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23.08.03 / Zitate

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 23. August 2003


Zitate

Zu Schröders Ablehnung eines Zentrums gegen Vertreibungen in Berlin und dem Vorschlag, das Zentrum in Breslau zu bauen, meint der SPD-Politiker und vertriebene Deutschböhme Peter Glotz:

"Wir wollen kein politisch korrektes Gesäusel mehr. Wir wollen uns - gegen Ende unseres Lebens - nicht mehr verladen, einschüchtern und durch taktische ,Erklärungen' und ,Verträge' täuschen lassen."

 

Dazu die Welt am 18. August:

"Breslau steht ja in diesem Fall gar nicht für den Verlust einer großen gemeinsamen Kulturtradition, die für immer untergegangen ist; Breslau ist nur Chiffre für ein ausgelagertes Geschichtsbewußtsein, das wir Deutschen seit Jahrzehnten überall ansiedeln, nur nicht im eigenen Land."

 

Die Angriffe gegen ein Zentrum gegen Vertreibungen in Berlin kritisierte auch die Frankfurter Allgemeine am 16. August:

"Nur zwei Tage nachdem der Bundeskanzler sich gegen ein Zentrum gegen Vertreibungen in Berlin ausgesprochen hatte, pflichtete ihm der tschechische Ministerpräsident (Spidla) bei: Die deutsche Hauptstadt sei kein geeigneter Ort, weil dort die Zeitfolge von Ursache und Wirkung verdreht werde. Wie das wohl vor sich gehen könnte? Einen anderen Vorschlag aber machte Spidla nicht. Das ist auch schwierig ... für jemanden, der wie er die Vertreibung als ,Quelle des Friedens' in Europa ansieht ..."

 

Die Rhein-Zeitung (Mainz/Koblenz) vom 18. August warnt vor Übertreibungen in der Rentendis-kussion:

"Man kann und sollte durchaus behutsam darangehen, etwa das Renteneintrittsalter zu erhöhen und die jährliche Rentenanpassung zu dämpfen. Dabei darf man aber nicht übersehen, um was es geht: um die Frage, ob in 30 Jahren der Beitragssatz bei 24 oder bei 22 Prozent liegen wird. Und für diese zwei Prozentpunkte muß man einer ganzen Rentnergeneration Angst einjagen?"

 

Virtuelle Realität

Geheimdienstleute haben's schwer,

denn machen sie es richtig,

macht hinterher sich umso mehr

der Auftraggeber wichtig.

Zuweilen hört man ihnen zu,

doch will sie gar nicht hören,

weil Fakten - lästig und partout -

die fixen Pläne stören.

Erst recht versagt bleibt Lob und Dank

im Fall, daß sie versagen. -

Na, immerhin geht's durch die Bank

den Falschen an den Kragen.

Verständlich drum, daß selber sie

Erwünschtes inszenieren

und mit Kollegen vis-à-vis

die Wirklichkeit frisieren!

Mit Türken zwar läuft Türken schief,

mit Moskau türkt sich's besser,

schon rennen Dumme, die man rief,

ins selbstgetürkte Messer:

Die Russen liefern flink ein Rohr,

die Briten einen Inder,

und Amis gehen draus hervor

als Rohr- und Inderfinder!

Gemeinsam werken hochbeschwingt

die Terroristenmacher,

denn Gute brauchen unbedingt

die bösen Widersacher.

So stricken sie den Vau-Roman

von Freiheit, die sie meinen,

von groß Tschetschenen, Taliban

- und eN-Pe-De im Kleinen.

Pannonicus