Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 09. August 2003 |
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Deutsche Bahn mit Auflagen Die Hofstation Kaiser Wilhelms II. im Wildpark wird restauriert Der Kaiserbahnhof im Wildpark in Potsdam wurde für Kaiser Wilhelm II. erbaut, damit dieser auf die Pirsch gehe und ohne große Umstände nahe Berlin den Park zur Erholung nutze. Ober-Hofbaurat Eberhard von Ihne (1848-1917) erbaute ihn in wilhelminischer Manier als "Hofstation im Wildpark". Er ist 1999 von der Unesco als Weltkulturerbe ausgewiesen worden. Wäre dies nicht geschehen, hätte man dieses einzigartige Stück wilhelminischer Architektur wohl verfallen lassen. Nun soll er renoviert werden. Seit der Wiedervereinigung dämmerte die Hofstation in einem beschämend ungeschützten Zustand vor sich hin und war dem Wetter ausgesetzt. Rettungsversuche waren fehlgeschlagen, weil Vandalen und Einbrecher stahlen, was nicht niet- und nagelfest war, und die Fenster demolierten und zerbrachen. Sie brachen aus Steinen Stücke und beschädigten die Hoheitszeichen Preußens an dem Bahnhof. Nun endlich haben die Rettungsarbeiten für dieses einzigartige Bauwerk der deutschen Reichsbahnhistorie begonnen. Bis 2005 sollen der Kaisersaal, das historische Treppenhaus sowie die Traditionsräume in ihrer alten und repräsentativen Art wiedererstehen. Die Geschichte des Bahnhofs spiegelt die Geschichte Deutschlands und des Kaiserreiches wider. Von 1933 an diente das Bauwerk zunächst militärischen Zwecken. Ab 1945 nutzte die sowjetische Militärkommandantur die Einrichtung als Endstation für den "Blauen Express" - einen zweimal die Woche zwischen Moskau und Berlin verkehrenden Urlaubszug für Offiziere, danach diente das Vestibül der Reichsbahn. Die Verwendung öffentlicher Mittel fordert von der
Deutschen Bahn die Wahrung der Denkmalvorschriften bei der Renovierung. Diese
Vorschriften werden von den Denkmalschutzbehörden vor Ort kontrolliert. Die
Bahn will zum Beispiel den Sockel des Gebäudes durch Glasbausteine ersetzen,
damit auch die Kelleräume Licht erhalten. Hier wollen dann Angehörige der
Deutschen Bahn Ausbildungen und Führungsseminare abhalten. Diese Pläne werden
jedoch nicht mit den Auflagen der Denkmalschützer in Einklang zu bringen sein.
EB |