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© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 23. August 2003 |
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Die ostpreußische Familie Leser helfen Lesern Ruth Geede Lewe Landslied und Freunde unserer Ostpreußischen Familie, viel hat sich wieder bei uns angesammelt - Erfreuliches zumeist, sehr Erfreuliches sogar. Und damit wollen wir dann auch gleich beginnen. Der Rauschen-Teller, der uns so großzügig angeboten wurde, ist nun an der richtigen Stelle gelandet: Das Ehepaar Ilse und Herbert Meier hat diesen Teller der Ortsgemeinschaft Rauschen geschenkt. Freude und Dank sind groß, zumal es sich um eine Rarität handelt. Denn dieser Teller müßte knapp 100 Jahre alt sein, weil auf der Abbildung "Blick vom Cobjeiter Weg, Rauschen" die 1907 erbaute Kirche fehlt. Sehr berührt hat mich der Dankesbrief von Johanna Bartel, die uns den Wunsch von Frau Lipinsky vermittelt hatte: Sie suchte für eine betagte Masurin das Lied "Der See so blau, so grün sein Strand ..." Ich hatte schon geschrieben, daß ich über die Zuschrift von Jörg Giesbrecht sehr erfreut war, dessen Großvater, Georg von Hassel, das Lied geschrieben und komponiert hatte. Herr Giesbrecht hat es auch an Frau Lipinsky geschickt, die insgesamt zehn Zuschriften aus unserem Familienkreis bekam. Die betagte Masurin ist nicht nur dankbar, sondern auch beruhigt: Sie wünschte sich nämlich, daß dieses Lied an ihrem Grabe gesungen wird. Das kann ja nun geschehen, wenn auch - wie wir wünschen - nicht so bald! Denn sind nicht auch alte Tage lebenswert, wenn es so viel liebe Landsleute gibt, die immer bereit sind, Wünsche zu erfüllen? Keiner von uns ist allein! Ein erster Erfolg für Eva Weidlich, die etwas über ihre leiblichen Eltern und Pflegeeltern erfahren wollte - und sie bekam eine Antwort, die sie - und auch ich - kaum erwartet hätte. Eva Weidlich, geb. Hoffmann, stammt aus Raging, Kreis Elchniederung. Ihre Eltern Ewald und Erna Hoffmann ließen sich scheiden, als das Kind sechs Jahre alt war. Eva kam als Pflegekind zu Erna und Ludwig Kairies aus Groß Heinrichsdorf. Mit diesen ging sie auf die Flucht und wurde in Kahlberg von ihnen getrennt. Nie hat die heute fast Siebzigjährige etwas von der Pflegefamilie noch von ihren Eltern gehört - bis jetzt. Denn aus Bad Langensalza kam ein Brief von einer aus Raging stammenden Familie, die ihre Eltern gekannt hatte und sich auch noch an die kleine Eva erinnern konnten. Ihre Eltern sind verstorben, aber nun werden sie durch die Erinnerungen dieser Familie aus Raging für Frau Weidlich lebendig werden. Die größte Überraschung aber war für sie die Mitteilung, daß sie noch einen Bruder hat, von dem sie aber nicht den Namen weiß. Über die Familie Kairies konnte sie allerdings nichts erfahren. Hier sucht sie vor allem nach dem Sohn der Pflegefamilie, Horst Kairies, der noch leben dürfte, falls er nicht auf der Flucht umgekommen ist, denn er wurde am 20. Mai 1941 geboren. Hoffen wir also mit Frau Weidlich, daß sie noch weitere Informationen erhält, vor allem über ihren Bruder (Eva Weidlich, Andreas-Schubert-Straße 4 in 08209 Auerbach/Vogtl.). Antwort - Frage: Das ergibt sich aus vielen Briefen. So schrieb Eck-hard Fiedrich, der unsere Internetseiten genau verfolgt, auf die Frage von Brigitte von Kalben aus Kanada über seine Fluchterlebnisse. Frau von Kalben wollte nämlich den Namen des Schiffes wissen, mit dem sie als Zwölfjähige aus Königsberg flüchtete. Herr Fiedrich meinte, es könnte der finnische Frachter "Wikla" (Wickla) gewesen sein, mit dem er als kleiner Junge ebenfalls aus Königsberg herauskam, aber der zwischenzeitliche Briefwechsel hat ergeben, daß es nicht das gesuchte Schiff war. Aber eben dieser Briefwechsel hat nun Herrn Fiedrich angeregt, seinerseits einen Suchwunsch zu äußern. Er wurde 1939 in der Hans-Sagan-Straße 86 a in Königsberg geboren und hat dort mit Eltern und Bruder bis zur Flucht gelebt. Zusammen mit anderen Familien aus dem Haus sind sie am 24./25. Januar 1945 an Bord des erwähnten Frachters, der im Hafenbecken 1 des Königsberger Hafens lag, gegangen. Es handelte sich um die Familien Koppatz, Hackel, Schwarz und Boßmann. "Ob sich jemand an meinen und die anderen genannten Namen und die damaligen Ereignisse erinnern kann?" fragt Herr Fiedrich, der auch gerne etwas über den Verbleib der Familie Glomsda aus Quednau wissen möchte. Von einem Mitglied der gesuchten Familien, Ingrid Schwarz, weiß der Fragesteller, daß sie 1952 in Schwerin gelebt hat. Sie dürfte aber inzwischen einen anderen Nachnamen haben. Wer meldet sich bei Herrn Eckhard Fiedrich, Postweg 75 c in 21629 Neu Wulms- torf? Dank der Hilfe unserer Ostpreußischen Familie konnte Benno Krutzke die Suche nach dem genauen Titel und dem Verfasser des von ihm gewünschten Buches erfolgreich gestalten. Die Dokuvision GmbH in Gescher hat ihn dabei besonders unterstützt. Nun kann er also ganz konkret fragen: Wer ist im Besitz des Buches "Die Suche nach der Wahrheit" von Lord Mottistone, erschienen 1935 bis 1937 bei der DVA Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart? Unser Landsmann ist sehr an dem Buch interessiert und würde sich freuen, wenn er es endlich in den Händen halten könnte (Benno Krutzke, Neptunring 21 in 23968 Wismar, Telefon 0 38 41 / 63 66 53). Manchmal werde ich gefragt, ob es überhaupt Sinn hat, die Namen und Daten von Urgroßeltern und weiteren Vorfahren zu nennen - das läge doch so weit zurück. Es hat Sinn, denn sonst würden die Fragen ja nicht gestellt. Und viele von uns, denen der reale Heimatboden entzogen worden ist, suchen ihre Wurzeln verstärkt in der Familie. Daß solche Suchfragen sehr aufmerksam gelesen werden, beweist die Zuschrift von Herrn K.(Name ist der Redaktion bekannt) zu den Angaben von Ursula Westpfahl, geb. Lamowski, die sich auf deren Vorfahrin, die 1815 in Kobilinnen geborene Caroline Sokolowski, bezieht. Kobilinnen! Sokolowski! - Da schaltete Herr K. schnell. Denn seine Ururgroßmutter war eine geborene Sokolowski und stammte aus Kobilinnen. Er konnte auch die Namen ihrer Eltern ausfindig machen, so daß sicher ist, daß da ein enger Zusammenhang besteht. Doch darüber werden wir sicher später noch einmal hören. Nicht so weit in die Vergangenheit zurück geht der Wunsch von Werner Otto Peylo aus München. Er bezieht sich auf seine 1987 verstorbene Mutter Anna Peylo. "Ich hätte an sie so viele Fragen stellen müssen, habe es aber leider nicht getan!" schreibt Herr Peylo. Deshalb werden diese nun an unsere Familie gerichtet. Anna Peylo wurde am 3. September 1907 im damaligen Orlowen, dem heutigen Adlersdorf, geboren. Sie heiratete Richard Joswig aus dem damaligen Schimonken, dem heutigen Schmidtsdorf, und wohnte bis Oktober 1944 zusammen mit ihrer Mutter in Widminnen, Treuburger Straße 6. Das Haus gehörte einer Familie Herrman. In Widminnen wurden die Kinder Gerda (1935), Edeltraut (1937) und Günter (1941) geboren. Gerda ging dort noch zur Schule. Wann seine Mutter nach Widminnen gezogen ist, weiß Herr Peylo nicht. Ihm ist nur bekannt, daß sie um 1935 auf dem Gut Reichenhof bei Rhein als Hausangestellte gearbeitet hat. Das ist sehr wenig, und deshalb bittet Herr Peylo Verwandte, ehemalige Freunde und Bekannte seiner Mutter, ihm mehr über sie und ihr Leben in der Heimat zu berichten (Werner Otto Peylo, Westendstraße 268 a in 80686 München). Aber nun zu leichteren Fragen. Da wird ein ostpreußischer Sketch gesucht, den ich auch noch in der Erinnerung behalten habe, aber eben auch nur da und in Fragmenten. Ich glaube, er heißt "Das Gerücht". Das meint auch unser Landsmann Lothar Brzezinski, der ihn sucht. Die Geschichte spielt vor langer Zeit in einem ostpreußischen Dorf. Dort treffen sich die Frauen beim Wasserholen am Brunnen, und gleich beginnen sie zu schabbern. Sagt die erste zur zweiten: "Hab'n Se schon jehört, der Bauer Rübner hat e neuen Schimmel, so e richtiges Rassepferd, für den er 500 Mark berappt haben soll!" Die zweite muß das brühwarm der dritten mitteilen: "Hab's Se schon jehört, der Rübner hat sich e Schimmel für 1.500 Mark jekauft. Wo der das viele Geld wohl her hat!" Und so geht das weiter, mit jeder neuen Wasserholerin wird das Pferd teurer und teurer, bis es schließlich 100.000 Mark gekostet, der Bauer das Geld gestohlen und der Dieb beim Einbruch in das Schloß auch noch das Grafenpaar umgebracht hat! Bis dann der "Schandarm" auftaucht, die Wahrheit an das Licht bringt und den Frauen das Schandmaul zuklebt. Es kann sein, daß dieser einmal so beliebte Sketch in alten Spielbüchern oder Arbeitsbriefen zu finden ist. Wer sucht mit? (Lothar Brzezinski, Fritz-Reuter-Weg 1 in 37603 Holzminden.) Alle zigtausend ostpreußischen Seen kann man nicht kennen. Zumal auch nicht feststeht, ob das gesuchte Gewässer überhaupt in Ostpreußen liegt, sondern weiter westlich ... na ja, wollen mal sehen, ob unsere große Familie das Rätsel klären kann. Gestellt haben es Ingrid und Reinhard Zentgraf. Es geht um den "Rodaunen-See", von dem Hermann Löns in einem Gedicht schwärmt. Mit Sicherheit liegt dieser nicht in der Lüneburger Heide, eher in Westpreußen, denn Löns ist ja in Kulm geboren. Jedenfalls habe ich trotz emsigen Suchens weder einen Rodaunen-See noch einen Ort dieses Namens in Ostpreußen gefunden - nur ein Rodau, aber das liegt am Kaunen-See. Ich bin selber neugierig, ob sich diese Frage klären läßt (Zuschriften bitte an Ingrid und Reinhard Zentgraf, Blitzen- röder Straße 66 in 36341 Lauterbach). Eine Bitte habe ich zum Schluß: Wenn jemand zu einer Veröffentlichung Stellung nimmt, bitte immer Nummer oder Datum der Ausgabe erwähnen, in der diese "Ostpreußische Familie" erschienen ist. Falls das bei länger zurückliegenden Veröffentlichungen nicht möglich ist, dann wenigstens den Monat oder mindestens das Jahr nennen. Sie ersparen mir viel, viel Arbeit und Zeit! Eure Ruth Geede |