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23.08.03 / Blick nach Osten

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 23. August 2003


Blick nach Osten

Schattenwirtschaft

Berlin - Bulgarien belegt in einer Studie des Zentrums für Demokratieforschung in bezug auf den "Anteil der Schattenwirtschaft am Bruttoinlandsprodukt (BIP)" in Ostmittel-, Ost- und Südosteuropa mit 36,4 Prozent den zweiten Platz. Danach folgen Rumänien mit 33,4 Prozent und Kroatien mit 32,4 Prozent. Am schlechtesten ist die Lage in Mazedonien (45,1 Prozent). Unter den EU-Mitgliedsstaaten ist Griechenland (28,5 Prozent) der Negativ-Spitzenreiter bei der Schattenwirtschaft, gefolgt von Irland und Belgien.

 

Siemens expandiert

Berlin - Die Siemens AG ist neuen Erhebungen zufolge der führende Mobilfunkausrüster im östlichen Europa. Während der Handymarkt im Westen des Kontinents mittlerweile stagniert oder nur geringe Zuwachsraten verzeichnet, liegt das Wachstum im Osten im zweistelligen Bereich. In Polen stieg die Zahl der Mobilfunknutzer im letzten Jahr gegenüber dem Vorjahr um 40 Prozent und in Tschechien um 23 Prozent. Auf dem größten Markt Rußland liegt das Plus sogar bei über 120 Prozent.

 

Grenzstreit beendet

Wilna - Litauen und Rußland haben sich abschließend über die Festlegung ihrer Staatsgrenzen geeinigt. Der litauische Außenminister Antanas Valionis und der russische Botschafter Jurij Subanow tauschten am 11. August die entsprechenden Ratifizierungsurkunden aus. Die Verträge über die Anerkennung der jetzigen Land- und Seegrenzen waren am 24. Oktober 1997 unterzeichnet und nach etlichen Streitereien im Oktober 1999 bzw. im Mai 2003 vom litauischen und russischen Parlament ratifiziert worden.

 

Windkraft für Slowakei

Pressburg - Die deutsche Firma "Aufwind" hat in der slowakischen Gemeinde Cerová unweit der im Südwesten des Landes gelegenen Bezirkshauptstadt Senitz (Senica) mit dem Bau des ersten nationalen Windkraftparks begonnen. Mit einem eigens mitgebrachten Spezialkran wird die 78 Meter hohe Anlage dänischer Produktion montiert. Die Rotoren mit einem Durchmesser von 44 Metern sollen eine Leistung von 660 Kilowattstunden erbringen.

 

Hilfe für Hermannstadt

Bukarest - Das siebenbürgische Hermannstadt erhält von der deutschen Kreditanstalt für Wiederaufbau für die Sanierung seiner Altstadt 1,5 Millionen Euro. Diese Zusage hat Finanzminister Eichel am 1. August während eines Besuchs in Bukarest gemacht. Das Geld muß nicht zurückgezahlt werden, allerdings hat sich die von dem siebenbürgisch-sächsischen Bürgermeister Klaus Johannis regierte Stadt zur Anlage eines Garantiefonds verpflichtet, um etwaigen Zweckentfremdungen vorzubeugen.

 

Autonomie-Bewegung

Budapest - Im ungarisch geprägten ostsiebenbürgischen Szeklerland sollen lokale Volksgruppenräte sowie im Herbst ein Nationaler Szeklerrat gewählt werden. Auf Wunsch des als Wortführer auftretenden konservativen Bischofs László Tökés ist diesen Gremien die Aufgabe zugedacht, eine Regionalautonomie zu verkörpern. In den Szekler-Landkreisen Harghita und Covasna stellen die Madjaren laut Volkszählung vom März 2002 84, 6 bzw. 73,8 Prozent der Bevölkerung. Darüber hinaus wird laut der in Budapest erscheinenden deutschsprachigen Zeitung Pester Lloyd in den nächsten Monaten ein "Nationalrat der Ungarn Siebenbürgens" aufgestellt. Dieser würde dann in Opposition zum in Bukarest mitregierenden Ungarnverband (RMDSZ) stehen.