18.04.2024

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09.08.03 / Preussen aktuell / Ausstellungen und Aktivitäten in und um Potsdam

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 09. August 2003


Preussen aktuell
Ausstellungen und Aktivitäten in und um Potsdam

Zur 5. Potsdamer Schlössernacht am 16. August werden wieder zahlreiche Gäste aus nah und fern im Schloßgarten von Sanssouci erwartet. Bis Mitternacht sind die Besucher eingeladen, durch die illuminierten Parkanlagen zu schlendern und ein Programm aus Theater, Musik, Literatur, Tanz und Kleinkunst zu erleben. Das Neue Palais, über dem als krönender Abschluß ein spektakuläres Musik-Feuerwerk erstrahlen wird, die Bildergalerie, die Neuen Kammern und das Chinesische Haus sind in dieser Nacht ebenfalls für Besucher geöffnet.

Ein Fest der besonderen Art erwartet die Besucher von Jagdschloß Grunewald am 30. August. Dann nämlich will man des 450. Todestages des Malers Lucas Cranach d. Ä. gedenken. Mit über 25 Gemälden dieses bedeutenden Künstlers der Renaissance besitzt das Jagdschloß Grunewald die größte Cranach-Sammlung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG). Musik, höfischer Tanz, Lesungen und Führungen werden an diesem Tag an den großen Maler erinnern. Die Veranstaltung findet zur Berliner "Langen Nacht der Museen" statt, an der sich auch das Schloß Charlottenburg wieder beteiligen wird.

Einem großen Architekten, der das Bild Potsdams entscheidend prägte, ist eine Ausstellung in Schloß Babelsberg gewidmet, die dort noch bis zum 19. Oktober zu sehen ist (siehe auch Preußische Allgemeine Zeitung / Das Ostpreußenblatt vom 8. März 2003): Ludwig Persius (1803-1845). Der begabteste Schinkel-Schüler wirkte unter König Friedrich Wilhelm IV. und schuf u.a. die Fasanerie bei Charlottenhof, die Meierei im Neuen Garten, die Heilandskirche in Sacrow und die Dampfmaschinenhäuser in Glienicke, Babelsberg und für Sanssouci. In der Ausstellung sind über 100 Originalzeichnungen und druckgrafische Blätter des Baumeisters zu sehen.

An das Lebenswerk des Königlich Preußischen Hofgartendirektors Ferdinand Jühlke (1815-1893) erinnert eine Ausstellung in den Römischen Bädern, Schloßgarten Sanssouci. Bis zum 17. August sind dort unter dem Titel "Die Welt - ein großer Garten" Beispiele aus dem Schaffen des Nachfolgers Peter Joseph Lennés zu sehen, der u. a. die von Lenné geschaffenen Gärten pflegte, sie aber auch dem Zeitgeschmack entsprechend weiter entwickelte.

26 Teile aus dem 1762/63 entstandenen Japanischen Service der Manufaktur Meißen sind noch bis zum 15. Oktober im Chinesischen Haus, Schloßgarten Sanssouci, zu sehen. Die Besonderheit: An diesem ersten Porzellanservice für Schloß Sanssouci hat auch Friedrich der Große selbst als Gestalter mitgewirkt. Kostbares Porzellan findet der Besucher auch im aufwendig sanierten Belvedere im Schloßgarten Charlottenburg. Dort sind nun Beispiele aus den Produktionen von KPM, Wegeley und Gotzkowsky zu sehen; sie zeigen die künstlerische Entwick-lung der drei Berliner Manufakturen. In der obersten Etage sieht man Service für Tee, Kaffee und Schokolade, während im Mittelgeschoß Serviceteile, Tafelaufsätze und figürlicher Tafelschmuck präsentiert werden. Vasen, Uhren und große Schalen vermitteln im Erdgeschoß einen Eindruck vom Glanz des Berliner Porzellans.

Rustikaler geht's da zu, wenn die formenreiche Sammlung von Töpfen und Backformen aus den Hofküchen der preußischen Schlösser gezeigt werden. Zu sehen in der seit 1993 für Besucher zugänglichen Schloßküche in Schloß Sanssouci. Sie ist die einzige in ihrer festen Einrichtung erhaltene Hofküche der preußischen Schlösser und wurde unter Friedrich Wilhelm IV. 1842 eingebaut.

Höhepunkt der derzeitigen Restaurierungsarbeiten ist die Wiedereröffnung des Ostturms des Belvederes auf dem Pfingstberg für Besucher, die erst durch großzügige Sponsoren wie Dr. Werner Otto möglich wurde. Friedrich Wilhelm IV. hatte mit dem Belvedere ein Gebäude entworfen, das gleichsam der Inszenierung der Aussicht dient. Ausgeführt wurde der Bau von Ludwig Persius, Ferdinand Hesse und Friedrich August Stüler, ein architektonisches Schmuckstück in Preußen. Os

Behutsamer Bearbeiter: Jan Holschuh mit seiner Bernsteinarbeit "Das Haus" Foto: Deutsches Elfenbeinmuseum Erbach