28.03.2024

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23.08.03 / Presseschau

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 23. August 2003


Presseschau

Mit einem erstaunlichen Phänomen - sowohl die Fakten als auch ihre Reflexion in den bundesdeutschen Medien betreffend - setzt sich die Neue Zürcher Zeitung in ihrer Ausgabe vom 15. August auseinander - der Einwanderung von Juden nach Deutschland:

Das Leben von Juden in Deutschland ist ein prekäres Thema der öffentlichen Erörterung ... Wenn zum Beispiel ein Wiederaufleben des Antisemitismus gemeldet wird, so ist das eine prominent plazierte Nachricht. Selbst wenn es gar kein konkretes Ereignis zu berichten gibt, sondern nur die bloße Meinung, solche Ressentiments breiteten sich aus, findet das mit Sicherheit seinen Niederschlag in Rundfunk und Presse ...

Zuletzt hatten solche Mahner und Warner ihren Auftritt in der tristen Affäre um den Polit-Showmaster Michel Friedman. Hier fehlte auch nicht die Frage, ob man als Jude denn überhaupt noch in Deutschland leben könne.

Strenge Wachsamkeit gegen alle Formen antisemitischen Unrats ist immer geboten. Fragwürdig wird es aber, wenn solche Aufmerksamkeit einen Tunnelblick zur Folge hat, der das deutsch-jüdische Verhältnis überwiegend in düsterem Licht erscheinen läßt und anderes, was aufhellend wirken könnte, nicht mehr wahrnehmbar macht.

So mußte man ... schon den New Yorker Forward oder ... den Londoner Spectator lesen, um diese Nachricht in großer Aufmachung zu finden: "Mehr Juden wandern nach Deutschland als in irgendein anderes Land der Welt ... Diese Feststellung läßt fast immer die Leute vor Erstaunen nach Luft schnappen, deren Kenntnis von Deutschland auf den Holocaust beschränkt ist."

Beide Blätter berichteten, daß im letzten Jahr 19.292 Juden aus den Republiken der früheren Sowjetunion nach Deutschland auswanderten, während Israel das Ziel von nur 18.878 solcher Migranten war. Seit 1991 kamen auf diesem Wege rund 100.000 Juden ins Land und wurden großzügig aufgenommen ...

70 Prozent der Zuwanderer leben von den Wohlfahrtsleistungen des Staates, viele von ihnen sind alt und werden auf dem Arbeitsmarkt auch nach Integrationshilfen nicht zur Verfügung stehen. Der Forward schreibt, daß diese Wanderungsbewegung unter den Führern jüdischer Organisationen in Israel und den USA mittlerweile eine heftige Debatte ausgelöst habe, die allerdings hinter vorgehaltener Hand geführt werde. Man kritisiere, daß die deutsche Aufnahmepolitik Juden mit finanziellen Anreizen locke und damit von Israel ablenke.

"Wenige sind aber bereit", so schreibt die Zeitung, "Deutschland offen zu kritisieren, weil niemand der Erste sein will, der das Land dafür angreift, daß es Juden gut behandelt."

Soweit die Neue Zürcher Zeitung

"Die meisten jüdischen Auswanderer zieht es nach Deutschland"