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19.07.03 / Wladimir Putin äußert sich öffentlich zur 750-Jahr-Feier Königsbergs

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 19. Juli 2003


"Wenn es den Wunsch gibt ..."
Wladimir Putin äußert sich öffentlich zur 750-Jahr-Feier Königsbergs 
von Manuela Rosenthal-Kappi

Auf einer Pressekonferenz, die Wladimir Putin mit Pressevertretern der Exklave Königsberg in Moskau abhielt, sprach der Staatschef abschließend ein paar Worte zur ewig anhaltenden Diskussion um die Frage, ob das 750. Jubiläum der Stadt nun gefeiert werden solle oder nicht. Den "Schwarzen Peter" schob der Präsident dabei den russischen Bewohnern der Stadt zu. Diese müßten die Entscheidung selber treffen. "Wenn es den Wunsch gibt, werden wir selbstverständlich alles in unserer Macht stehende tun, damit die Feier würdig, schön und auf hohem Niveau stattfindet, und sie nicht der Trennung, sondern der Vereinigung mit unseren Nachbarn dient", sagte der Politiker. Mit diesen Worten wollte er einen Schlußstrich unter die Diskussion ziehen. Er unterstrich, daß Moskau bereit sei, die Feierlichkeiten mit auszurichten, wenn sowohl der Gebietsgouverneur als auch der Königsberger Bürgermeister aktiv würden.

Einer der anwesenden Journalisten, der Chefredakteur der Komsomolskaja Prawda Kaliningrad, Alexander Wlassow, berichtete von einem Aufenthalt in der Bundesrepublik Deutschland, wo ihm klar geworden sei, wie wichtig das Stadtjubiläum sei. Er versicherte seinen Kollegen, daß niemand bestreite, daß Königsberg eine russische Stadt sei. Dennoch müsse den heutigen Bewohnern der Stadt bewußt sein, daß sie jeden Tag Menschen auf der Straße begegneten, die mit Tränen in den Augen zu den Fenstern der Häuser hinaufschauen würden, in denen vielleicht sie selbst oder ihre Vorfahren geboren worden seien, und dann müßten die heutigen Bewohner Königsbergs in der Lage sein, ihren Kindern, die wiederum in der Stadt zur Welt gekommen seien zu erklären, warum dieser oder jener diese Erde als "fremde" bezeichne. Aus diesem Grund solle das Jubiläum ein gemeinsames Fest werden. Es solle nicht nur als kulturelles Ereignis begangen werden, sondern als ein vereinigendes in dem Bewußtsein der Menschen zweier Länder mit einer gemeinsamen, wenn auch sehr schwierigen Geschichte. In diesem Sinne interpretiert der Journalist auch die Worte des Präsidenten. 

Die Entscheidung soll in Königsberg fallen