Lobby?"

Bernhard Blum, Aachen

 

 

Endlich in Ellingen

Betr.: "Geschichte und Kultur - Klammer der Nation" (Folge 26)

Ich war mit meiner Tochter auf Schloß Ellingen, wo ich schon immer hinwollte. Es war sehr interessant. Das einzige, was mich verärgert hat, war das angebotene Buch "Schlösser und Gutshäuser im ehemaligen Ostpreußen" von Garniec. Wir schlugen das Buch auf und erblickten unser früher so gepflegtes Gut. Entsetzt mußten wir aber feststellen, daß die Beschreibung nicht mit einer Angabe stimmte. Selbst mein dort erwähnter Vater hieß dort statt Georg Bergmann mit Vornamen Johann.

Stefanie Lingk, Starnberg

 

 

Deutsche Missionare des Friedens

Betr.: "Preis des Friedens" (Folge 24)

Das Bild und der Artikel haben mich sehr bewegt. Wie undankbar manche Menschen sind, wenn es sich um Frieden handelt. Sie rasseln leider mit den Säbeln und bringen Unheil. Ich bin so dankbar, daß Deutschland sich nicht am Krieg beteiligt hat. Wir haben eine bessere Aufgabe: Frieden anzustreben und zu erhalten. Daß die bisher getöteten Soldaten für die Erhaltung des Friedens sterben mußten, ist allerdings besonders traurig.

In meinen Augen sind die Soldaten, die für den Frieden dort sind, Missionare. Möge Gott ihnen den Schutz geben, den sie verdienen.

Elvira Seemann, Lara Lake, Australien

 

 

Verleumdung

Betr.: Anzeige Zwangsversteigerung Seehotel Laimute (Folge 25)

Ich möchte alle Hotelgäste vom Seehotel Laimute dringend darauf aufmerksam machen, daß die Versteigerung des Seehotels Laimute eine üble Verleumdung ist und nicht der Wahrheit entspricht. Wir haben im August zum sechsten Mal dort Urlaub gebucht und verschreckt wegen der kriminellen Mitteilung der Anzeige diesbezüglich Telefonate nach Litauen/Heydekrug geführt, wo man uns von der Unwahrheit überzeugte.

Bruno Brassat, Bad Bevensen

 

 

Bestmögliche Vertretung für die Vertriebenen

Betr.: Leserbriefe zum Thema Dr. Latussek

Mehrere Leserbriefe in der Preußischen Allgemeinen Zeitung befassen sich mit dem früheren Vorsitzenden des Landesverbandes Thüringen und früheren BdV-Vizepräsidenten, Dr. Paul Latussek. Leider zeigt sich, daß die Leserbriefschreiber nicht über die notwendigen Informationen verfügen, um den Sachverhalt angemessen beurteilen zu können.

Zunächst einmal ist darauf hinzuweisen, daß Dr. Latussek auf ei- ner außerordentlichen Bundesversammlung von der großen Mehrheit der BdV-Mitgliedsverbände wegen verbandsschädigenden Verhaltens mit sofortiger Wirkung seines Amtes enthoben wurde. Das in den Leserbriefen immer wieder erwähnte, gegen Dr. Latussek eingeleitete Strafverfahren wurde nicht vom BdV auf den Weg gebracht und spielte im Abwahlverfahren keine Rolle. Es ist aber wohl keine Frage, daß sich auch ein rechtlich Unbescholtener verbandsschädigend verhalten kann.

Dr. Latussek hat über viele Jahre hinweg den BdV-Thüringen Zug um Zug in das politische Abseits geführt und dabei auch den Gesamtverband beschädigt. Für die Abwahl als Vizepräsident des BdV war genau das der springende Punkt. Ein Vizepräsident, der durch sein Gesamtverhalten, durch seine Kontakte auch zu extremistischen Kräften immer wieder dazu beigetragen hat, daß unsere Menschenrechtsanliegen in abseitigen Diskussionen untergehen, schadet dem berechtigten Anliegen aller Vertriebenen. Aus diesen Gründen wurde Dr. Latussek abgewählt. Die überwältigende Mehrheit der BdV-Mitglieder sieht dies so; übrigens auch in Thüringen.

Wenn wir wollen, daß die Vertreibung von mehr als 15 Millionen Deutschen nicht in der Besenkammer der Geschichte landet, brauchen wir Repräsentanten, die fähig sind, Gehör und Mitgefühl für diesen Schicksalsteil Deutschlands zu gewinnen. Und deshalb haben die deutschen Heimatvertriebenen für ihr Schicksal und ihre Anliegen die bestmögliche Vertretung verdient.

Walter Stratmann, Chefredakteur DOD

 

 

Heldendenkmal für Leutnant Prien

Betr.: "Wie man aus Helden Verbrecher macht" (Folge 15)

Ergänzend zu dem Artikel möchte ich Ihnen eine andere, die Thematik betreffende erfreuliche Begebenheit mitteilen:

Im Juli 2000 liefen wir an Bord eines Kreuzfahrtschiffes - von Island her kommend - die Orkney-Inseln an, wo wir im Rahmen eines Landausfluges auch Scapa Flow besuchten. Unsere ortsansässige Reiseleiterin, eine 23jährige Germanistik-Studentin, zeigte uns ausführlich die Bucht, erwähnte kurz die dortige Selbstversenkung der deutschen Hochseeflotte im Juni 1919 und führte dann in einer eingehenden Schilderung aus, wie es Kapitänleutnant Prien im Oktober 1939 gelungen war, das vor Anker liegende britische Schlachtschiff "Royal Oak" zu versenken, wobei sie uns genau zeigte, wo und wie das deutsche U-Boot in die Bucht eingedrungen war. Zu unserem großen Erstaunen - bei den Teilnehmern der Exkursion handelte es sich ausschließlich um Deutsche, von denen die meisten schon die 70 überschritten und somit den Zweiten Weltkrieg selbst noch erlebt hatten (meine Frau und ich zählten mit zwischen Mitte fünfzig und Anfang sechzig zu den Jüngsten der Gruppe) - äußerte die junge Schottin dann Bewunderung für eine solche Heldentat (wörtlich!) und fragte, warum man Kapitänleutnant Prien bis heute kein Denkmal in Deutschland errichtet habe, was sie persönlich nicht verstehen könne. Die Antwort: betretenes Schweigen und leichtes Achselzucken bei den deutschen Reisenden - und bei manch einem wohl auch ein Gefühl des Sich-Schämens für solche Äußerungen aus dem Mund einer Angehörigen der einst gegnerischen Nation.

Wolfgang Reith, Neuß

 

 

Betr.: "Attacke gegen Nowotny" (Folge 24)

Mein Mann kam seinerzeit als Fähnrich zur Gruppe Nowotny. Das Jagdgeschwader 54 lag damals in Wilna. Nowotny war zwei Jahre älter als mein Mann. Als er nach Frankreich zu General Kuttig versetzt wurde, schenkte Nowotny im dies Foto mit Signatur. Sie waren Kameraden, wie es im Buche steht.

Elisabeth Ringlau, Kierspe-Rönsahl

 

 

Erinnerungen an Hindenburg

Betr.: "Hindenburgs letzte Fahrt", (Folge 24)

Zu dem Artikel fällt mir ein Bericht meines Onkels aus Osterode ein. Er arbeitet dort in Kühl's Hotel, wo Hindenburg auf der Fahrt nach Neudeck öfter Rast machte. Er wurde von der Chefin begrüßt, und dann die Frage an den Oberkellner: "Gefreiter, hat er für mich etwas zu essen? Hat er Fisch?" Antwort: "Gewiß, Herr Generalfeldmarschall." Eine stille Vereinbarung schrieb vor, der Fisch mußte mit Kopf und Schwanz über den Tellerrand reichen, dann war die Größe des Fisches recht.

Bei dem Abtransport der Hindenburg-Särge aus Tannenberg wurde eine Gedenkminute des Konvois vor Kühl's Hotel in Osterode gehalten.

Elisabeth Colmsee, Bremervörde

 

 

Informationsquelle

Betr.: Internetauftritt

In einer Woche werden meine Tochter und ich nach Ostpreußen fliegen. Über das Internet suchte meine Tochter nach Informationen über Ostpreußen und Bärenbruch nahe Allenstein, dem Ort, wo ihr Vater geboren ist. Dabei stieß sie auf Ihre Internetseite, für deren Bereitstellung wir Ihnen herzlich danken möchten.

Ruth Kohlke, Phoenix, Arizona, USA