Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 02. August 2003 |
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Ölpest vor Königsberg Schüler, Soldaten und Spezialisten im Rettungseinsatz - Verursacher unbekannt Die Zeitungen im Königsberger Gebiet sind voll von Berichten über die aktuelle Ölverschmutzung, von der die Ostseeküste des Gebietes auf breiter Front betroffen ist. Für das Einsammeln der Ölklumpen an den Stränden wurden bereits Schüler, lediglich mit Mülltüten und Handschuhen ausgestattet, aktiviert. Außerdem sollen 1.000 russische Soldaten im Einsatz sein sowie Spezialreinigungsfirmen, die bereits 300 Kilogramm Ölschlamm entsorgt haben sollen. Über die Ursache für die Verschmutzung wird noch gerätselt. Während eine weit verbreitete Vermutung lautet, daß das Öl aus einem vor sechs Wochen vor Bornholm gesunkenen chinesischen Frachter stamme, äußert die Umweltschutzorganisation "Ekosaschita" den Verdacht, daß die nur 22 Kilometer von der Kurischen Nehrung entfernte Ölbohrinsel D-6 des Ölkonzerns Lukoil der Verursacher der Ölpest sei. Eine Studie von Wissenschaftlern der Königsberger Universität nennt diverse Möglichkeiten für die immer wieder auftretenden Ölverschmutzungen an den Stränden: Die ersten Ölklumpen wurden bereits 1996 an die Strände gespült, in den Jahren 1999, 2000 und 2002 wiederholten sich diese Erscheinungen. Die These, daß es sich um ausgetretenes Dieselöl von im Zweiten Weltkrieg gesunkenen Schiffen handele, die auf dem Meeresgrund verrotten, halten die Wissenschaftler für unwahrscheinlich. Das Ausmaß der Verschmutzungen, so ihre Begründung, müßte dann geringer sein. Für wahrscheinlicher halten die Experten eine Verunreinigung durch Schlampereien in den Ölterminals der Häfen von Danzig und Memel. Doch auch die Baltische Flotte sei an der Situation nicht ganz unschuldig. Ihr wird vorgeworfen, daß sie ihre Panzer in der Nähe von Rauschen unmittelbar am Ufer reinige. Inzwischen rät das Umweltministerium Urlaubern davon ab, im Meer zu baden. Diese Empfehlung hat bereits zur Stornierung in vielen Hotels geführt, die nun versuchen, mit günstigen Preisen der Stornowelle entgegenzuwirken. Nach ersten Angaben wird der Schaden für die Tourismusbranche im Gebiet auf 50 Millionen US-Dollar geschätzt und die Mindereinnahmen des Gebiets auf 30 Millionen. MRK |